Dieser Artikel behandelt den Körperteil Hand; weitere Bedeutungen sind unter Hand (Begriffsklärung) aufgeführt.
Die Hand (lateinischManus, griechischχείρcheir) ist das Greiforgan der oberen Extremitäten (Arme) der Primaten. Beim Menschen und den meisten Primaten ist sie durch den opponierbarenDaumen mit dem Musculus opponens pollicis ausgezeichnet, was den Pinzettengriff ermöglicht (Greifhand). Die Hand wird unterteilt in die Handwurzel (Carpus), die Mittelhand (Metacarpus) und die Finger (Digiti manus). Bei den anderen Landwirbeltieren wird zumeist die Bezeichnung Vorderfuß verwendet, die Untergliederung dann entsprechend Vorderfußwurzel, Vordermittelfuß und Vorderzehen.
Die Anzahl der Handknochen variiert bei den Wirbeltieren. Beim Menschen beträgt ihre Zahl 27, in den beiden Händen zusammen befindet sich also etwa ein Viertel der Knochen des menschlichen Körpers. Die Handwurzel (Carpus, bei vierfüßigen Tieren als Vorderfußwurzel bezeichnet) wird bei ihm aus den acht Handwurzelknochen (Kahnbein, Mondbein, Kopfbein, Großes Vieleckbein, Kleines Vieleckbein, Dreieckbein, Erbsenbein, Hakenbein) gebildet, die gelenkig miteinander verbunden sind. Sie liegen in zwei Reihen, zwischen denen sie das distale Handgelenk ausbilden. Das funktionell bedeutsamere proximale Handgelenk wird zwischen Kahnbein, Mondbein und Dreieckbein sowie der Speiche gebildet. Die Elle ist beim Menschen von den Handwurzelknochen durch einen Discus articularis getrennt. An die Handwurzel schließt sich die Mittelhand (Metacarpus) an, die aus fünf langgestreckten Mittelhandknochen gebildet wird.
Den frei beweglichen Teil der menschlichen Hand stellen die fünf Finger (Digiti manus) mit ihren insgesamt 14 Fingerknochen (zwei für den Daumen und je drei für die anderen vier Finger) dar.
Die Muskulatur der Hand ist sehr komplex, ein Großteil der 33 Muskeln liegt im Unterarm und entsendet lediglich seine Sehnen in die Hand. Gruppen von kräftigeren Muskeln in der Hand selbst bilden den Thenar auf der Daumenseite und den Hypothenar auf der Seite des kleinen Fingers. Kleine Muskeln liegen zwischen den Mittelhandknochen.
Der opponierbare Daumen ermöglicht das Greifen. Die Handfläche bzw. der Handteller ist durch eine robuste Sehnenplatte (Palmaraponeurose) geschützt. Das erlaubt einen kraftvollen Griff. Die Haut der Hand und besonders der Fingerenden ist sehr reich mit verschiedenen Rezeptoren (freie Nervenendigungen, Merkel-Zellen u. a.) ausgestattet, dadurch ist eine hohe haptische Sensibilität gewährleistet. In der Handinnenfläche nehmen 17.000 Fühlkörperchen (140 pro cm2) Druck-, Bewegungs- und Vibrationsreize auf.