Lokalbahn Lana-Burgstall–Oberlana
Lana-Burgstall–Oberlana | |
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Lokomotive II in der Zollstraße in Lana, 2013 | |
Kursbuchstrecke: | 76cc (1914) |
Streckenlänge: | 4,35 km |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Stromsystem: | 750 = |
0,000
Eigentümergrenze
0,485
Etschbrücke
266 m s.l.m.
1,144
Mauthaus
268 m s.l.m.
1,778
Niederlana
275 m s.l.m.
2,083
Pfarrhof
279 m s.l.m.
2,648
St. Peter
287 m s.l.m.
2,797
Mitterlana Tribusplatz
287 m s.l.m.
3,100
Schulhaus
292 m s.l.m.
3,350
Gemeindeamt
300 m s.l.m.
3,729
Kapuzinerplatz
309 m s.l.m.
3,815
Hotel Royal–Postamt
311 m s.l.m.
4,035
Falschauerbrücke
317 m s.l.m.
Übergang zur Straßenbahn Lana–Meran
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Die Lokalbahn Lana-Burgstall–Oberlana war eine elektrifizierte Lokalbahn in der heutigen italienischen Provinz Südtirol.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der wirtschaftliche Erfolg der 1906 eröffneten Straßenbahn Lana–Meran führte zur Planung einer anschließenden, 4,035 Kilometer langen, eingleisigen Strecke, die aber als Eisenbahn mit Güterverkehr ausgeführt wurde. Sie verband Oberlana über Mitterlana und Niederlana, wo sich Ausweichen befanden, mit dem Bahnhof Lana-Burgstall an der Bahnstrecke Bozen–Meran nach einer Fahrtdauer von 20 Minuten. Inhaber der Konzession war die Marktgemeinde Lana, als Eisenbahninfrastrukturunternehmen firmierte aber – analog zur benachbarten Straßenbahn – die „Elektrische Bahn Lana–Meran".
Der Endbahnhof Oberlana befand sich neben dem Ausgangspunkt der Straßenbahn nach Meran; die beiden Wagenhallen lagen unmittelbar nebeneinander. Eine Gleisverbindung fehlte, weil die Lokalbahn in Normalspur angelegt worden war. Der Grund für diese Entscheidung lag in der Absicht, Güterwagen von Lana unmittelbar auf das Netz der k.k. Staatsbahnen übergehen zu lassen. Denn die Hauptaufgabe der Bahn sollte der Güterverkehr, speziell der Transport von Obst sein, was ihr später den Spitznamen „Apfelexpress" einbrachte. Der Fahrplan war unstarr und sah beispielsweise 1914 im Personenverkehr täglich 14 Fahrten von Oberlana bis Lana-Burgstall und weitere 14 Fahrten bis Niederlana und zurück vor. Zur Eröffnung am 14. Dezember 1913 standen zwei Elektrolokomotiven, zwei Personentriebwagen und ein Beiwagen zur Verfügung. Den Betrieb führten die k.k. Staatsbahnen, die die elektrischen Lokomotiven der Reihe 1084 und die elektrischen Triebwagen der Reihe 23.0 einsetzten.
Der Erste Weltkrieg, der schon 1914 – ein Jahr nach Eröffnung des Betriebs – ausbrach, verhinderte eine günstige wirtschaftliche Entwicklung der Bahn. Anschließend behinderte nNicht nur der Rückgang im Personenverkehr, sondern auch die wachsende Konkurrenz durch Lastkraftwagen die weitere Entwicklung des Verkehrsaufkommens. Erst als im Jahre 1936 im Abessinienkrieg alle Kraftfahrzeuge militärischen Zwecken dienen mussten, nahm der Güterverkehr auf der Schiene wieder einen erfreulichen Aufschwung. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die Einnahmen erneut zurück. Deshalb ersetzte man den Personenverkehr im Juli 1959 durch Omnibusse; gleichzeitig beschränkte man den Güterverkehr auf den Abschnitt Lana-Burgstall–Niederlana. Auf diesem Teilstück blieb er noch bis zum 31. März 1974 in Betrieb.
Von der Bahn blieben teilweise noch Zeugnisse erhalten, darunter die Eisenfachwerkbrücke über die Etsch beim Bahnhof Lana-Burgstall. Diese lag lange Zeit längs der Etsch an Land, wurde jedoch 2012 um etwa 200 Meter nach Süden verlegt und komplett restauriert wieder über den Fluss gespannt. Hier verbindet sie nun den parallel zur Bahnstrecke Bozen–Meran verlaufenden Etsch-Radweg mit dem gegenüberliegenden Etschufer. In Lana ist in der Zollstraße eine Güterzuglokomotive, die ehemalige kkStB 1084.002 der Österreichischen Siemens-Schuckert-Werke, als Denkmal aufgestellt, nachdem sie zuvor jahrelang am Tribusplatz gestanden hatte. Ihre Zwillingsmaschine wurde 2012, kurz vor Abbruch der Remise am Busbahnhof in Oberlana, nach Burgstall zur Eisenfachwerkbrücke am Bahnhof transportiert. Dort wurde, ebenfalls 2012, orografisch rechts ein Technikschauplatz errichtet.[1]
Anlässlich des 100. Jubiläums der Lokalbahn Lana-Burgstall – Oberlana zeigte 2013 und 2014 die Eisenbahnwelt in Rabland in einer Sonderausstellung die Geschichte der Lokalbahn. Zusammengestellt wurde diese Ausstellung von Albert Innerhofer aus Lana und Werner Schröter aus Innsbruck. Dazu sind auch eine umfangreiche Broschüre zur Geschichte dieser Lokalbahn, sowie eine personalisierte Briefmarke bei der Österreichischen Post erschienen.
Es gibt heute von lokalpolitischer Seite in regelmäßigen Abständen Aufrufe zur Wiedereinführung der Bahn.
Galerie
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Detail der Etschbrücke beim Bahnhof Lana-Burgstall
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Die Etschbrücke vor ihrer Restaurierung
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Trasse der Bahn nahe der Kreuzung Bozner Straße–Zollstraße
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Detail der heutigen restaurierten Etschbrücke
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Lok I nach ihrer Restaurierung am Westufer der Etsch
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Die restaurierte Etschbrücke und ihr neuer Standort ca. 200 m weiter südlich
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Führerstand der Lok II
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Remise der Lokalbahn Lana – Meran am 26. Februar 2013
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Konrad Hierl: Die Straßenbahn Lana-Burgstall–Oberlana. In: Straßenbahn-Magazin. Nr. 28, Mai 1978, ISSN 0340-7071 , S. 142–147.
- 1906–2006: 100 Jahre Lana-Meran-Bahn – erste elektrische Straßenbahn Südtirols. Die Lananer Bahn, die Lokalbahn Oberlana–Lana-Burgstall, die Meraner Straßenbahn, die Vigiljochbahn, die Bozen-Meran-Bahn, Luis Zuegg. Eisenbahntechnische Sonderpublikationen, Band 4. Arbeitsgemeinschaft Eisenbahnarchiv Tirol, Innsbruck 2006.
- Werner Duschek, Walter Pramstaller, u. a.: Local- und Straßenbahnen im alten Tirol. Eigenverlag Tiroler Museumsbahnen, Innsbruck 2008.
- Albert Innerhofer: „Einsteigen, bitte!" 100 Jahre Lokalbahn Lana-Burgstall – Oberlana, 1913–2013. Lana 2013.
- Walter Kreutz: Lana-Burgstall–Oberlana. In: Eisenbahn . Nr. 2, 1958, ISSN 0013-2756 , S. 26–27 (Teil der Reihe Elektrische Lokal- und Straßenbahnen österreichischer Herkunft in Südtirol).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Erhaltene Fahrzeuge der elektrischen Bahn Lana-Burgstall – Oberlana
- Beschreibungen der Strecken Lana–Meran und Lana-Burgstall–Oberlana bei den Tiroler Museumsbahnen
- Beschreibung auf tmb.at
- Konzession vom 8. Dezember 1913: RGBl. 1913/259. In: Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder, Jahrgang 1913, S. 905–910. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/rgb
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Etschufer: Hochwasser-, Kultur- und Landschaftsschutzprojekt umgesetzt. Autonome Provinz Bozen, abgerufen am 22. August 2019.