Ertis Pawlodar
Ertis Pawlodar | |
Vereinswappen | |
Basisdaten | |
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Name | Fußballklub Ertis Pawlodar |
Sitz | Pawlodar |
Gründung | 1965 |
Auflösung | 2020 |
Präsident | Kasachstan Igor Jelaschtschuk |
Website | fcirtysh.kz |
Erste Fußballmannschaft | |
Cheftrainer | Serbien Milan Milanović |
Spielstätte | Zentralstadion Pawlodar |
Plätze | 15.000 |
Liga | |
2019 | 8. Platz |
Heim
Auswärts
|
Der FK Ertis Pawlodar (kasachisch Ертіс Футбол Клубы/Ertis Futbol Kluby; russisch Иртыш футбольный клуб/Irtysch futbolny klub) war ein kasachischer Fußballverein aus Pawlodar, der in der Premjer-Liga spielt. Der Verein ist mit fünf Titeln der Rekordmeister Kasachstans; daneben steht ein Gewinn des Kasachischen Pokals zu Buche. Der Klub rangiert in der ewigen Tabelle der kasachischen Liga mit großem Abstand auf dem ersten Platz. Die Fußballsparte ist Teil des Sportclub Ertis Pawlodar (kasach. Ертіс Спорт Клубы/Ertis Sport Kluby; russ. Иртыш спортивный клуб/Irtysch sportiwny klub).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Namensentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der Verein wurde im Jahre 1964 als Ertis Pawlodar (kasachisch) bzw. Irtysch Pawlodar (russisch) gegründet. 1968 erfolgte die Umbenennung in Traktor Pawlodar (Трактор Павлодар). Nach dem Ende der Sowjetzeit wurde der Verein im Jahre 1993 in Ansat Pawlodar (Ансат Павлодар) und 1996 wieder in den ursprünglichen Namen umbenannt, der sich von dem kasachischen Namen des Flusses Irtysch (Ertis) ableitet.
Sowjetische Meisterschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Das Team nahm von 1965 bis 1971 und von 1973 bis 1991 insgesamt 26 Mal an der sowjetischen Meisterschaft teil. Die meisten Spielzeiten wurden in der dritthöchsten Liga der Sowjetunion verbracht. In den Spielzeiten 1969, 1973, 1978, 1980, 1988 und 1989 gewann die Mannschaft aus Pawlodar die Zonenmeisterschaft und kämpfte gegen andere Zonenmeister um den Aufstieg in die zweithöchste sowjetische Liga. Zwei Mal gelang der Aufstieg. In den Spielzeiten 1979[1] und 1981[2] nahm die Mannschaft am Spielbetrieb der zweiten sowjetischen Liga teil, musste aber jeweils den bitteren Gang in die Drittklassigkeit antreten. Mit zwei Spielzeiten in der zweithöchsten Liga der Sowjetunion ist Irtysch Pawlodar nach Kairat Almaty und Schachtjor Qaraghandy die drittbeste Mannschaft Kasachstans.
Kasachische Meisterschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Nach der Unabhängigkeit Kasachstans war der Club Gründungsmitglied der kasachischen Superliga. Gleich in der ersten Austragung des Wettkampfes gelang 1992 der Gewinn der Bronzemedaille. 1993 wurde der erste Meistertitel errungen und im folgenden Jahr die Vizemeisterschaft hinter dem FK Jelimai Semipalatinsk. Die Saison 1995 beendete Ertis auf dem siebten Rang. 1997 als der punktgleiche FK Taras am 13. Oktober im Entscheidungsspiel im Zentralstadion Almaty vor 7.500 Zuschauern mit 1:0 besiegt wurde, 1999 mit vier Punkten Vorsprung auf Access-Jessil Petropawlowsk, 2002 acht Zähler vor dem zweitplatzierten FK Atyrau und 2003 vor dem Vizemeister Tobyl Qostanai folgten weitere Meistertitel, somit ist der Verein mit fünf Meisterschaftstiteln der Rekordmeister Kasachstans. 2009 erreichte das Team einen enttäuschenden neunten Platz, der die schlechteste Platzierung des Teams aus Pawlodar darstellt. 2010 konnte sich die Mannschaft verbessern und erreichte den dritten Platz.
1998 gelang der erste Pokalsieg, als Qaisar Hurricane Qysylorda mit 2:1 nach Verlängerung geschlagen werden konnte. Zudem stand das Team noch zwei Mal im Finale des kasachischen Pokals. 2001 erwies sich Schenis Astana im Elfmeterschießen als zu stark, 2002 reichte dem Klub aus Astana ein 1:0.
Ertis war bis 2020 eine von nur zwei Mannschaften, neben Schachtjor Qaraghandy, die an allen Austragungen der kasachischen Eliteklasse teilnahmen. Ende Mai 2020 gab Ertis Pawlodar wegen finanzieller Schwierigkeiten den Rückzug aus der Premjer-Liga bekannt.
Teilnahmen an AFC-Wettbewerben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Zum ersten Mal trat der Verein aus Pawlodar bei der AFC Champions League in der Saison 1994/95 in Erscheinung. In der zentralasiatischen Gruppe musste sich der Club mit dem dritten Platz hinter dem FK Neftchi Fargʻona aus Usbekistan und Köpetdag Aşgabat aus Turkmenistan mit nur drei Punkten aus vier Spielen begnügen.
In der Ausgabe 1998/99 wurde das Team, nachdem Köpetdag Aşgabat geschlagen wurde, wegen des unerlaubten Einsatzes von nichtberechtigten Spielern disqualifiziert.
In der folgenden Austragung 1999/2000 wurde in der ersten Runde der usbekische Vertreter Paxtakor Taschkent mit einem Gesamtscore von 9:5 eliminiert. In der zweiten Runde hatte der Varzob Duschanbe aus Tadschikistan nach 4:0 und 1:0 gegen Irtysch keine Chance. Im Viertelfinale gingen aber alle drei Gruppenspiele verloren und das Team schied aus.
In der Saison 2000/01 erreichte Ertis Pawlodar in der AFC Champions League das Halbfinale, scheiterte jedoch an Júbilo Iwata aus Japan. Im Spiel um Platz drei zog die Mannschaft mit 0:2 gegen den iranischen Vertreter Pirouzi Teheran den Kürzeren.
Europapokalbilanz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Mannschaft scheiterte in der Qualifikation zur UEFA Champions League 2003/04 am zyprischen Vertreter Omonia Nikosia nach einem Unentschieden 0:0 und anschließender Heimniederlage 1:2. In der ersten Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League 2009/10 traf der Klub auf den ungarischen Verein Haladás Szombathely und schied nach 0:1 und 2:1 durch die Auswärtstorregel aus dem Wettbewerb aus.
In der Saison 2011/12 wurde im dritten Versuch die erste Hürde auf der europäischen Fußballbühne überwunden, als der polnische Klub Jagiellonia Białystok in der ersten Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League geschlagen wurde. Der nächste Gegner Olimpi Rustawi aus Georgien erwies sich allerdings als zu stark für das Team aus Pawlodar.
Saison | Wettbewerb | Runde | Gegner | Gesamt | Hin | Rück |
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2003/04 | UEFA Champions League | 1. Qualifikationsrunde | Zypern Republik Omonia Nikosia | 1:2 | 0:0 (A) | 1:2 (H) |
2009/10 | UEFA Europa League | 1. Qualifikationsrunde | Ungarn Haladás Szombathely | (a)2:2(a) | 0:1 (A) | 2:1 (H) |
2011/12 | UEFA Europa League | 1. Qualifikationsrunde | Polen Jagiellonia Białystok | 2:1 | 0:1 (A) | 2:0 (H) |
2. Qualifikationsrunde | Georgien Olimpi Rustawi | 1:3 | 1:1 (A) | 0:2 (H) | ||
2013/14 | UEFA Europa League | 1. Qualifikationsrunde | Bulgarien Lewski Sofia | 2:0 | 0:0 (A) | 2:0 (H) |
2. Qualifikationsrunde | Bosnien und Herzegowina NK Široki Brijeg | 3:4 | 3:2 (H) | 0:2 (A) | ||
2017/18 | UEFA Europa League | 1. Qualifikationsrunde | Bulgarien FC Dunaw Russe | 3:0 | 1:0 (H) | 2:0 (A) |
2. Qualifikationsrunde | Serbien FK Roter Stern Belgrad | 1:3 | 1:1 (H) | 0:2 (A) | ||
2018/19 | UEFA Europa League | 1. Qualifikationsrunde | Litauen FK Trakai | 0:1 | 0:0 (A) | 0:1 (H) |
Gesamtbilanz: 18 Spiele, 6 Siege, 5 Unentschieden, 7 Niederlagen, 15:16 Tore (Tordifferenz −1)
Erfolge und Statistiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Meisterschaftserfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Kasachische Meisterschaft:
- Sowjetische Meisterschaft:
- Zonenmeister in der dritten Liga: 1969, 1973, 1978, 1980, 1988, 1989
Pokalerfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Kasachischer Pokalsieger: 1997/98
- Kasachischer Pokalfinalist: 2000/01, 2002, 2012
Torschützenkönige
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Spieler | Saison | Tore |
---|---|---|
Wiktor Antonow | 1996 | 21 |
Nilton Mendes | 2000 | 21 |
Murat Tleschew | 2005 | 20 |
Murat Tleschew | 2008 | 13 |
Ulugbek Baqoyev | 2012 | 14 |
Historische Ligaresultate
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Höchster Sieg: 6:0 gegen Aktjubinez Aktjubinsk 1992, Bolat Temirtau 1994, Wostok Öskemen 1996, Schiger Schymkent 1996, Batys Oral 2003, Aqschajyq Oral 2004
- Höchste Niederlage: 2:7 gegen FK Aqtöbe 2011
Stadion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Seine Heimspiele trägt Ertis Pawlodar im 1947 erbauten Zentralstadion aus. Es bietet Platz für 15.000 Zuschauer und wurde 2001 und 2007 modernisiert. In der Spielzeit 2005 war das Zentralstadion in Pawlodar das am meisten besuchte Stadion in der kasachischen Premjer-Liga.[3]
Bekannte ehemalige Spieler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Kasachstan
- Kasachstan Askar Abildajew (1994)
- Kasachstan Maqsat Baischanow (2005)
- Kasachstan Farchadbek Irismetow (2002–2004)
- Kasachstan Aleksandr Kuchma (2011)
- Kasachstan Kairat Nurdauletow (2002–2004)
- Kasachstan Eduard Sergienko (2011)
- Kasachstan Sergei Skorych (2003–2005)
- Kasachstan Wiktor Subarew (1997, 1999–2000, 2002–2003)
- Kasachstan Murat Tleschew (2003–2006, 2008, 2011)
- Kasachstan Anton Zirin (2008–2011)
GUS und ehemalige Sowjetunion
- Georgien Lascha Dwali (2017)
- Georgien Gogita Gogua (2016)
- Lettland Kaspars Dubra (2019)
- Litauen Georgas Freidgeimas (2016)
- Litauen Andrius Velička (2003)
- Moldau Republik Igor Bugaiov (2017)
- Moldau Republik Anatolie Doroș (2011)
- RusslandRussland Alan Gatagow (2015)
- RusslandRussland Sergei Strukow (2007, 2012, 2013)
- RusslandRussland Oleg Weretennikow (2007)
- Turkmenistan Ruslan Mingazow (2019–2020)
- Usbekistan Ulugbek Baqoyev (2012–2014)
- Belarus Sjarhej Kisljak (2018)
- Belarus Aljaksandr Kultschy (2013)
- Belarus Sjarhej Tschernik (2020)
Europa
- Bosnien und Herzegowina Darko Maletić (2012)
- Bulgarien Georgi Daskalow (2008–2011)
- Bulgarien Orlin Starokin (2014)
- FrankreichFrankreich Alassane N’Diaye (2015)
- Montenegro Igor Burzanović (2014)
- Montenegro Miodrag Džudović (2014)
- OsterreichÖsterreich Kristijan Dobras (2020)
- Portugal Carlos Fonseca (2015–2020)
- Serbien Nemanja Džodžo (2013–2014)
- Serbien Predrag Govedarica (2010–2014)
- Serbien Milan Nikolić (2010–2011)
- Slowenien Marko Balažic (2011)
- Tschechien Tomáš Jirsák (2015–2016)
- Tschechien Štěpán Kučera (2012–2013)
Afrika
- Burkina Faso Aristide Bancé (2015)
- Gambia Ousman Jallow (2016)
- Gambia Momodou Ceesay (2019)
- Elfenbeinküste Franck Dja Djedje (2017)
- Elfenbeinküste Ismaël Béko Fofana (2017)
- Kamerun Serge Bando (2017)
- Kamerun Titi Essomba (2012)
- Mali Mamoutou Coulibaly (2011–2013)
- Nigeria Izu Azuka (2015)
- Nigeria John Chibuike (2018)
- Nigeria Gbolahan Salami (2018)
- Senegal Baye Djiby Fall (2016)
- Zentralafrikanische Republik Fernander Kassai (2015)
Südamerika
- Brasilien Nilton Mendes (1999–2001)
- Brasilien Reynaldo (2019)
- Kolumbien Roger Cañas (2019)
Trainer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ](seit 1992)
- 1992–1993: Kasachstan Wiktor Jaryschew
- 1993–1994: Kasachstan Wiktor Weretnow
- 199500000: Kasachstan Wladimir Tschebotarjow
- 1996–1997: Kasachstan Wiktor Weretnow
- 199800000: Kasachstan Wait Talgajew
- 199800000: Kasachstan Serik Berdalin
- 199900000: Kasachstan Anatoli Tschernow
- 1999–2000: Kasachstan Wladimir Lintschewski
- 200100000: RusslandRussland Leonid Nasarenko
- 2002–2004: Kasachstan Dmitri Ogai
- 2005–2007: Kasachstan Sergei Wolgin
- 2008–2009: Kasachstan Oirat Saduow
- 200900000: RusslandRussland Leonid Nasarenko
- 2010–2013: Kasachstan Talgat Baissufinow
- 201400000: Estland Tarmo Rüütli
- 201400000: Kasachstan Oirat Saduow
- 2014–2015: Kasachstan Dmitri Tscheryschew
- 2015–2017: Bulgarien Dimitar Dimitrow
- 201700000: UkraineUkraine Wjatscheslaw Hrosnyj
- 201800000: SpanienSpanien Gerard Nus
- 2018–2019: Bulgarien Dimitar Dimitrow
- 2019–2020: Serbien Milan Milanović
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Offizielle Internetpräsenz des Vereins (russisch)
- Fanbewegung des Clubs (russisch)
- Ertis Pawlodar auf weltfussball.de
- Ertis Pawlodar auf eufo.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Saison 1979
- ↑ Saison 1981
- ↑ Zuschauerzahlen (russisch)
52.276376.9496Koordinaten: 52° 16′ 34,7′′ N, 76° 56′ 58,6′′ O