Galina Woskobojewa
22. August 2022
Galina Olegowna Woskobojewa (russisch Галина Олеговна Воскобоева, engl. Transkription Galina Olegovna Voskoboeva; * 18. Dezember 1984 in Moskau, Sowjetunion) ist eine Tennisspielerin, die zunächst für Russland spielte und seit 2008 für Kasachstan antritt.
Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Woskobojewa, die vorzugsweise auf Hartplätzen spielt, begann im Alter von sechs Jahren mit dem Tennissport. 2002 debütierte sie in der Qualifikation von Bogotá auf der WTA Tour, schied jedoch in der zweiten Runde aus. Im Jahr darauf gewann sie ihren ersten Profititel und startete in Wimbledon erstmals in der Qualifikation eines Grand-Slam-Turniers, in der sie bereits zum Auftakt scheiterte. 2004 gelang Woskobojewa in Memphis der erstmalige Einzug in ein WTA-Hauptfeld sowie gegen Sofia Arvidsson der erste Hauptrundenerfolg; in Runde zwei war sie gegen Lisa Raymond chancenlos. Im Folgejahr rückte sie in Miami erstmals bei einem Turnier der Premier-Mandatory-Kategorie in die zweite Runde vor und erreichte das Endspiel bei einem ITF-Turnier der 75ドル.000-Kategorie in Pittsburgh.
2006 stand Woskobojewa bei den Australian Open aufgrund ihres verbesserten Rankings zum ersten Mal im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers und erreichte nach einem Sieg über Emmanuelle Gagliardi auf Anhieb die zweite Runde, in der sie gegen Marija Kirilenko ausschied. In Cuneo errang sie danach bei einem ITF-Turnier der 50ドル.000-Kategorie ihren größten Karrieretitel und stieg damit in die besten 100 der Weltrangliste ein. Anschließend kam Woskobojewa in New Haven als Qualifikantin in die zweite Runde, in der sie sich Amélie Mauresmo erst in drei Sätzen geschlagen geben musste. Zum Beginn der Saison 2007 stieß sie gemeinsam mit Ashley Harkleroad bis ins Viertelfinale der Australian Open vor, wo sie gegen Chan Yung-jan und Chuang Chia-jung ohne Spielgewinn blieben.
Die Saison 2008 beendete sie im Einzel erstmals unter den Top-100 der Welt, nachdem sie unter anderem bei den French Open die erste Runde passierte, in Indian Wells die dritte Runde erreichte und in Québec erstmals in einem WTA-Viertelfinale stand. Bei den French Open zog sie mit Harkleroad zusammen in ihr zweites Grand-Slam-Viertelfinale ein. Ende des Jahres wechselte Woskobojewa die Nationalität und startete danach wie einige Landsfrauen vor und nach ihr für Kasachstan.[1] Nach einem schwachen Jahr 2009, in dem sie nach ihrem Ausscheiden in der Qualifikation der French Open keine weiteren Turniere mehr bestritt, fand Woskobojewa 2011 wieder zu ihrer Form zurück. So gewann sie in der ersten Saisonhälfte gleich drei WTA-Doppeltitel. In Kuala Lumpur triumphierte sie an der Seite von Dinara Safina, in Oeiras konnte sie mit Alissa Kleibanowa zusammen gewinnen und in Brüssel war sie gemeinsam mit Andrea Hlaváčková erfolgreich. Die gesamte zweite Saisonhälfte über zeigte sich Woskobojewa im Einzel in starker Verfassung. Nachdem sie in Baku ihr erstes WTA-Halbfinale erreichte, kämpfte sie sich in Toronto nach drei Siegen über die Top-20-Spielerinnen Marion Bartoli, Flavia Pennetta und Marija Scharapowa aus der Qualifikation kommend bis ins Viertelfinale vor, in dem sie schließlich gegen Wiktoryja Asaranka chancenlos war. In Seoul zog sie im Anschluss ohne Satzverlust in ihr erstes WTA-Endspiel ein; dort verlor sie jedoch gegen María José Martínez Sánchez in zwei Tie-breaks. Am Ende des Jahres stand sie erstmals seit 2008 wieder unter den besten 100 der Weltrangliste. Nachdem sie bei den Australian Open 2012 zum Auftakt der neuen Saison zum einzigen Mal die dritte Runde eines Grand-Slam-Turniers erreichte sowie anschließend auch in Charleston, erzielte sie mit Rang 42 ihre höchste Weltranglistenposition. Bei den Olympischen Spielen in London startete sie im Doppelwettbewerb an der Seite von Jaroslawa Schwedowa. Nach einem Erstrundenerfolg gegen Stéphanie Dubois und Aleksandra Wozniak, schieden die beiden in der zweiten Runde gegen Marija Kirilenko und Nadja Petrowa aus.
2013 gewann Woskobojewa zusammen mit Kristina Mladenovic in Memphis ihren vierten Doppeltitel und zog gemeinsam mit der Französin bei den French Open zum zweiten Mal nach 2008 in das Viertelfinale ein. Auch im Einzel beendete sie die Saison mit drei WTA-Viertelfinals und zwei Zweitrundenteilnahmen bei den Grand-Slams in Paris und New York das dritte Jahr in Folge in den Top 100. Nach einem guten Auftakt ins Jahr 2014, der mit ihrem bislang letzten Doppeltitel in Acapulco, ebenfalls zusammen mit Mladenovic begann, musste Woskobojewa nach ihrem Erstrundenaus in Miami verletzungsbedingt für mehr als eineinhalb Jahre aussetzen.[2] Erst Anfang 2016 gab sie im Fed-Cup ihr Comeback. Bis zum Ende des Jahres erreichte sie zwei Finals auf der ITF Women’s World Tennis Tour, die sie jedoch beide verlor. Im Doppel konnte sie zum Abschluss der Saison 2018 bei einem Turnier der WTA Challenger Series in Limoges noch einmal an der Seite von Weronika Kudermetowa einen Titel gewinnen. Seit 2018 tritt Woskobojewa im Einzel nur noch sporadisch in Erscheinung. 2019 konnte sie bei drei Qualifikationsmatches auf WTA-Ebene kein einziges gewinnen. In Jūrmala erreichte sie indes zusammen mit Jeļena Ostapenko ihr bislang letztes Doppelfinale, das sie jedoch gegen Sharon Fichman und Nina Stojanović verlor.
2009 gab sie beim 3:0-Sieg über Singapur ihren Einstand für die kasachische Fed-Cup-Mannschaft. Seitdem hat sie für ihr neues Land 42 Begegnungen im Einzel und Doppel bestritten, von denen sie 28 gewinnen konnte (Einzelbilanz 8:7). Damit ist sie sowohl die Spielerin mit den meisten Einsätzen, als auch mit den meisten Siegen für Kasachstan. Zudem führt sie mit 20 Erfolgen auch die Statistik der meisten gewonnenen Doppels an.[3]
Turniersiege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Einzel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Nr. | Datum | Turnier | Kategorie | Belag | Finalgegnerin | Ergebnis |
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1. | 6. Juli 2003 | Frankreich Mont-de-Marsan | ITF 25ドル.000 | Sand | Ukraine Alexandra Kravets | 6:4, 6:2 |
2. | 9. Juli 2006 | Italien Cuneo | ITF 50ドル.000+H | Sand | Italien Alice Canepa | 6:1, 6:2 |
3. | 17. April 2011 | Marokko Casablanca | ITF 25ドル.000 | Sand | Bosnien und Herzegowina Mervana Jugić-Salkić | 6:74, 6:2, 6:3 |
Doppel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Nr. | Datum | Turnier | Kategorie | Belag | Partnerin | Finalgegnerinnen | Ergebnis |
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1. | 2. September 2001 | Rumänien Bukarest | ITF 10ドル.000 | Sand | Ukraine Yuliana Fedak | Rumänien Adriana Burz Serbien Sanja Todorović |
6:4, 6:0 |
2. | 15. September 2002 | Bulgarien Sofia | ITF 25ドル.000 | Sand | Russland Vera Dushevina | Italien Laura Dell’Angelo Italien Nathalie Viérin |
3:6, 6:4, 6:2 |
3. | 21. Januar 2003 | Vereinigtes Konigreich Hull | ITF 25ドル.000 | Hartplatz (Halle) | Russland Irina Bulykina | Belgien Elke Clijsters Serbien Borka Majstorović |
4:6, 7:60, 6:3 |
4. | 1. Mai 2003 | Frankreich Cagnes-sur-Mer | ITF 75ドル.000 | Sand | Russland Vera Dushevina | Ukraine Yuliya Beygelzimer Ukraine Anna Zaporozhanova |
6:3, 6:4 |
5. | 11. April 2004 | Frankreich Dinan | ITF 50ドル.000 | Sand | Kroatien Darija Jurak | Russland Gjulnara Fattachetdinowa Russland Arina Rodionowa |
6:3, 6:2 |
6. | 19. April 2005 | Vereinigte Staaten Dothan | ITF 75ドル.000 | Sand | Vereinigte Staaten Carly Gullickson | Vereinigte Staaten Julie Ditty Tschechien Vladimíra Uhlířová |
4:6, 6:1, 6:2 |
7. | 10. Juli 2005 | Italien Cuneo | ITF 50ドル.000 | Sand | Ukraine Marija Korytzewa | Italien Sara Errani Italien Giulia Gabba |
6:3, 7:5 |
8. | 22. Oktober 2006 | Frankreich Saint-Raphaël | ITF 50ドル.000 | Hartplatz | Ukraine Marija Korytzewa | Frankreich Alizé Cornet Frankreich Yulia Fedossova |
6:2, 6:4 |
9. | 8. September 2008 | Griechenland Athen | ITF 100ドル.000 | Sand | Rumänien Sorana Cîrstea | Deutschland Kristina Barrois Deutschland Julia Schruff |
6:2, 6:4 |
10. | 6. März 2011 | Malaysia Kuala Lumpur | WTA International | Sand | Russland Dinara Safina | Thailand Noppawan Lertcheewakarn Australien Jessica Moore |
7:5, 2:6, [10:5] |
11. | 30. April 2011 | Portugal Oeiras | WTA International | Sand | Russland Alissa Kleibanowa | Griechenland Eleni Daniilidou Niederlande Michaëlla Krajicek |
6:4, 6:2 |
12. | 21. Mai 2011 | Belgien Brüssel | WTA Premier | Sand | Tschechien Andrea Hlaváčková | Polen Klaudia Jans Polen Alicja Rosolska |
3:6, 6:0, [10:5] |
13. | 30. Juli 2011 | Kasachstan Astana | ITF 100ドル.000 | Hartplatz | Russland Witalija Djatschenko | Usbekistan Oqgul Omonmurodova Russland Alexandra Panowa |
6:3, 6:4 |
14. | 23. Februar 2013 | Vereinigte Staaten Memphis | WTA International | Hartplatz (Halle) | Frankreich Kristina Mladenovic | Schweden Sofia Arvidsson Schweden Johanna Larsson |
7:65, 7:5 |
15. | 1. März 2014 | Mexiko Acapulco | WTA International | Hartplatz | Frankreich Kristina Mladenovic | Tschechien Petra Cetkovská Tschechien Iveta Melzer |
6:2, 2:6, [10:5] |
16. | 14. Mai 2016 | Tunesien La Marsa | ITF 25ドル.000 | Sand | Russland Witalija Djatschenko | Russland Wiktorija Kan Usbekistan Sabina Sharipova |
6:3, 1:6, [12:10] |
17. | 26. November 2016 | Spanien Valencia | ITF 25ドル.000 | Sand | Nordmazedonien Lina Gjorcheska | Spanien Alicia Herrero Liñana Russland Xenija Scharifowa |
6:0, 6:0 |
18. | 20. Mai 2018 | Slowakei Trnava | ITF 100ドル.000 | Sand | Australien Jessica Moore | Schweiz Xenia Knoll Vereinigtes Konigreich Anna Smith |
0:6, 6:3, [10:7] |
19. | 11. November 2018 | Frankreich Limoges | WTA Challenger | Hartplatz (Halle) | Russland Weronika Kudermetowa | Schweiz Timea Bacsinszky Russland Wera Swonarjowa |
7:5, 6:4 |
Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Einzel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Turnier | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | Bilanz | Karriere |
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Australian Open | 2 | 1 | – | 3 | 1 | – | 3 | 1 | 1 | – | – | 1 | 5:8 | 3 |
French Open | 1 | – | 2 | 2 | – | – | 1 | 2 | – | – | 1 | – | 3:6 | 2 |
Wimbledon | – | – | 1 | 1 | – | – | 2 | 1 | – | – | – | – | 1:4 | 2 |
US Open | 1 | – | 1 | 1 | – | 1 | 2 | 2 | – | – | – | – | 2:6 | 2 |
Doppel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Turnier | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2017 | 2019 | Bilanz | Karriere |
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Australian Open | – | 1 | 1 | VF | AF | AF | 2 | – | 2 | 2 | 2 | 2 | 1 | 12:11 | VF |
French Open | – | 2 | 1 | 1 | VF | 1 | 1 | 2 | 2 | VF | – | – | 1 | 9:10 | VF |
Wimbledon | – | – | – | – | 1 | 1 | – | – | AF | 1 | – | – | 2 | 3:5 | AF |
US Open | 2 | 1 | AF | 2 | 2 | 1 | – | AF | 2 | AF | – | – | 1 | 10:10 | AF |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- WTA-Profil von Galina Woskobojewa (englisch)
- ITF-Profil von Galina Woskobojewa (englisch)
- Billie-Jean-King-Cup-Statistik von Galina Woskobojewa (englisch)
- Galina Woskobojewa in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Kazakhstan quickly lands on tennis map. In: eu.usatoday.com. 13. Januar 2013, abgerufen am 3. September 2020 (englisch).
- ↑ Галина Воскобоева: «Возвращаюсь домой из Майами как сертифицированный тренер», sports.kz, abgerufen am 3. Mai 2015
- ↑ Team Profile: Kazakhstan. In: Billie Jean King Cup. Abgerufen am 18. Mai 2023 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Woskobojewa, Galina |
ALTERNATIVNAMEN | Воскобоева, Галина Олеговна (russisch); Voskoboeva, Galina Olegovna (englische Transkription) |
KURZBESCHREIBUNG | kasachische Tennisspielerin |
GEBURTSDATUM | 18. Dezember 1984 |
GEBURTSORT | Moskau, Sowjetunion |