Die sieben Kurfürsten wählen Heinrich VII. zum König. Die Kurfürsten, durch die Wappen über ihren Köpfen kenntlich, sind, von links nach rechts, die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der König von Böhmen. Bilderchronik des Kurfürsten Balduin von Trier, Trier um 1340 (Landeshauptarchiv Koblenz, Bestand 1 C Nr. 1 fol. 3b).
Die Liste umfasst bis heute (Stand 2022) 95 namentlich bekannte Bischöfe und Erzbischöfe von Köln. Von ihnen schieden acht durch Amtsverzicht und vier durch Amtsenthebung aus. Acht waren vor ihrem Amtsantritt Koadjutoren und sieben wurden durch den Papst frei ernannt. Neun von ihnen waren als Erzbischöfe zugleich Kardinal, einer wechselte an die Kurie, wo er Kardinal wurde. Sechs Erzbischöfe waren Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.
Die folgenden Personen waren Bischöfe, ab 795 Erzbischöfe von Köln oder leiteten das Bistum als Diözesanadministratoren
NamevonbisAnmerkungen
Maternus
313/314
erster namentlich bekannter Bischof von Köln, vielleicht auch Bischof von Trier; Heiliger
Euphrates
ca. 343
346
Nachrichten, er sei ein Häretiker gewesen, dürften unzutreffend sein
Severin
397
soll durch himmlische Zeichen vom Tode des Heiligen Martin von Tours erfahren haben; Heiliger
Carentinus
565
567
soll die Domkirche erweitert und mit Emporen ausgestattet haben
Everigisil
590
soll durch Staub aus dem Brunnen von St. Gereon von Kopfschmerzen geheilt worden sein; Heiliger; Gebeine ruhen in St. Peter (Köln)
Agilolf
746/747
nach 748
kaum identisch mit dem im Agilolfusschrein im Kölner Dom ruhenden Märtyrer gleichen Namens, mit dem er wohl verwechselt wurde; Heiliger
Brun (Bruno I.)
953
965
war zugleich Herzog von Lothringen und vereinte damit erstmals weltliche und geistliche Gewalt. Bis 1801 bleiben die Kölner Erzbischöfe auch weltliche Regenten; Heiliger
Folcmar
965/966
969
erhob 966 in St. Pantaleon die Gebeine des Märtyrers Maurinus
Johann von Virneburg wurde zum Erzbischof gewählt, jedoch nicht vom Papst ernannt
Adolf II., von der Mark
1363
1364
war 1357–1363 Bischof von Münster; vom Papst frei ernannt; trat zurück, um sein Geschlecht vor dem Aussterben zu bewahren, heiratete und wurde Stammvater des Hauses Kleve-Mark
1688
1688
Wilhelm Egon von Fürstenberg erwählter Koadjutor und Kapitularvikar; erreichte jedoch nicht die kirchenrechtlich notwendige Zweidrittelmehrheit im Domkapitel
Joseph Clemens von Bayern
1688
1723
zugleich Bischof von Lüttich, Hildesheim, Freising, Regensburg; lebte von 1702 bis 1715 im französischen Exil
Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels
1761
1784
zugleich Bischof von Münster; gründete 1777 unter anderem die Akademie zu Bonn, die sich zu einem Hort der kirchlichen Aufklärung entwickelte
Anton Viktor von ÖsterreichOT
1801
1801
später Hochmeister des Deutschen Ordens, wurde zwar 1801 erst zum Bischof von Münster, dann zum Erzbischof von Köln gewählt und nahm die beiden Wahlen auch an, konnte seine Ämter aber wegen der militärischen Lage nicht mehr antreten.
Paulus Melchers
1866
1885
1874–1885 während des Kulturkampfes verhaftet; ab 1885 Kurienkardinal, ab 1867 Vorsitzender der Fuldaer Bischofskonferenz. In seiner Amtszeit wurde der Kölner Dom 1880 vollendet.
Felix Kardinal von Hartmann
1912
1919
vorher Bischof von Münster; war Vorsitzender der Fuldaer Bischofskonferenz; bemühte sich um die Seelsorge der Soldaten
Josef Kardinal Frings
1942
1969
setzte sich mutig gegen nationalsozialistisches Unrecht ein; war Vorsitzender der Fuldaer Bischofskonferenz; Amtsverzicht aus Altersgründen
Joseph Kardinal Höffner
1969
1987
ab 1968 Koadjutor und Titularerzbischof von Aquileja, vorher Bischof von Münster (1962–1969); war Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz (1976–1987); Amtsverzicht aus Altersgründen
Rainer Maria Kardinal Woelki
2014
2003–2011 Weihbischof in Köln, 2011–2014 Erzbischof von Berlin; am 11. Juli 2014 zum Erzbischof von Köln ernannt; Amtseinführung am 20. September 2014
Joseph Kleinermanns: Die Heiligen auf dem bischöflichen bezw. erzbischöflichen Stuhle von Köln. Nach den Quellen dargestellt. Bachem, Köln 1896 (Digitalisat).
Friedrich Wilhelm Ebeling: Die deutschen Bischöfe bis zum Ende des 16. Jahrhunderts – Biographisch, literarisch, historisch und kirchenstatistisch dargestellt. 1. Band, Leipzig 1858, S. 175–328.
Ulrich Helbach und Joachim Oepen, Metropolitankapitel der Hohen Domkirche Köln (Hrsg.): Erzbischöfe von Köln und ihre Ruhestätten seit 313. 10. Auflage, Verlag Kölner Dom, Essen 2017; 11. Auflage, Verlag Kölner Dom, Essen 2019.
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Wilhelm Janssen: Walram von Jülich (1304–1349). In: Bernhard Poll (Hrsg.): Rheinische Lebensbilder. Band 4. Rheinland-Verlag, Düsseldorf 1970, S. 39.