Chlor(I)-nitrat
Strukturformel | |
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Strukturformel von Chlor(I)-nitrat | |
Allgemeines | |
Name | Chlor(I)-nitrat |
Andere Namen |
Chlornitrat |
Summenformel | ClNO3 |
Kurzbeschreibung |
farblose bis schwach gelbliche Flüssigkeit[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
Eigenschaften | |
Molare Masse | 97,46 g·mol −1 |
Aggregatzustand |
flüssig |
Schmelzpunkt | |
Siedepunkt |
22,3 °C[1] |
Löslichkeit |
löslich in Trichlorfluormethan und Tetrachlormethan [2] |
Sicherheitshinweise | |
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Chlor(I)-nitrat ist eine anorganische chemische Verbindung aus der Gruppe der Nitrate und stellt das gemischte Anhydrid der Hypochlorigen Säure und der Salpetersäure.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Chlor(I)-nitrat kann durch Reaktion von Dichloroxid mit Distickstoffpentaoxid [1]
- {\displaystyle \mathrm {Cl_{2}O+N_{2}O_{5}\longrightarrow 2\ ClNO_{3}} }
oder Chlorfluorid mit wasserfreier Salpetersäure bei etwa −78 °C gewonnen werden.[1]
- {\displaystyle \mathrm {ClF+HNO_{3}\longrightarrow ClNO_{3}+HF} }
Es entsteht auch in der Stratosphäre aus Chlormonoxid und Stickstoffdioxid.[4]
- {\displaystyle \mathrm {ClO+NO_{2}+M\longrightarrow ClNO_{3}+M} }
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Chlor(I)-nitrat ist eine farblose bis schwach gelbliche, leicht bewegliche Flüssigkeit.[1] Mit den meisten organischen Verbindungen, wie z. B. Ethern und Alkoholen reagiert es explosionsartig.[2]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Chlor(I)-nitrat kann zur Herstellung anderer Halogennitrate verwendet werden.[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b c d e f Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 337.
- ↑ a b Martin Schmeisser: Chlorine(I) nitrate. In: S. Young Tyree, Jr. (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 9. McGraw-Hill Book Company, Inc., 1967, S. 127–130 (englisch).
- ↑ Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ James J. Margitan: Chlorine nitrate photochemistry. Photolysis products and kinetics of the reaction Cl + ClONO2 → Cl2 + NO3. In: The Journal of Physical Chemistry. 87, 1983, S. 674–679, doi:10.1021/j100227a029 .
- ↑ Ralf Steudel: Chemie der Nichtmetalle: Von Struktur und Bindung zur Anwendung. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 3-11-021128-9, S. 522 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).