Robert Aller
Robert „Rob" Aller (* 20. Jahrhundert) ist ein US-amerikanischer Filmproduzent und Drehbuchautor, der 1971 für einen Oscar nominiert war.
Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Aller arbeitete zwischen 1964 und 1988 für ein Autismus-Forschungsprojekt der Fakultät für Psychologie der University of California, Los Angeles (UCLA) zur Entwicklung neuer Lehrtechniken für autistische Kinder, dass er über 25 Jahre filmisch dokumentierte.[1]
1968 entstand der Kurzfilm Why Man Creates , an dem er im Produzententeam mitarbeitete. Der Film von Saul Bass ist eine Mischung aus Animation und Realfilm und eine Meditation in acht Teilen über die Natur und den Kampf der Kreativität. Für seinen 1970 erschienenen Dokumentar-Kurzfilm A Long Way from Nowhere wurde Aller für einen Oscar in der Kategorie „Bester Dokumentar-Kurzfilm" nominiert.[2] Der Film stellt den Fortschritt autistischer Kinder anhand eines Beispiels mit vier Kindern vor, die über ein Jahr an einem Verhaltensänderungsprogramm des Psychologen Ivar Lovaas teilnahmen. Aller produzierte den Film mit seiner eigenen Filmproduktionsgesellschaft Robert Aller Productions.
Für den Fernsehfilm Ein Killer in der Familie war Aller am Drehbuch beteiligt und trat als Produzent auf. In dem Filmdrama mit Robert Mitchum und James Spader überzeugt ein wegen Mordes im Gefängnis sitzender Vater, seine drei halbwüchsigen Söhne davon, dass sein Leben im Gefängnis bedroht sei und sie ihn befreien müssten. Als der Ausbruchsversuch mit Hilfe seiner Söhne gelingt, hat die Familie sich auch den Zellengenossen des Vaters, einen zweifachen Mörder, ins Haus geholt und muss erleben, dass die mörderische Verbrechensserie des Duos weitergeht, in die sie nun ebenfalls verwickelt sind.
Sein aus der Ehe mit Gloria Aller hervorgegangener Sohn litt an Schizophrenie. Ende der 1980er Jahre ließen die Eltern ihren Sohn an einer klinischen Studie der UCLA teilnehmen, was aber nach Absetzung der Medikamente zu einer deutlichen Verschlechterung führte. Die Eltern waren im Vorfeld nicht hinreichend über die Risiken der Behandlung aufgeklärt worden. Robert Aller brachte den Fall vor Gericht und erreichte, dass die UCLA nach einer Rüge durch Bundesbehörden ihre Erklärungen zu den Risiken klinischer Tests verbessern mussten.[3] [4] [5] [6] [7]
Aller war aktives Mitglied der California Alliance for the Mentally III (CAMI).[8]
Filmografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- 1966: Reinforcement Therapy (Dokumentar-Kurzfilm; Produzent; wiederveröffentlicht 2001)
- 1968: Why Man Creates (Kurzfilm; Beteiligter Produzent)
- 1969: Behaviour Modification: Teaching Language to Psychotic Children (Dokumentar-Kurzfilm; Produzent)
- 1970: A Long Way from Nowhere (Dokumentar-Kurzfilm; Produzent)
- 1973: Das letzte Wort hat Tilby (The Red Pony, Fernsehfilm; Mitarbeit)
- 1982: Bass on Titles (Kurzfilm; Produktionsassistent)
- 1983: Ein Killer in der Familie (A Killer in the Family, Fernsehfilm; Vorlage, Produzent)
- 1988: Behavioral Treatment of Autistic Children (Dokumentarfilm, Produzent, Schnitt, Regie)[9]
Auszeichnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- 1971: Nominierung für den Oscar in der Kategorie „Bester Dokumentar-Kurzfilm" für und mit A Long Way from Nowhere[10]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Robert Aller bei IMDb
- Robert Aller bei academycollection.org
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Testimony of Mr. Robert Aller . In: ahrp.org (Archiv-Version), abgerufen am 24. Februar 2025.
- ↑ Bob Aller . In: awardsdatabase.oscars.org, abgerufen am 24. Februar 2025.
- ↑ When the Patient Is Also an Experiment: Feds find fault with UCLA schizophrenia study . In: Los Angeles Times vom 11. März 1994.
- ↑ Thomas H. Maugh II: Researchers to Revise Patient Consent Procedure: Science: Following a reprimand from a federal agency, UCLA psychiatrists will increase their written explanations of schizophrenia test risks . In: Los Angeles Times vom 11. März 1994.
- ↑ Families Sue Researchers Who Took Sons Off Schizophrenia Medication . Associated Press, 2. März 1997.
- ↑ Rick Weiss: Volunteers at Risk in Medical Studies . In: Washington Post vom 31. Juli 1998.
- ↑ Gregory E. Pence: Medical Ethics: Accounts of Ground-Breaking Cases. New York, NY, McGraw Hill Education, 8. Ausgabe, 2017, ISBN 978-1-260-11075-3, S. 313.
- ↑ Patricia Backlar, David L. Cutler (Hrsg.): Ethics in Community Mental Health Care. Kluwer Academic / Plenum Publishers, New York, 2002, ISBN 0-306-46704-6, S. 191.
- ↑ Behavioral Treatment of Autistic Children . Focus International (Huntington, N.Y.), 1988, abgerufen am 25. Februar 2025.
- ↑ And the Oscar goes to ... Bob Aller/Robert Aller atogt.com
Personendaten | |
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NAME | Aller, Robert |
ALTERNATIVNAMEN | Aller, Bob |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Filmproduzent und Drehbuchautor |
GEBURTSDATUM | 20. Jahrhundert |
GEBURTSORT | Vereinigte Staaten |