Monosilan
Strukturformel | |
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Struktur von Monosilan | |
Keile zur Verdeutlichung der Geometrie | |
Allgemeines | |
Name | Monosilan |
Andere Namen |
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Summenformel | SiH4 |
Kurzbeschreibung |
farbloses Gas mit unangenehmem Geruch[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
EG-Nummer
232-263-4
ECHA-InfoCard
100.029.331
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Eigenschaften | |
Molare Masse | 32,12 g·mol −1 |
Aggregatzustand |
gasförmig |
Dichte | |
Schmelzpunkt | |
Siedepunkt |
−112 °C[2] |
Löslichkeit |
rasche Hydrolyse in Wasser[2] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 220‐280 |
P: 210‐377‐381‐403 [2] |
Schweiz: 0,5 ml·m−3 bzw. 0,7 mg·m−3[3]
Monosilan ist der einfachste Vertreter der Silane (auch Siliciumwasserstoffe genannt) und somit das Siliciumanalogon von Methan, CH4. Es hat – im Gegensatz zu Methan – einen unangenehmen, abstoßenden Geruch.[4]
Herstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Monosilan kann im Labor durch Reaktion von Magnesiumsilicid mit Salzsäure hergestellt werden. Technische Herstellungsverfahren beruhen auf der Hydrierung von Siliciumtetrachlorid mit Lithiumhydrid im Lithiumchlorid/Kaliumchlorid-Eutektikum,[1]
- {\displaystyle \mathrm {SiCl_{4}\ +\ 4\ LiH\longrightarrow \ SiH_{4}\ +\ 4\ LiCl} }
bzw. auf der Dismutation von Hydrogenchlorsilanen, wie z. B. Trichlorsilan.[5]
Chemische Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Monosilan ist hoch entzündlich und pyrophor, d. h., Monosilan entzündet sich an der Luft selbst. Bei der Verbrennung entstehen Siliciumdioxid und Wasserdampf.
- {\displaystyle \mathrm {SiH_{4}+2,円O_{2}\rightarrow SiO_{2}+2,円H_{2}O\ \quad \Delta H\ll 0} }
In Wasser bei einem pH-Wert oberhalb von 7 zersetzen sich Silane zu Kieselsäure und Wasserstoff:
- {\displaystyle \mathrm {SiH_{4}+4,円H_{2}O\ _{\overrightarrow {\mathrm {pH\ >\ 7} }}\ Si(OH)_{4}+4,円H_{2}} }
- Monosilan und Wasser bilden Kieselsäure und Wasserstoff.
Unter Luft- und Feuchtigkeitsausschluss ist Monosilan bis ca. 300 °C stabil. Darüber tritt Zerfall in Silicium und Wasserstoff ein.
- {\displaystyle \mathrm {SiH_{4}\rightarrow Si+2,円H_{2}\ } }
Durch Einwirkung von Halogenen oder Halogenwasserstoff in Gegenwart von Aluminiumchlorid lassen sich die Wasserstoffatome der Reihe nach ersetzen.[6]
- {\displaystyle \mathrm {SiH_{4}+\ HCl\ {\xrightarrow {>100,円{}^{\circ }C}}\ ClSiH_{3}+,円H_{2}} }
Bei der Umsetzung von Monosilan mit Alkalimetallen z. B. in Ethylenglycoldimethylether bilden sich die Silylverbindungen der entsprechenden Metalle:[7]
- {\displaystyle \mathrm {SiH_{4}+\ K\ {\xrightarrow {}}\ KSiH_{3}+,0円.5\ H_{2}} }
- {\displaystyle \mathrm {SiH_{4}+\ 2\ K\ {\xrightarrow {}}\ KSiH_{3}+,円KH} }
Die UN-Nummer von Monosilan ist 2203, der Gefahrzettel 2.1.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Monosilan wird zur Abscheidung von Silicium-, Siliciumoxid- und Siliciumnitridschichten verwendet. Daher wird Monosilan hauptsächlich in der Halbleiterfertigung oder bei der Herstellung von Solarzellen eingesetzt.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b Eintrag zu Silane. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 14. Juli 2014.
- ↑ a b c d e f Eintrag zu Monosilan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 7803-62-5 bzw. Siliciumtetrahydrid), abgerufen am 30. Dezember 2024.
- ↑ Wolfgang Legrum: Riechstoffe, zwischen Gestank und Duft, Vieweg + Teubner Verlag (2011) S. 68–69, ISBN 978-3-8348-1245-2.
- ↑ A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 91.–100., verbesserte und stark erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1985, ISBN 3-11-007511-3.
- ↑ Egon Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie: Mit einem Anhang: Chemiegeschichte. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-023832-7, S. 319–320 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Barry Arkles: Silanes. (PDF) Reprint from Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology, Forth Edition, Volume 22, Page 38–69. In: Gelest. S. 53, abgerufen am 10. Dezember 2016 (englisch).