Johann Christoph Kunkler
Johann Christoph Kunkler (* 18. Dezember 1813 in St. Gallen; † 2. November 1898 ebenda) war ein Schweizer Architekt.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Johann Christoph studierte 1832–1834 Architektur am Polytechnikum Karlsruhe und anschliessend bis 1836 an der Akademie der Bildenden Künste München.[1]
1837 begann er als Mitarbeiter bei Gustav Albert Wegmann in Zürich. 1838 eröffnete er sein eigenes Büro in St. Gallen und war in der Folge vor allem in seiner Heimatstadt tätig.
Kunkler war Präsident der Schweizer Gesellschaft für Erhaltung historischer Kunstdenkmäler und 1889–1895 der Eidgenössischen Kunstkommission. Er trat für Erhaltung schweizerischer Altertümer ein. Seine Bücherei vermachte er der Kantonsbibliothek Vadiana St. Gallen.[2]
Kunkler war der Vater von Julius Kunkler und Hedwig Kunkler.
Bauten (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Aadorf: Katholische Kirche St. Alexander, Neubau 1863–1865 unter Verwendung des Turmschafts von 1478 (gemeinsam mit Joachim Brenner)
- Alt St. Johann: Evangelische Kirche, 1861
- Bad Ragaz: Trink- und Badeanstalt, 1867–1868
- Lichtensteig: Paritätische Kirche, 1866–1868 im Stil der Neugotik (1968 abgebrochen)
- Rapperswil SG: Reformierte Kirche, 1839–1842[3]
- Roggwil TG: Erweiterungsbauten für Schloss Mammertshofen, 1852, Nordwestgebäude, Zinnenmauer mit neugotischem Spitzbogentor und Brücke
- St. Gallen:
- Natur- und Kunstmuseum, 1873–1877 im Stil der Neorenaissance, eines der ältesten Museen und gleichzeitig eines der bedeutendsten klassizistischen Gebäude der Schweiz (nach Jahren des Verfalls 1987 von Marcel Ferrier erneuert und ausgebaut)
- Helvetiagebäude am Helvetiaplatz, 1876–1878 im spätklassizistischen Stil (gemeinsam mit seinem Sohn; 1977 abgebrochen, heute Standort der Kantonalbank)
- Zürich: Verwaltungsgebäude der Unfallversicherungs-Gesellschaft «Zürich» am Mythenquai, 1899–1901 (gemeinsam mit seinem Sohn)
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Dorfbad in Bad Ragaz
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Schloss Mammertshofen mit neugotischem Tor
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Kirche St. Laurenzen in St. Gallen
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Verwaltungsgebäude der Unfallversicherungs-Gesellschaft «Zürich», 1905
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Kunkler, Christoph (Johann Ch.). In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 22: Krügner–Leitch. E. A. Seemann, Leipzig 1928, S. 107 (biblos.pk.edu.pl).
- Peter Röllin: Kunkler, Johann Christoph. In: Historisches Lexikon der Schweiz .
- Peter Röllin: St. Gallen. Stadtveränderung und Stadterlebnis im 19. Jahrhundert. VGS, St. Gallen 1981, ISBN 978-3-7291-1014-4.
- Isabelle Rucki, Dorothee Huber (Hrsg.): Architektenlexikon der Schweiz. 19./20. Jahrhundert. Birkhäuser, Basel 1998, ISBN 978-3-7643-5261-5, S. 325f.
- Renate Treydell: Kunkler, Christoph (Johann Christoph). In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 82, De Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-023187-8, S. 276.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Publikationen von und über Johann Christoph Kunkler im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Johann Christoph Kunkler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Matrikeleintrag für Johann Christoph Kunkler an der Akademie der Bildenden Künste in München
- ↑ Kantonsbibliothek Vadiana St. Gallen
- ↑ Die reformierte Kirche in Rapperswil
- ↑ Ernst Ziegler (Red.): Das Bürgerspital St. Gallen. Ein Bau von Johann Christoph Kunkler. Bürgerspital Sankt Gallen, St. Gallen o. J. (ca. 2000).
- ↑ Reto Voneschen: Als der Bohl Theaterplatz hiess. Tagblatt, 12. Juli 2007, abgerufen am 20. April 2009 (Mit Bild um 1920).
- ↑ Das Schulhaus Blumenau in St Gallen (abgerufen am 20. April 2009)
- ↑ Hochbauamt der Stadt St. Gallen: Sanierung und Umbau Sekundarschule Blumenau. (PDF; 2 MB) November 2005, S. 5, abgerufen am 20. April 2009.
Personendaten | |
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NAME | Kunkler, Johann Christoph |
ALTERNATIVNAMEN | Kunkler, Christoph |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Architekt |
GEBURTSDATUM | 18. Dezember 1813 |
GEBURTSORT | St. Gallen |
STERBEDATUM | 2. November 1898 |
STERBEORT | St. Gallen |