Irtysch
Иртыш, Ертіс (Ertis), É’ěrqísī Hé 额尔齐斯河 (Ertix)
Der Irtysch in Omsk
61° 4′ 9′′ N, 68° 55′ 30′′ O 61.069168.925123
AEo: 958.000 km2
Lage: 637 km oberhalb der Mündung MQ 1891/1999
Mq 1891/1999
2155 m3/s
2,2 l/(s km2)
Verlauf des Irtysch im Einzugsgebiet des Ob
Irtysch in Koktokay (Xinjiang)
Einzugsgebiet des Irtysch mit Zuflüssen
Der Irtysch (russisch Иртыш, kasachisch Ертіс (Ertis), in China offiziell Ertix, chinesisch É’ěrqísī Hé 额尔齐斯河) ist ein 4248 Kilometer langer linker Nebenfluss des Ob in China, Kasachstan und Russland (Asien). Der Irtysch ist der längste Nebenfluss der Erde.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der Fluss entspringt in China im Mongolischen Altai und fließt als Schwarzer Irtysch in westlicher Richtung; diesen Namen trägt er bis zur Mündung in den Saissansee, bereits auf dem Gebiet Kasachstans. Der Saissansee ist zumeist durch die Wassermengen des Buchtarma-Stausees überflutet, dessen Staumauer bei Serebrjansk gebaut wurde, in den westlichen Ausläufern des Altai. Bei Semei tritt der Irtysch in die weiten Steppen Kasachstans ein und erreicht damit das Westsibirische Tiefland östlich des Urals. Er durchfließt das Tiefland in nordwestlicher Richtung und überquert die Grenze zu Russland. Die erste große russische Stadt, die er passiert, ist Omsk. Bei Tobolsk nimmt er den Tobol auf und mündet schließlich bei Chanty-Mansijsk in den Ob.
Flusslänge und Einzugsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der Irtysch (4248 km) bildet zusammen mit dem Unterlauf des Ob (1162 Kilometer) einen der längsten Flussläufe der Erde, den Irtysch–Ob, der insgesamt 5410 Kilometer Länge aufweist. Sein Einzugsgebiet umfasst 1.673.470 km2, das entspricht etwa der 4,6-fachen Fläche Deutschlands. Trotz des wesentlich größeren Einzugsgebietes führt der Irtysch mit rund 2960 m3/s weniger als halb so viel Wasser wie der Ob an der Einmündung (rund 7200 m3/s).
Talsperren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Buchtarma-Talsperre (5490 km2, 49,80 km3).
- Öskemen-Talsperre (37 km2)
- Schülbi-Talsperre (255 km2)
Nebenflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Seine wichtigsten Nebenflüsse sind rechtsseitig die Buchtarma, der Om und die Demjanka und linksseitig der Ischim, der Tobol und die Konda.
Kanäle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Von Anfang November bis Ende April ist der Irtysch zugefroren.
- Jermak Timofejewitsch, der Eroberer Sibiriens ertrank am 15. September 1585 im Irtysch.
- Der Irtysch gilt als längster Nebenfluss der Erde und hat zudem das größte Einzugsgebiet aller Nebenflüsse.
- Die Semei-Brücke, die den Fluss in Semei überspannt, ist die längste Hängebrücke Zentralasiens.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b Artikel Irtysch in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D056573~2a%3D~2b%3DIrtysch
- ↑ a b Irtysch im Staatlichen Gewässerverzeichnis der Russischen Föderation (russisch)
- ↑ Irtysch am Pegel Tobolsk – hydrographische Daten bei R-ArcticNET
- ↑ Am untersten Pegel, Hanti-Mansijsk (98 % des Einzugsgebiets) hat der Irtysch eine Wasserführung von 2733 m3/s (Pegeldaten (Memento vom 3. März 2012 im Internet Archive )). Für das verbleibende Einzugsgebiet wurde der Gebietsabfluss des Zwischeneinzugsgebiets der Pegel Hanti-Mansijsk (Irtysch), Prochorkino (Ob oberhalb) und Belogore (Ob unterhalb) ermittelt und der sich ergebende Abflusswert dazu addiert.