Diethylaminoschwefeltrifluorid
Strukturformel | |
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Strukturformel von Diethylaminoschwefeltrifluorid | |
Allgemeines | |
Name | Diethylaminoschwefeltrifluorid |
Andere Namen |
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Summenformel | C4H10SNF3 |
Kurzbeschreibung |
gelbe Flüssigkeit mit stechendem Geruch[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
EG-Nummer
253-771-2
ECHA-InfoCard
100.048.866
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Eigenschaften | |
Molare Masse | 161,19 g·mol −1 |
Aggregatzustand |
flüssig |
Dichte |
1,22 g·cm−3[1] |
Siedepunkt |
46–47 °C (13 hPa)[1] |
Löslichkeit |
Zersetzung in Wasser[1] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 226‐302‐312‐314‐332 |
P: 280‐305+351+338‐310 [2] |
Diethylaminoschwefeltrifluorid (meist kurz als DAST bezeichnet) ist eine Organoschwefelverbindung.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Diethylaminoschwefeltrifluorid kann durch Reaktion von Diethylaminotrimethylsilan und Schwefeltetrafluorid gewonnen werden.[3]
- {\displaystyle \mathrm {Et_{2}NSiMe_{3}+SF_{4}\longrightarrow Et_{2}NSF_{3}+Me_{3}SiF} }
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Diethylaminoschwefeltrifluorid ist eine gelbe Flüssigkeit mit stechendem Geruch, die sich in Wasser und beim Erhitzen zersetzt;[1] die Zersetzung beginnt bei etwa 50 °C und verläuft bei 90 °C stürmisch.[4]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Diethylaminoschwefeltrifluorid wird in der organischen Chemie als mildes Fluorierungsmittel verwendet. Mit seiner Hilfe können beispielsweise Alkohole und Aldehyde in die jeweiligen Mono- bzw. Difluoride überführt werden.[5] Weiterhin ist es möglich, aus Thioethern oder Sulfoxiden die entsprechenden α-Fluorthioether zu synthetisieren.[6] [7] [8] Teilweise ist dabei der Zusatz katalytischer Mengen Antimontrichlorid oder Zinkchlorid von Vorteil.
Es dient auch als Katalysator bei Friedel-Crafts-Allylierungen.[2]
Sicherheitshinweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Bei Kontakt mit Wasser, beim Erhitzen über 90 °C und bei Destillation kann eine stürmische bis explosive Zersetzung auftreten. Sichere Handhabung ist nur unter 50 °C sowie in Lösung möglich.[4] Bei Haut- oder Augenkontakt der brennbaren Flüssigkeit sind schwere Verätzungen möglich.[1]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b c d e f Datenblatt Diethylaminoschwefeltrifluorid bei Merck, abgerufen am 16. Januar 2011.
- ↑ a b c Datenblatt (Diethylamino)sulfur trifluoride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. März 2011 (PDF).
- ↑ W. J. Middleton, E. M. Bingham: Diethylaminosulfur Trifluoride In: Organic Syntheses . 57, 1977, S. 50, doi:10.15227/orgsyn.057.0050 ; Coll. Vol. 6, 1988, S. 440 (PDF).
- ↑ a b P. G. Urben(Hrsg.): Bretherick’s handbook of reactive chemical hazards. Volume 1, 7. Auflage, Surendra-Kumar-Verlag/Elsevier, 2007, ISBN 978-0-12-373945-2, S. 641 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Organo-Fluorine Compounds, B. Baasner, H. Hagemann, J. C. Tatlow (Hrsg.), Houben-Weyl/Thieme, Stuttgart, 2000.
- ↑ J. R. McCarthy, N. P. Peet, M. E. LeTourneau, M. Inbasekaran, J. Am. Chem. Soc. 1985, 107, 735–737.
- ↑ S. F. Wnuk, M. J. Robins, J. Org. Chem. 1990, 55, 4757–4760.
- ↑ M. J. Robins, S. F. Wnuk, J. Org. Chem. 1993, 58, 3800–3801.
- Feuergefährlicher Stoff
- Beschränkter Stoff nach REACH-Anhang XVII, Eintrag 40
- Gesundheitsschädlicher Stoff bei Verschlucken
- Gesundheitsschädlicher Stoff bei Hautkontakt
- Ätzender Stoff
- Gesundheitsschädlicher Stoff bei Einatmen
- Fluorverbindung
- Schwefel-Halogen-Verbindung
- Diethylamin
- Schwefel-Stickstoff-Verbindung