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DJ Ron (* 1977 in Frankenberg/Sachsen; bürgerlich: Ron Schindler; auch Deejayron) ist ein deutscher DJ, ehemaliger Labelbetreiber, Podcaster sowie einer der Initiatoren des splash! und gilt als einer Pioniere der Chemnitzer Hip-Hop-Szene.
Privat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]DJ Ron wurde 1971 im sächsischen Frankenberg, in der ehemaligen DDR, geboren[1] und wuchs am Stadtrand von Chemnitz auf. Musikalisch geprägt wurde er zunächst durch die Radio Show der britischen Radiostation BBC (British Broadcasting Corporation), die er durch ein eigens verlegtes Kabel empfangen konnte. Er begann in frühren Jahren, zunächst mit den Plattenspielern der Eltern, Rap auf Magnetbänder zu überspielen, später wechselte er zur Marke Technics.[2] Er liebt eigenen Aussagen zufolge Basketball und Online-Schach.[1]
Musikalische Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Musikalische Anfänge (Frühe 1990er-Jahre)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]DJ Ron war in den frühen 1990er-Jahren teil der Chemnitzer Hip-Hop-Szene, die sich aus etwa 200 Leuten zusammensetzte,[2] darunter auch namhafte Musiker wie Jan Kummer oder auch Trettmann [3] und sich in Szenenklubs wie dem AJZ Talschock umgaben. Diese wurden durch Auftritte von US-amerikanischen Rapkombos wie den Roots, Gang Starr oder OutKast [2] sowie von deutschen Hip-Hop-Künstlern wie Advanced Chemistry, Cora E. und Main Concept beeinflusst. Hier spielte er unter anderem im Jahr 1993 seine erste Hip-Hop-Jam.[3] Von OutKast-Mitglied André 3000 ergaterte er sogar eine sogenannte Station-ID, einen Werbeaufsager fürs Radio („Straight from the Planet of Stankonia and we’re layin’ low with DJ Ron"). Kurze Zeit später hatte DJ Ron seine eigene Radioshow auf einem Chemnitzer Sender installiert, gründete ein eigenes Musiklabel und betrieb später „wohl" einen ersten Hip-Hop-Podcasts Deutschlands. 1996 flog er erstmals nach New York City, was er als „Reise nach Mekka" beschrieb. Von einer Telefonzelle aus, rief er von dort bei Labels an und stellte sich vor als Entsandter einer „Big German Radio Station" (englisch Große Deutsche Radiostation) vor. Dies verhalt ihm unter anderem zu einem Interview mit Wu-Tang-Clan-Mitglied Ghostface Killah oder eine Audioafnahme Nelly Furtados, die ihn als „Germanys Number One DJ" (englisch Deutschlands Nummer eins DJ) bezeichnete.[2] Zu dieser Zeit musste er laut eigenen Aussagen auch vor Neonazis wegrennen, nur wegen seiner Kleidung.[4] In der Dokumentation Trettmann: Aufs Maul, weil er kein Nazi war erzählte Trettmann selbst, das sie sich zu dieser Zeit hätten auch bewaffnen müssen. Die gemeinsame Erfahrung verarbeitet dieser in seinem Titel NAWW (Album: Your Love Is King; März 2024).[5] In den Folgejahren erfolgten Auftritte in London, Moskau, New York City, Peking, Shanghai.[1] [6] Heutzutage spielt er noch über 100 Shows im Jahr, diese jedoch größtenteils nur noch in Deutschland.[6]
Phlatline Records (1996–2015)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Im Jahr 1996 gründete DJ Ron, zusammen mit Robert Schuster (DJ Shusta), das Mixtapelabel Phlatline Tapes.[7] Im Dezember 1999 folgte die Gründung von Phlatline Records,[8] das fortan als Mutterlabel agierte, unter dem Phlatline Tapes nun an Sublabel fungierte.[7] Phlatline Records betrieb DJ Ron gemeinsam mit Tino Kunstmann (Jaleel), einem Teil des Rapduos Tefla & Jaleel.[8] Im gleichen Jahr entstand durch Likkle T und Tolee das weitere Sublabel Phlatline Sound Productions.[9] Das Label hatte bis 2015 bestand und veröffentlichte unter anderem die Chartalben Interview (Juni 2001) und Direkt neben dir (Oktober 2002) sowie die Chartsingle Bounce mit uns (September 2002) des Rapduos Tefla & Jaleel oder auch diverse Sampler zum splash!-Festival.[8]
splash! Festival (seit 1998)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Ab 1998 war DJ Ron teil des Orgainisationsumfeldes, des in diesem Jahr ins Leben gerufene Hip-Hop-Festivals, splash! Diesem blieb er fortan, mehr oder weniger, treu:[4]
„Ich war nie wirklich Teil der Organisation. Aber wir waren eine kleine Crew in Chemnitz. Jeder kannte jeden und war automatisch dabei. Ich hatte also auch ein Funkgerät in der Hand und musste mich um Probleme beim Festival kümmern. In den ersten Jahren habe ich auch als Pressesprecher gearbeitet. Im Laufe der Zeit hat sich das splash! professionalisiert, ich habe mich mehr um mein Plattenlabel gekümmert, wir saßen aber weiter im selben Büro wie das splash!. Natürlich habe ich alles mitbekommen."
Im Jahr 2024 war er an der Entstehung der zweiteiligen ARD-Dokumentation Größer als Hip Hop – Die Geschichte des splash!-Festivals involviert, in dem er diverse Interviews mit Hip-Hop-Künstlern führte.[4]
Weitere künstlerische Aktivitäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Seit 2010 betreibt DJ Ron, zusammen mit FastPhive, den Hip-Hop-Podcast Uptowns Finest, den die beiden als Bravo, FAZ und Schöner Wohnen des Hip-Hop, Ganz ohne Abofalle, bezeichnen. Teil des Podcasts ist unter anderem auch eine Interviewserie mit Künstlern des deutschen Hip-Hops.[10] Der Podcast wird auch von Radio T, einem Freien Radio in Chemnitz, übertragen.[6]
Diskografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Ein Rezensent von der Zeit betitelte DJ Ron als einen „Veteran" der Chemnitzer Hip-Hop-Szene.[2] Die Tageszeitung beschrieb ihn als Bestandteil und Knotenpunkt der deutschen HipHop- und Clubszene.[4]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Offizieller Internetauftritt
- Internetauftritt von Uptowns Finest
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b c Peter Imhof, Ron Schindler: MDR um 4 – Gäste zum Kaffee: DJ Ron. In: ardmediathek.de. Mitteldeutscher Rundfunk, 3. Juli 2024, abgerufen am 30. Januar 2025.
- ↑ a b c d e Cornelius Pollmer: Was ging ab in Chemnitz City? In: zeit.de. Zeit, 16. Januar 2025, abgerufen am 30. Januar 2025.
- ↑ a b Ron Schindler: Folge 1: Trettmann: Aufs Maul, weil er kein Nazi war (S01/E01). In: ardmediathek.de. ARD Kultur, Westdeutscher Rundfunk, 15. Oktober 2024, abgerufen am 30. Januar 2025 (Interview mit DJ Ron ab Minute 17:35).
- ↑ a b c d e Johann Voigt: Rap ist oft immer noch sexistisch. In: taz.de. Die Tageszeitung, 30. Juni 2024, abgerufen am 30. Januar 2025.
- ↑ Trettmann: Folge 1: Trettmann: Aufs Maul, weil er kein Nazi war (S01/E01). In: ardmediathek.de. ARD Kultur, Westdeutscher Rundfunk, 15. Oktober 2024, abgerufen am 30. Januar 2025 (Interview mit Trettmann ab Minute 20:00).
- ↑ a b c Schau, die Chemnitzer kommen – DJ Ron. In: chemnitz.de. Stadt Chemnitz, 2015, abgerufen am 30. Januar 2025.
- ↑ a b Phlatline Tapes bei Discogs, abgerufen am 30. Januar 2025
- ↑ a b c Phlatline Records bei Discogs, abgerufen am 30. Januar 2025
- ↑ Phlatline Sound Productions bei Discogs, abgerufen am 30. Januar 2025
- ↑ Cornelius Pollmer: Hauptseite. In: uptownsfinest.de. Uptowns Finest, 1. April 2021, abgerufen am 30. Januar 2025.
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Personendaten | |
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NAME | Ron Schindler |
ALTERNATIVNAMEN | DJ Ron, Deejayron |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher DJ |
GEBURTSDATUM | 1977 |
GEBURTSORT | Frankenberg/Sachsen |