Überprüft

Anton Wilhelm Horst

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Seitenversionsstatus

Dies ist eine gesichtete Version dieser Seite

Dies ist die gesichtete Version, die am 15. Februar 2025 markiert wurde. Es existieren 2 ausstehende Änderungen, die noch gesichtet werden müssen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Namenszeichen des Landbaumeisters

Anton Wilhelm Horst, auch: Anton Guillaume Horst[1] (* 1. August 1714 in Burghasungen;[2] 9. April 1789 in Ratzeburg [3] ) war ein deutscher Baubeamter, der vor allem im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg und im Herzogtum Mecklenburg tätig war.

Anton Wilhelm Horst wurde am 1. August 1714 als eines von 13 Kindern des Jobst D. Horst und dessen Frau, geborene Hillen, im Dorf Burghasungen geboren. Dieses Dorf gehörte zur Landgrafschaft Hessen-Kassel und zur Vogtei Hasungen.[4] In seiner Kindheit war er oft gesundheitlich angeschlagen, doch das häufige Reiten stärkte seine Konstitution. Horst wuchs in einer strengen Erziehung auf und erhielt durch Hauslehrer Unterricht, wobei der Schwerpunkt auf der lateinischen Sprache lag. Um 1730 verstarb sein Vater Jobst. Daraufhin verließ Horst 1731 seine Heimat und trat als Fourier in den Dienst der kurhannoverschen Truppen ein. Nach etwa drei Jahren, die er teils im Felde und teils in der Festung Harburg, wo das Regiment stationiert war, verbrachte, nahm er schließlich seinen Abschied vom Militärdienst.

Anschließend erlernte er die Zivilbaukunst und widmete sich etwa ein Jahr lang der praktischen Anwendung, geleitet von Otto Heinrich von Bonn, dem Landbaumeister des Kurfürstentums Hannover. Danach war er acht Jahre lang als Bauconducteur in Hannover tätig.[5] Hier entwarf er unter anderem Pläne für den Großen Garten des Schlosses Herrenhausen.[6]

In den Jahren 1747 und 1748 wurde Horst vom herzoglichen Ministerium als neu ernannter Landbaumeister nach Schwerin berufen, wo er zunächst unter Herzog Christian Ludwig [7] und anschließend unter Herzog Friedrich der Fromme tätig war. Um 1760 heiratete er Veronica (Beata Lucia) Heimann, geborene Voigt, die Witwe des Königlichen Hofmedikus J. Heimann. Bereits 1735 hatte er Veronica, die Tochter des Oberamtmanns Voigt aus Westen, kennengelernt; eine Heirat war jedoch aufgrund ihrer unterschiedlichen Konfessionen nicht möglich. Nach zwei Jahren Ehe brachte sie in Wittenburg dem Landbaumeister Horst einen Sohn zur Welt, den späteren Militärarzt und Chirurgen Christoph Heinrich Horst (1761–1810).[5] [8] [9]

Die von Baumeister Horst errichtete reformierte Kirche im Ellernbruch in Bützow

Im selben Jahr zog die Familie nach Hoppenrade, einem herzoglichen Domänengut, das sie für neun Jahre gepachtet hatten. Bereits 1762 verstarb seine Frau, und er zog seinen Sohn gemeinsam mit seinem Schwager Carl Christian Ludewig Voigt groß. In dieser Zeit erhielt er den herzoglichen Auftrag zum Bau der reformierten Kirche in Bützow, die als einziges Kirchengebäude in Nordostdeutschland im konsequent reformierten Stil errichtet wurde.[10] [11]

Als im Jahr 1770 die Pacht für Hoppenrade auslief und die jährliche Pachtsumme um die Hälfte erhöht werden sollte, gab Horst die Pacht auf. Von Hoppenrade aus zog Horst nach Bliestorf, einem adligen Gut im Herzogtum Sachsen-Lauenburg, blieb jedoch weiterhin im Dienst des mecklenburgischen Herzogs. Zu Beginn des Jahres 1776 zog Horst in das Fürstentum Ratzeburg. Er mietete das obere Stockwerk der Regierungspotheke in Ratzeburg, das aus einem Saal, drei Zimmern und einem Vorsaal bestand, für jährlich dreißig Reichstaler.[5]

Der ehemalige kurfürstlich braunschweig-lüneburgische Bauconducteur und mecklenburg-schwerinsche Landbaumeister verstarb 1789 im Alter von 75 Jahren und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof am Steindamm in Ratzeburg.[12]

Bauten (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen:
Weitere Bauten
Hilf der Wikipedia, indem du sie recherchierst und einfügst.
  • Hermann Heckmann: Baumeister des Barock und Rokoko in Mecklenburg, Schleswig-Holstein, Lübeck, Hamburg. Verlag Bauwesen, Berlin 2000, ISBN 3-345-00692-8. 
  • S. Puntigam (Hrsg.): Der Mecklenburgische Planschatz: Architekturzeichnungen des 18. Jahrhunderts aus der ehemaligen Plansammlung der Herzöge von Mecklenburg-Schwerin, Für die Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern in Verbindung mit der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Günther Uecker. Sandstein Verlag, Dresden 2020, ISBN 978-3-95498-378-0. 

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Seine frühen Stiche für das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg signiert er mit „A: G: Horst" (Anton Guillaume Horst deutschefotothek.de).
  2. Hessen, Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Kirchenkreis Wolfhagen, Burghasungen, Kirchenbuch 1654–1728.
  3. Schleswig-Holstein, Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, Ratzeburg, Bestattungen 1728–1802.
  4. Die Familie Horst gehörte vermutlich zu den niederländischen Exulanten, die sich in Hessen niederließen, weil sie dem reformierten Glauben angehörte. Ein Beleg dafür sind die noch heute in den Niederlanden vorkommenden Familiennamen „Horst" und „Hillen".
  5. a b c Christoph Heinrich Horst: Brief mit Lebenslauf aus Cudelur den 8. December 1798. (digital.francke-halle.de)
  6. Anton Wilhelm Horst: Darstellung: Hannover, Herrenhausen, Schloss Herrenhausen, Großer Garten. In: Der Mecklenburgische Planschatz . Sandstein Verlag,, Dresden 2020, S. 320 ff., Nr. 287 (deutschefotothek.de – Raritäten, Signatur/Inventar-Nr.: Slg 03 Plan 145). 
  7. Herzogliches Amt (Hrsg.): Mecklenburgische Nachrichten. Bärensprungsche Hofbuchdruckerei, 18. März 1752, Fragen und Anzeigen, No. XII. 
  8. Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Mecklenburg, Wittenburg, Taufen, Heiraten U Tote 1651–1786, Nr. 36, 22. Mai 1761.
  9. Christoph Heinrich Horst in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 1. Februar 2025.
  10. Rudolf Koch: Die Reformierten in Mecklenburg. In: Festschrift zum Jubiläum des 200 jährigen Bestehens der evangelisch-reformierten Gemeinde zu Bützow. Ed. Herberger, Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung, Schwerin 1899. 
  11. Markus Göllnitz: Beschilderung historischer Gebäude der Stadt Bützow. Hrsg.: Stadt Bützow. Bützow 2024. 
  12. Anton Wilhelm Horst in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 3. Februar 2025.
Normdaten (Person): GND: 1356360831 (lobid, OGND , AKS ) | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Horst, Anton Wilhelm
ALTERNATIVNAMEN Horst, Anton Guillaume
KURZBESCHREIBUNG Kurfürstlich Braunschweig-Lüneburgischer Bauconducteur und Mecklenburg-Schwerinscher Landbaumeister
GEBURTSDATUM 1. August 1714
GEBURTSORT Burghasungen
STERBEDATUM 9. April 1789
STERBEORT Ratzeburg
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anton_Wilhelm_Horst&oldid=253336564"