Alois Jegg

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Alois Jegg (* 19. Juni 1852 in Burglengenfeld; † 21. November 1935 in München) war ein deutscher Schreinermeister. Er war einer von sieben Mitverfassern der Satzungen des Nationalsozialistischen Deutschen Arbeitervereins (der vereinsrechtlichen Form der 1925 neugegründeten NSDAP) vom 21. August 1925.

Leben und Tätigkeit

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Nach dem Schulbesuch erlernte Jegg das Schreinerhandwerk. Er lebte lange Jahre als Schreinermeister in München. Er war verheiratet mit Antonie geb Bednár (1853–1929). Aus der Ehe ging mindestens eine Tochter, Franziska (1888–1929) hervor. Im Münchener Adressbüchern von 1904 und 1905 ist er als Parkettschreiner mit Wohnsitz in der Balanstraße 17/2 bzw. der Buttermelcherstraße 7/4 und im Adressbuch von 1908 als Schreiner mit Wohnsitz in der Preysingstraße 10/4 nachweisbar.[1]

Um 1920 lernte Jegg Adolf Hitler kennen und begann sich ehrenamtlich in der NSDAP zu engagieren, in dem er als „ältester Parteigenosse" eine volkstümliche Figur wurde. In der ersten Parteigeschäftsstelle übernahm Jegg es als Schreiner die „alten Kredenzen in schreibtischähnliche Erscheinungen" umzubauen und auch sonst für den dauernden „inneren Ausbau" der Dienststelle zu sorgen.[2] Hitler sprach ihn vertraulicher als „Vater Jegg" an.[3]

Am 8./9. November 1923 nahm Jegg am Hitler-Putsch teil. Als die NSDAP 1925 neu gegründet wurde, trat Jegg dieser erneut bei. Im Sommer 1925 gehörte er zusammen mit Adolf Hitler, Ulrich Graf, Karl Ostberg, Johann Singer, Franz Xaver Schwarz und Hermann Schneider zu einer siebenköpfigen Gruppe von Männern, die die am 21. August 1925 abgeschlossenen Satzungen des Nationalsozialistischen Deutschen Arbeitervereins e.V. verfassten und unterschrieben. Diese Satzungen wurden dann durch die auf den 22. Mai 1926 datierte endgültige Satzung des Vereins ersetzt und von Hitler, Schwarz und Schneider abgezeichnet.[4]

Nach 1933 bekam Jegg das Goldene Parteiabzeichen und den Blutorden verliehen.

1938 wurde die Untere Grasstraße in München nach ihm in Alois-Jegg-Straße umbenannt. Diese führte den Namen bis zum 1. Mai 1945, als sie wieder ihren alten Namen erhielt, den sie seit 1856 geführt hatte.

Einzelnachweise

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  1. Münchener Adressbuch von 1904; Münchener Adressbuch von 1908 (1900 und 1902 nicht enthalten).
  2. Constantin Schreiber (Bearb.): Hitler. Reden, Schriften, Anordnungen. Februar 1925 bis Januar 1933, Bd. IV/1 (Von der Reichstagswahl bis zur Reichspräsidentenwahl, Oktober 1930 bis März 1932), München u. a. 1994, S. 209.
  3. Bärbel Dusik / Klaus A. Lankheit (Bearb.): Hitler. Reden, Schriften, Anordnungen. Februar 1925 bis Januar 1933, Bd. III, München u. a., S. 386.
  4. Clemens Vollnhals (Bearb.): Hitler. Reden, Schriften, Anordnungen. Februar 1925 bis Januar 1933, Bd. I (Die Wiedergründung der NSDAP Februar 1925 - Juli 1926), S. 152.
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Personendaten
NAME Jegg, Alois
KURZBESCHREIBUNG deutscher Nationalsozialist, Teilnehmer am Hitlerputsch
GEBURTSDATUM 19. Juni 1852
GEBURTSORT Burglengenfeld
STERBEDATUM 21. November 1935
STERBEORT München
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