Diskussion:Edmund Burke
Umkehrbare Werturteile
Der folgende, ohne historisches Empfinden formulierte Satz "Wie sollte in einer solchen die demokratische Mehrheit, die nur die Gegenwart vertritt, das Recht auf einschneidende Neuerungen haben?" gräbt sich das eigene Grab. Mit welcher Befugnis nimmt sich unsere Aktualität das Recht, die Gegenwart (d. h. sich selbst) der Vergangenheit gegenüber als räumlichen Normbegriff aufzustellen? Auch das mit den "Neuerungen" ist so nicht hinnehmbar. Das mit den "Neuerungen" ist erst seit dem Eintritt in die Moderne positiv besetzt, vorher nämlich haftete allem was "neu" war der Hauch des Verdächtigen und Gefährlichen an. Entweder wir beschränken uns auf eine Strukturaussage, womit wir den Leser seinen eigenen Präferenzen überlassen, oder aber wir fällen Werturteile. Unser Verfasser könnte von Burke noch so manches lernen.
Dass Burke sich gegen den Rationalismus in der Politik wandte, wie im Text insinuiert, ist absurd. Er wandte sich gegen Planungen des staatlichen Zusammenlebens "vom grünen Tisch aus", wie man heute sagen würde; er legte viel mehr Wert auf gewachsene Erfahrung. Es liesse sich kurz und knapp in einem alten Adenauer-Wahlslogan zusammenfassen: "Keine Experimente!"
Ich habs ́s
Wunderbares Zitat von Werner Sombart:
"Der Kampf gegen die Toten beginnt in dem Augenblicke, in dem der Demokratismus sein Haupt erhebt. Man erinnere sich des Kampfes den der englische Radikalismus gegen Burke führte. In ihm spielte dieser Gedanke schon eine große Rolle. "Ich verteidige die Rechte der Lebenden, sagte Paine, Mr. Burke kämpft für die Autorität der Toten über die Rechte und Freiheit der Lebenden." Paine aber hatte nur die Ansichten Benthams vertreten.
Bentham meinte: Mr. Burkes ́s system... subjugates the well in-formed to the ill informed ages. Of all tyranny the most relentless is that of the dead: for it cannot be mollified. Of all the most incurable is that of dead: for it can not be instructed." Ms. zit. bei Halévy, Radic. phil 2, 316" Ang. bei SOMBART, Werner, Der proletarische Sozialismus, Band I, Die Lehre, Gustav-Fischer, Jena, 1924, pág. 158.
Passt ganz gut zu unserm Anbeter des Gegenwärtigen Zeitalters und seiner Kritik an Burke. Gruß, Carlos Wefers Verástegui (nicht signierter Beitrag von 88.9.100.210 (Diskussion | Beiträge) 20:54, 1. Nov. 2009 (CET)) Beantworten
Gravierende Mängel
Der Artikel selbst ist ja ganz nett essayistisch im alten WP-Stil geschrieben. Aber dann geht's los: Unter "Schriften" werden zwei Werke von Burke zusammen mit weiterführender Literatur aufgeführt. Und das stört niemand? Stattdessen wird auf dieser "Diskussionsseite" herumschwadroniert, dass man nach dem Archivator schreien möchte. Ich lese doch hier nicht, um die für mich völlig unmaßgebliche Meinung irgendwelcher Wikipedianer über Burke zu erfahren, sondern um kurz und sachlich über alles Wesentliche informiert zu werden. --Peewit 19:54, 24. Dez. 2010 (CET) Der Verweis auf Wikisource ist übrigens kein guter Service für den Leser, da sich dort nur ein völlig unstrukturierter Galimathias findet. Wesentlich besser findet man sich in der Bartleby-Ausgabe zurecht, wenn man etwas online sucht. --Peewit 20:53, 24. Dez. 2010 (CET) Beantworten
Wie kann man Edmund Burke mit Zitaten des kommunistischen DDR-Rechtsphilosophen Klenner charakterisieren, aber dazu Klenners SED-Hintergrund schamhaft verschweigen und ihn uns als lediglich als "Herausgeber der aktuellen Ausgabe" und "Rechtsphilosoph" und somit als bedeutsame Instanz zu Burke unterjubeln? Wird Wikipedia neuerdings vom Redaktionsstab von "Neues Deutschland" redigiert? (nicht signierter Beitrag von 84.114.192.218 (Diskussion) 15:39, 25. Jan. 2011 (CET)) Beantworten
- Und wenn der Mann in der Sache recht gehabt hätte, was dann? Du, IP, hängst deinen Einwand allein an der Person Klenner auf, die gefälligst in der deutschen Wikipedia geächtet zu sein hat. Mit solchen Einwürfen rennst du natürlich in dieser Region von WP, in der platter Antikommunismus vorherrschend ist, offene Türen ein. "Rennen" ist allerdings relativ, denn es hat immerhin bis zum März 2012 gedauert, bis ein Nutzer, der sich nach einer Romanfigur von Thomas Mann benennt, sich zu deinem Vollstrecker macht mit folgenden Worten: "(Ein ehemaliger Stasi-Opportunist und Apologet der Todesstrafe in der DDR ist keine zitierwürdige Instanz. Zumal nicht mit einer so pauschalen und tendenziösen Aussage.)" Nun könnte man uns den Klenner ebenso gut als ehemaligen Dissidenten verkaufen (Professur verloren wegen eigenständiger Gedanken, später als "rückfälliger Revisionist" gemaßregelt), aber das passt natürlich nicht ins Bild. Marxisten haben hier nichts zu suchen, dort ist die Tür!!!
- Dass der Absatz aus Gründen der Qualität rausmusste, steht auf einem anderen Blatt. Aber was hier abläuft, hat mich schon immer angewidert und widert mich auch weiter an, die "Community" hält still und duckt sich. Dass die Meister-User mit der Antisemitismuskeule nicht auch noch auf der Bildfläche erschienen sind, wundert mich fast. Aber die tummeln sich halt nicht überall, am wenigsten bei den Philosophen. Da müssen halt die Verfassungsschützer einspringen. --13Peewit (Diskussion) 21:14, 27. Jul. 2012 (CEST) Beantworten
- Wir sehen hier, dass Nutzer wie @13Peewit eine anti-marxistische Redaktion treiben, während sie Menschen, die etwas über die kapitalistische Wirtschaft und die Geschichte des Realsozialismus wissen, schlecht behandeln (z.B. "Marxisten haben hier nichts zu suchen, dort ist die Tür!!!"). Ich würde gern "Marxisten" (diejenige, die Marx Texte lesen wie das Kapital und seine Theorie des Kapitals weiter entwickeln und/oder zur Analyse der Wirtschaft anwenden) verteidigen und meiner Meinung nach gehört Marx Kritik an Edmund Burke im Kapitel 11 des Kapitals Band 1 zu so einem Artikel. Marx sagt folgendes über Burke:
- »In jedem Industriezweig weicht der individuelle Arbeiter, Peter oder Paul, mehr oder minder vom Durchschnittsarbeiter ab. Diese individuellen Abweichungen, welche mathematisch "Fehler" heißen, kompensieren sich und verschwinden, sobald man eine größere Anzahl Arbeiter zusammennimmt. Der berühmte Sophist und Sykophant Edmund Burke will aus seinen praktischen Erfahrungen als Pächter sogar wissen, daß schon "für ein so geringes Peloton" wie 5 Ackerknechte aller individuelle Unterschied der Arbeit verschwindet, also die ersten besten im Mannesalter befindlichen fünf englischen Ackerknechte zusammengenommen in derselben Zeit grad soviel Arbeit verrichten als beliebige andre fünf englische Ackerknechte.(8) Wie dem auch sei, es ist klar, daß der Gesamtarbeitstag einer größren Anzahl gleichzeitig beschäftigter Arbeiter, dividiert durch die Anzahl der Arbeiter, an und für sich ein Tag gesellschaftlicher Durchschnittsarbeit ist. Der Arbeitstag des einzelnen sei z.B. zwölfstündig. So bildet der Arbeitstag von 12 gleichzeitig beschäftigten Arbeitern einen Gesamtarbeitstag von 144 Stunden, und obgleich die Arbeit eines jeden des Dutzend mehr oder minder von der gesellschaftlichen Durchschnittsarbeit abweichen, der einzelne daher etwas mehr oder weniger Zeit zu derselben Verrichtung brauchen mag, besitzt der Arbeitstag jedes einzelnen als ein Zwölftel des Gesamtarbeitstags von 144 Stunden die gesellschaftliche Durchschnittsqualität. Für den Kapitalisten aber, der ein Dutzend beschäftigt, existiert der Arbeitstag als Gesamtarbeitstag des Dutzend. Der Arbeitstag jedes einzelnen existiert als aliquoter Teil des Gesamtarbeitstags, ganz unabhängig davon, ob die zwölf einander in die Hand arbeiten oder ob der ganze Zusammenhang ihrer Arbeiten nur darin besteht, daß sie für denselben Kapitalisten arbeiten.« [1]
- Menschen Burkes Zeit wie Marx haben ihn für unseriös gehalten, für eine Person, die aus Gefälligkeit pseudokluge Grundsätze „erklügelte" (Kantischer "Sophist") und die sich ein Gewerbe daraus machte, anderen, meist begüterten Bürgern in erpresserischer Absicht anzudrohen, sie durch falsche Angaben und Verleumdungen in Misskredit zu bringen (Athenischer "Sykophant"). Diese Information (dass Burke zu seiner Zeit von anderen für unseriös gehalten wurde) gehört in einen Artikel über Burke, genauso wie die Information, dass Marx von den Regierungen gehasst und ins Exil vertrieben wurde, in den Artikel über Marx gehört. --Daniel Couto Vale (Diskussion) 12:50, 5. Jan. 2025 (CET) Beantworten
Was für eine schäumende Philippika! Wie kann man denn auch heute Antikommunist sein, wo der Kommunismus in der Su und in Osteuropa so viel Gutes getan hat. Nein, Antikommunisten sind einfach bösartig. Ab in den Gulag mit ihnen! (nicht signierter Beitrag von 2A02:1206:456F:E3A0:61AC:1D5C:F627:2F45 (Diskussion) 12:49, 1. Jul. 2019 (CEST)) Hallo 2A02:1206:456F:E3A0: Eine Enzykolpädie wie Wikipedia hat weder die Aufgabe, für Kommunismus zu werben, noch antikommunistisch zu sein. Vielmehr sollte sie weltanschaulich neutral sein. Das sollte sich bereits ohne weiteres völlig von selbst verstehen (, also brauche ich diesbezüglich hier auch nicht etwa noch darauf hinzuweisen, daß die größten Verbrechen in der Geschichte der Menschheit durch weltanschaulich nicht neutrale Kräfte begangen wurden).--2003:E7:7F15:1901:7CA2:72AA:5EFC:1B45 13:51, 12. Aug. 2023 (CEST) Beantworten
- Es gibt keine weltanschaulich neutrale Kräfte. Sowas gibt es nicht. --Daniel Couto Vale (Diskussion) 13:06, 5. Jan. 2025 (CET) Beantworten
bezeichnend
"Die damaligen Machthaber betrachtete er mit Geringschätzung, und bezeichnete sie als untragbar, aber immerhin als aufgewertet bezeichnet durch die abgefallenen Angehörigen höherer Stände, die nun an der Spitze dieses Kreises stehen." Hö? (nicht signierter Beitrag von 94.218.173.53 (Diskussion) 17:18, 27. Nov. 2015 (CET))Beantworten
Verständlichkeit
Der Sinn dieses Satzteils ist unklar: "bezeichnete sie als untragbar, aber immerhin als aufgewertet bezeichnet durch die abgefallenen Angehörigen höherer Stände".--Pascal.vollmer.fr (Diskussion) 10:45, 22. Mär. 2020 (CET) Beantworten