Chlordimeform
Strukturformel | |
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Strukturformel von Chlordimeform | |
Allgemeines | |
Name | Chlordimeform |
Andere Namen |
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Summenformel | C10H13ClN2 |
Kurzbeschreibung |
farbloser Feststoff[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
EG-Nummer
228-200-5
ECHA-InfoCard
100.025.637
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Eigenschaften | |
Molare Masse | 196,68 g·mol −1 |
Aggregatzustand |
fest |
Dichte |
1,10 g·cm−3[1] |
Schmelzpunkt |
35 °C[1] |
Siedepunkt |
164 °C (bei 18,7 mbar)[1] |
Dampfdruck | |
Löslichkeit |
sehr schwer in Wasser (0,25 g·l−1)[1] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 301+311‐318‐351‐410 |
P: 201‐273‐280‐301+310‐302+352+312‐305+351+338 [1] |
Chlordimeform ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Amidine und organischen Chlorverbindungen.
Geschichte
Chlordimeform wurde zwischen 1966 und 1976 sowie zwischen 1978 und 1988 von Ciba-Geigy unter dem Namen Galecron als Schädlingsbekämpfungsmittel insbesondere gegen Spinnmilben in Baumwoll- und anderen Kulturen verkauft. 1978 stellte Ciba-Geigy die Herstellung und den Verkauf des Mittels ein, nachdem unabhängige Wissenschaftler nach Tierversuchen den Verdacht auf eine karzinogene Wirkung des Mittels geäußert hatten.[4]
Gewinnung und Darstellung
Chlordimeform wird industriell durch Kondensation eines Vilsmeier-Reagenz (erhalten durch Reaktion von Dimethylformamid mit Phosphoroxychlorid, Thionylchlorid oder Cobalt(II)-chlorid) entweder mit 4-Chlor-o-toluidin oder mit o-Toluidin und folgende Chlorierung des entstehenden Zwischenproduktes hergestellt.[2]
Verwendung
Chlordimeform und sein Hydrochlorid werden als Pflanzenschutzmittel (Akarizid und Insektizid) verwendet.[1] In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist kein Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[5]
Weblinks
- Joint Meeting on Pesticide Residues (JMPR), Monograph für Chlordimeform
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i Eintrag zu Chlordimeform in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b Environmental Health Criteria (EHC) für Cholordimeform , abgerufen am 19. November 2014.
- ↑ Eintrag zu Chlordimeform im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Pestizide im Spannungsfeld Nord-Süd, 1960er bis 1980er Jahre. Das Beispiel Galecron.
- ↑ Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 12. März 2016.
- Gefährlicher Stoff mit harmonisierter Einstufung (CLP-Verordnung)
- Giftiger Stoff bei Verschlucken
- Giftiger Stoff bei Hautkontakt
- Ätzender Stoff
- Stoff mit Verdacht auf krebserzeugende Wirkung
- Umweltgefährlicher Stoff (chronisch wassergefährdend)
- Amidin
- Chlortoluol
- Dimethylamin
- Insektizid
- Pflanzenschutzmittel (Wirkstoff)
- Akarizid
- Gefährliche Chemikalie nach dem Rotterdamer Übereinkommen