Carin Kreuzberg
Carin Kreuzberg (* 4. Februar 1935 in Berlin) ist eine deutsche Bildhauerin.
Leben und Werk
Carin Kreuzberg machte 1953 in Rostock das Abitur und studierte von 1953 bis 1955 Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Walter Arnold und Hans Steger und von 1955 bis 1956 an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee bei Heinrich Drake. 1956 unterbrach sie das Studium wegen der Geburt ihres Sohnes Mattias. 1958 wurde sie aus politischen Gründen vom Studium exmatrikuliert, konnte es aber von 1964 bis 1966 in Weißensee bei Drake mit dem Diplomabschluss zu Ende führen. 1966 wurde ihr Sohn David geboren.
Seit 1966 ist sie freischaffend in Berlin-Pankow tätig. Ihre Werke zeichnen sich durch Gestaltung in einfachen Formen, mehr in sich ruhend und ohne Pathos, aus. Bei näherem Betrachten sind häufig verschmitzte oder vergnügliche Details zu entdecken. Kreuzberg verwendet vor allem Sandstein und Bronze.[1]
Nach Meinung des Berliner Galeristen Joachim Pohl (1947–2022) dürfte sie die Bildhauerin sein, von der die meisten Skulpturen im öffentlichen Raum in Berlin, vor allem in Parks und auf Stadtplätzen stehen.[2]
Privates
Carin Kreuzberg war befreundet mit Hedda Zinner.[3] Infolge eines schweren Sturzes Ende des Jahres 2022 kann sie kaum noch laufen und auch nicht arbeiten. Zudem fehlt es ihr an einer barrierefreien Wohnung.[1]
Mitgliedschaften
- Bis 1990 Verband Bildender Künstler der DDR
- Artists Rights Society
- Kunstverein Pankow. e. V.
Werke (Auswahl)
Plastiken
- Knabe (Bronze, 1973/1974; ausgestellt 1979/1980 in Dresden bei „Junge Bildhauerkunst der DDR")[4]
- Stehende (Bronze, 1974; ausgestellt 1977/1978 auf der VIII. Kunstausstellung der DDR)[5]
- Porträt Arnold Zweig (Bronze, ca. 1975; ausgestellt 1979/1980 in Dresden bei „Junge Bildhauerkunst der DDR")[6]
- David (Bronze, 1980; ausgestellt 1982/1983 auf der IX. Kunstausstellung der DDR)[7]
- Rosa Luxemburg (1985, Porträtbüste; Auftragsarbeit des Staatlichen Kunsthandels der DDR)
Plastiken im öffentlichen Raum
- Sitzendes Liebespaar (Bronze, 1976; Berlin-Pankow, Breite Straße/Am Amalienpark) vor dem Krankenhaus Maria Heimsuchung[8]
- Drei Frauen (Drei Grazien) (Bronze, 1979, 1993 fertiggestellt; Berlin, Grünanlage Elisabethweg/Ecke Ossietzkystraße)[9]
- E.T.A. Hoffmann (Sandstein, 1979; nach mehrfacher Beschädigung 1992 Replik aus Bronze; Berlin, Nähe Gendarmenmarkt)[10]
- Heinrich Heine (Granit/Keramik; 1982; 1991 fertiggestellt; Berlin, Köpenicker Straße/Ecke Heinrich-Heine-Straße)[11]
- Mädchen (Skulpturenwand auf gemauertem Sockel; 1989, Berlin-Johannisthal, Ellernweg; mit Markus Schulz; siehe Bild)
-
Sitzendes Liebespaar
-
Heinrich Heine
-
Drei Frauen
-
ETA Hoffmann
-
Ein knieendes nacktes Paar beideseitig des Fußes vom Hoffmann-Denkmal
-
Stehender Junge
Ausstellungen (unvollständig)
Einzelausstellungen
- 1980: Berlin, Galerie im Turm
- 1981: Leipzig, Galerie Wort und Werk (mit Uta Vogel)
- 1996: Potsdam, Galerie am Neuen Palais
- 1998: Berlin, Galerie Pohl (mit Horst Hussel)
- 2000: Berlin, Galerie Pohl
- 2003: Dannenwalde, Kirche am Wege (Figuren; mit Elli Graetz)
- 2006: Potsdam, Galerie am Neuen Palais (mit Sabine Maier-Wallmann)
- 2012: Berlin, Inselgalerie (Wege – Irrwege. Eine deutsche Bildhauerin und eine spanische Malerin im Dialog; mit Guadalupe Luceño)
- 2015: Berlin, Galerie Pohl (Frauen; Plastiken und Arbeiten auf Papier)[12]
- 2021: Berlin, Inselgalerie (Freundinnen)[13]
Ausstellungsbeteiligungen
- 1973 und 1980: Berlin, Treptower Park („Plastik und Blumen")
- 1975, 1977, 1981 und 1983: Berlin, Bezirkskunstausstellungen
- 1977/78 und 1982/83: Dresden, VIII. und IX. Kunstausstellung der DDR
- 1979: Dresden, Albertinum (Junge Bildhauerkunst der DDR)
- 1987: Dresden, Galerie Rähnitzgasse (Wirklichkeit und Bildhauerzeichnung)
- 2024: Beeskow, Museum Utopie und Alltag Konstante B mit Silberblick[14]
Literatur (Auswahl)
- Kreuzberg, Karin. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 485
- Heinz Knobloch: Im Lustgarten; Mitteldeutscher Verlag, Halle, Leipzig; 1989; S. 60
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Ingeborg Ruthe: Eine Portion Freude. Berliner Zeitung, 4. Februar 2025, S. 4 online.
- ↑ Arbeiten von Carin Kreuzberg zu sehen - Pankow (berliner-woche.de).
- ↑ Hedda Zinner: Auf dem roten Teppich. Buchverlag der Morgen, Berlin, 1986; S. 413
- ↑ Skulptur Knabe, www.deutschefotothek.de.
- ↑ Skulptur Stehende, www.deutschefotothek.de.
- ↑ Porttär-Skulptur, www.deutschefotothek.de.
- ↑ Skulptur David, www.deutschefotothek.de.
- ↑ Sitzendes Liebspaar, Kunst im öffentlichen Raum. Pankow.
- ↑ Drei Frauen, bildhauerei-in-berlin.de.
- ↑ Skulptur E.T.A. Hoffmann, etahoffmann.staatsbibliothek-berlin.de.
- ↑ Skulptur Heine, www.flickr.com.
- ↑ Carin Kreuzberg zum 80. / Ausstellung der Pirckheimer Gesellschaft, abgerufen am 4. Februar 2025.
- ↑ Inselgalerie Berlin: INSEL-Kabinett 12 | Carin Kreuzberg | FREUNDINNEN. In: INSELGALERIE Berlin. Abgerufen am 30. Juni 2023 (deutsch).
- ↑ Website Museum für Utopie und Alltag
Personendaten | |
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NAME | Kreuzberg, Carin |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Bildhauerin |
GEBURTSDATUM | 4. Februar 1935 |
GEBURTSORT | Berlin |