Theophil Krawielitzki
Theophil Krawielitzki (* 22. Juni 1866 in Rauden; † 22. März 1942 in Marburg) war ein deutscher Pfarrer und Direktor des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes.
Leben
Krawielitzki wurde am 22. Juni 1866 im westpreußischen Rauden als einziges Kind einer Pfarrersfamilie geboren.[1] Er studierte Theologie in Berlin und Königsberg (Preußen). Im Herbst 1894 wurde er zum Pfarrer in Vandsburg berufen. Dort heiratete er Thusnelda, geborene von Kolkow. Krawielitzki besuchte die Gemeinschaftsstunden der Landeskirchlichen Gemeinschaft in Vandsburg und hatte im November 1895 ein Bekehrungserlebnis. Danach prägte er seine Gemeinde im Geist der Heiligungsbewegung und wurde zur führenden Person der westpreußischen Gemeinschaftsbewegung.
1900 übernahm er die Leitung eines „Gemeinschafts-Schwesternhauses".[2] Nachdem die Diakonissenarbeit auf fast 200 Schwestern angewachsen war, legte Krawielitzki 1906 sein Pfarramt nieder und zog im Jahr 1908 ins hessische Marburg, um eine Zweiggründung zu organisieren.[3]
Gründung des DGD
1922 organisierte Krawielitzki seine bis dahin entstandenen vier Diakonissen-Mutterhäuser und das Brüderhaus Tabor unter dem Namen Deutscher Gemeinschafts-Diakonieverband (DGD)[4] mit Sitz in Marburg, dessen erster Direktor er wurde.
Haltung im Nationalsozialismus
Krawielitzki sah in Adolf Hitler den „von Gott noch einmal geschenkten Retter".[5] Der DGD trat 1935 unter seiner Leitung aus dem Gnadauer Verband aus.
Literatur
- Hans Bruns: Ein Vater, ein erstes Lebensbild von Theophil Krawielitzki. Otto Bauer Verlag, Stuttgart 1948
Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Ruhbach: Krawielitzki, Theophil (1866-1942). In: Helmut Burkhardt und Uwe Swarat (Hrsg.): Evangelisches Lexikon für Theologie und Gemeinde. Band 2. R. Brockhaus Verlag, Wuppertal 1993, ISBN 3-417-24642-3, S. 1177. Fehler in Vorlage:Literatur – *** Parameterkonflikt: Unbekannte Parameter: ISBNistFormalFalsch
- ↑ Geschichte des DGD, Tabellarischer Überblick, abgerufen am 6. August 2010
- ↑ Theophil Krawielitzki. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL)., abgerufen am 6. August 2010
- ↑ Der Deutsche Gemeinschafts-Diakonieverband, Website der Evangelischen Hochschule Tabor, abgerufen am 6. November 2011
- ↑ Monica Kingreen: Nach der Kristallnacht - Jüdisches Leben und antijüdische Politik in Frankfurt am Main 1938-1945, Campus Verlag, 1999
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Krawielitzki, Theophil |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pfarrer und Direktor einer Diakonieeinrichtung |
GEBURTSDATUM | 22. Juni 1866 |
GEBURTSORT | Rauden |
STERBEDATUM | 22. März 1942 |
STERBEORT | Marburg |