Medal of Honor
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Die Medal of Honor (dt. Ehrenmedaille) ist die höchste militärische Auszeichnung der amerikanischen Regierung. Das Ehrenzeichen wird vom Präsidenten der Vereinigten Staaten im Namen des Kongresses an Mitglieder der amerikanischen Streitkräfte verliehen, die sich durch
"conspicuous gallantry and intrepidity at the risk of his or her life above and beyond the call of duty while engaged in an action against an enemy of the United States"
„auffallende Tapferkeit und Furchtlosigkeit bei Lebensgefahr weit über die Pflichterfüllung hinaus bei einer Handlung gegen einen Feind der Vereinigten Staaten"
ausgezeichnet haben. Durch diese Verleihungsbestimmungen wird die Medal of Honor häufig posthum verliehen (mehr als die Hälfte der Verleihungen seit 1941).
Mitglieder aller Teilstreitkräfte sind berechtigt, die Medaille zu empfangen, und es gibt drei Versionen (ein für die Armee, ein für die Luftwaffe, und ein für Marine, Marineinfanteriekorps und Küstenwache). Der Ehrung mit der Tapferkeitsmedaille geht ein gemeinsamer Entschluss im Kongress voraus. Dann wird die Medaille dem Empfänger, oder im Falle einer posthum verliehenen Ehrung, dem nächsten Verwandten, vom Präsidenten der Vereinigten Staaten präsentiert. Dieser tut dies im Auftrag des Kongresses und soll die Dankbarkeit der amerikanischen Bürger darstellen. Wegen ihres besonderen Status wird der Medaille besonderer Schutz nach amerikanischem Recht gewährt.[2]
Da das Ehrenzeichen im Namen des Kongresses verliehen wird, wird es manchmal auch fälschlicherweise Congressional Medal of Honorgenannt.
Geschichte
Die Medaille wurde erstmals am 21. Dezember 1861 durch Genehmigung von Abraham Lincoln im amerikanischen Bürgerkrieg eingeführt und war die erste Auszeichnung, die ohne britisches Vorbild war. Sie sollte die Moral von Marinesoldaten heben und wurde damals auch nur an solche vergeben. Eine Medal of Honor erhielt derjenige, „der sich selbst durch seine Tapferkeit im Einsatz von den anderen abhob". Wenig später wurde die Medaille auch von der US Army eingeführt und 1904 durch ein eigenes Band ergänzt, welches ihre Waffengattung kennzeichnete. Die US Air Force erhielt ebenfalls ein eigenes Band, jedoch erst im Jahre 1965. Die erste militärische Aktion, die mit einer Medal of Honor ausgezeichnet wurde, ereignete sich am 13. Februar 1861 in Arizona. Colonel Bernard John Dowling Irwin hatte mit lediglich 14 Mann eine Übermacht von Indianern in die Flucht geschlagen und dabei noch 60 Kameraden aus der Gefangenschaft befreit. 1865 wurde Dr. Mary Edwards Walker für ihren Einsatz als Sanitäterin während der Ersten Schlacht am Bull Run als bis heute einzige Frau mit der Medal of Honor ausgezeichnet.
Die Kriterien für die Vergabe der Auszeichnung wurden nach dem Ende des Ersten Weltkrieges verschärft. Die Auszeichnung wird seitdem nur noch an Soldaten verliehen, die extremen Heldenmut zeigten, der über die normale Pflichterfüllung weit hinausgeht. Dieses Kriterium wird zumeist erst dann als erfüllt betrachtet, wenn ein Soldat im Kampf gegen den Feind die Erfüllung des Auftrags oder die Sicherheit seiner Kameraden vor den Erhalt des eigenen Lebens setzt („at the risk of his life above and beyond the call of duty"). Durch dieses Kriterium wird die Medaille überdurchschnittlich oft, jedoch nicht immer, postum verliehen. Seit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden rund 62 % aller Medals of Honor an gefallene Soldaten verliehen.
Seit 2003 wird zusätzlich zur Medaille auch die Medal of Honor Flag verliehen, eine Flagge mit himmelblauem Hintergrund, goldenem Rand und dreizehn weißen fünfzackigen Sternen. Sie soll das geflossene Blut getöteter ausgezeichneter Soldaten versinnbildlichen und die Ehre einer solchen höchsten Auszeichnung zusätzlich unterstreichen. Die erste derartige Flagge wurde 2005 an die Familie des im Irak getöteten Paul Ray Smith zusammen mit der Medal of Honor übergeben.
Die letzte Verleihung fand am 12. Juli 2011 statt. Sgt. 1st Class Leroy Arthur Petry wurde für seinen Einsatz in Afghanistan ausgezeichnet.[3]
Aussehen
Seit der Einführung 1862 hat die Medal of Honor einen stetigen Wandel im Aussehen erfahren. Die gegenwärtige Armeemedaille besteht aus einem Goldstern der von einen Kranz umgeben ist. Darüber ist ein Balken mit einem Adler und dem Wort "Valor" (engl. Mut). Die Medaille wird durch einen Haken einem hellblauen Seidenhalsband angehängt, das 30 mm Breit und 552 mm Lang ist.
Es gibt eine Version der Medaille für jeden Teilstreitkraft des Verteidigungsministeriums: die Armee, Marine, und Luftwaffe. Vor 1965 erhielten Mitglieder des U.S. Army Air Corps, U.S. Army Air Forces, und der U.S. Air Force die Armeeversion der Medaille, da das Luftwaffendesign erst dann eingeführt wurde.
Verleihungskriterien
Generell gilt für die Verleihung das Kriterium, dass der Empfänger sich durch ausergewöhnliche Tapferkeit ausgezeichnet haben muss, genauer:
"Conspicuous gallantry and intrepidity at the risk of his or her life above and beyond the call of duty while engaged in an action against any enemy of the United States; while engaged in military operations involving conflict with an opposing foreign force; or while serving with friendly foreign forces engaged in an armed conflict against an opposing armed force in which the United States is not a belligerent party."
„Auffallende Tapferkeit und Furchtlosigkeit bei Lebensgefahr weit über die Pflichterfüllung hinaus bei einer Handlung gegen einen Feind der Vereinigten Staaten; während die Person in Militäreinsätzen beschäftigt ist, eingeschlossen Konflikte mit einer gegnerischen fremden Macht; oder indem die Person mit verbündeten Auslandskräften dient, die in einer bewaffneten Auseinandersetzung mit eine bewaffnete Macht sind, mit der die Vereinigten Staaten sich nicht im Krieg befinden."
Zusammengefasst hat der US-Kongress im Juli 1963 folgende Kriterien festgelegt, nach denen eine Verleihung der Medaille beschlossen wird:
- Der Soldat muss sich in einem Gefecht mit einem Feind der USA befinden oder
- der Soldat muss sich in einer militärischen Operation befinden, die einen Konflikt mit einer anderen Streitmacht beinhaltet oder
- der Soldat muss sich, indem er in einem verbündeten Militär dient, in einem bewaffneten Konflikt gegen eine feindliche Streitmacht befinden, wobei die USA keine kriegsführende Macht darstellt.
In jedem Fall muss der Soldat dem US-Militär angehören. Staatsangehörigkeit ist dabei jedoch nicht von Belang.
Es gibt zwei Wege, für die Ehrenmedaille nominiert zu werden: Zum einen kann ein Vorgesetzter den jeweiligen Soldaten für eine Auszeichnung vorschlagen, was der Regelfall ist. Zum anderen kann auch ein Mitglied des Kongresses eine Verleihung vorschlagen.
Mit dem Orden verbundene Privilegien
- Inhaber des Ordens „Medal of Honor" erhalten einen Ehrensold. (Er betrug im Jahr 2011 mehr als 1.100 US-Dollar pro Monat[4] und wird entsprechend der Steigerungen der Lebenshaltungskosten jährlich angehoben)
- Inhaber des Ordens erhalten einen 10 %-Zuschlag zu ihren Pensionen
- Unteroffiziere und Mannschaften erhalten einen besonderen Zuschuss zu den Kosten der Uniform
- Inhaber des Ordens haben bevorrechtigten Anspruch auf Mitflugmöglichkeiten bei militärischen Lufttransportflügen
- Sie dürfen außerdem auch nach Ausscheiden aus dem aktiven Dienst die Uniform nach eigenem Ermessen, mit einigen wenigen Einschränkungen, tragen. Andere Ehemalige dürfen die Uniform nur zu ganz bestimmten festlichen Anlässen tragen.
- Die Kinder eines Trägers der Medal of Honor haben grundsätzlich immer Anspruch auf einen Platz außerhalb der normalen Quoten in den Militärakademien der USA.
Unabhängig von diesen rechtlich verbrieften Sonderrechten werden Inhaber des Ordens nach amerikanischer militärischer Tradition von allen Soldaten der Streitkräfte – unabhängig von Rang und Dienstgrad – zuerst gegrüßt. Diese militärische Tradition der US-Streitkräfte entspricht vergleichbaren Traditionen in europäischen Armeen, z. B. dem Brauch in der alten deutschen Armee, nach dem die Träger des Pour le Mérite oder des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes grundsätzlich und ohne Ansehen von Rang und Dienstgrad Anspruch auf militärische Ehrenbezeugung hatten.
Statistik
Insgesamt wurden bis heute 3.474 Medaillen an 3.455 verschiedene Personen verliehen, 627 davon posthum. 19 Soldaten erhielten die Auszeichnung zweimal; 14 von ihnen für zwei verschiedene Kampfhandlungen, die fünf anderen erhielten sowohl die Army als auch die Navy Medal of Honor. Seit Ende des Vietnamkrieges wurden bis heute dreizehn Medaillen verliehen, darunter elf postum. Von den 193 in Friedenszeiten verliehenen Medaillen wurden 187 an Soldaten der Navy, fünf an Soldaten des Marine Corps und eine an den Air Corps-Reservisten Charles Lindbergh vergeben.
Verleihungen in Konflikten und im Frieden
- Amerikanischer Bürgerkrieg: 1.522
- Indianerkriege: 426
- Korea-Expedition: 15
- Spanisch-Amerikanischer Krieg: 110
- Konflikt um Samoa: 4
- Philippinisch-Amerikanischer Krieg: 86
- Boxeraufstand in China: 59
- Tampico-Zwischenfall/Mexikanische Expedition: 56
- Einsätze in Haiti 1915: 6
- Einsätze in der Dominikanischen Republik: 3
- Erster Weltkrieg: 124
- Einsätze in Haiti (1919–1920): 2
- Einsätze in Nicaragua: 2
- Zweiter Weltkrieg: 464
- Koreakrieg: 133
- Vietnamkrieg: 246
- Schlacht von Mogadischu in Somalia: 2 (Gary Gordon, Randall Shughart)
- Krieg in Afghanistan (Operation Enduring Freedom): 5 (Michael Murphy, Jared Monti, Robert Miller, Salvatore Giunta, Leroy Arthur Petry)
- Irak-Krieg (Operation Iraqi Freedom): 4 (Paul Smith, Jason Dunham‚ Michael Monsoor, Ross McGinnis)
- Friedenszeiten: 193
- unbekannt bzw. geheim: 9
Truppengattung
- United States Army: 2.405
- United States Navy: 746
- United States Marine Corps: 297
- United States Air Force: 17
- United States Coast Guard: 1 (Douglas Munro)
Mehrfach ausgezeichnet
Folgende 19 Personen erhielten die Medal of Honor zweimal:
Name | Gattung | Rang | Hintergrund |
---|---|---|---|
Frank Baldwin | Army | First Lieutenant, Captain | Amerikanischer Bürgerkrieg, Indianerkriege |
Smedley D. Butler | Marine Corps | Major | Besetzung von Veracruz, Haiti |
John Cooper | Navy | Steuermann | Amerikanischer Bürgerkrieg |
Louis Cukela | US Army/Marine Corps | Sergeant | Erster Weltkrieg |
Thomas Custer | Army | Second Lieutenant | Amerikanischer Bürgerkrieg |
Daniel Daly | Marine Corps | Private, Gunnery Sergeant | Boxeraufstand, Haiti |
Henry Hogan | Army | First Sergeant | Indianerkriege |
Ernest A. Janson | Marine Corps | Gunnery Sergeant | Erster Weltkrieg |
John J. Kelly | Marine Corps | Private | Erster Weltkrieg |
John King | Navy | Water tender, Feuerwehrmann an Bord eines Schiffes | In Friedenszeiten |
Matej Kocak | Marine Corps | Sergeant | Erster Weltkrieg |
John Lafferty | Navy | First Class Fireman | Amerikanischer Bürgerkrieg, in Friedenszeiten |
John C. McCloy | Navy | Steuermann | Boxeraufstand, Veracruz |
Patrick Mullen | Navy | Matrose | Amerikanischer Bürgerkrieg |
John H. Pruitt | Marine Corps | Corporal | Erster Weltkrieg |
Robert Sweeney | Navy | Matrose | In Friedenszeiten |
Albert Weisbogel | Navy | Captain of the Mizzen Top | In Friedenszeiten |
Louis Williams | Navy | Captain of the Hold | In Friedenszeiten |
William Wilson | Army | Sergeant | Indianerkriege |
Weblinks
- Übersicht über die Träger der Medal of Honor (englisch)
- Medal of Honor Gesellschaft (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Department of the Army: Section 578.4 Medal of Honor. In: Code of Federal Regulations (englisch) Title 32, Volume 2. Government Printing Office (englisch), 1. Juli 2002, abgerufen am 23. Juli 2006.
- ↑ en:Office of the Law Revision Counsel: 18USC704(b). In: US Code Collection. Cornell Law School, abgerufen am 20. Juli 2006.
- ↑ http://edition.cnn.com/2011/POLITICS/07/12/medal.of.honor/index.html
- ↑ Larry Shaughnessy: America’s newest Medal of Honor recipient is leaving the Army auf cnn.com
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