Triglitz
Triglitz ist eine Gemeinde im Landkreis Prignitz in Brandenburg. Sie wird vom Amt Putlitz-Berge mit Sitz in der Stadt Putlitz verwaltet.
Zur Gemeinde Triglitz gehören die Ortsteile Mertensdorf (mit dem bewohnten Gemeindeteil Schmarsow), Silmersdorf (mit Neu Silmersdorf) und Triglitz (mit Klein Triglitz).
Geografie
Die Gemeinde Triglitz liegt zwischen den Städten Putlitz und Pritzwalk. Durch das Gemeindegebiet fließt die Kümmernitz südwestlich in Richtung Dömnitz. Nördlich von Silmersdorf verläuft die Bundesautobahn 24 (Berlin – Hamburg), die über die Anschlussstellen Putlitz und Meyenburg erreichbar ist. Durch Triglitz verläuft das 2005 abgestufte ehemalige Teilstück der Bundesstraße 321.
Ortsname
Im Jahre 1407 wurde der Ort unter dem Namen Trygglitze erstmals erwähnt.
Politik
Die Gemeindevertretung der Gemeinde Triglitz besteht aus 8 Gemeindevertretern nebst ehrenamtlichem Bürgermeister.
- FWT 4 Sitze
- AGS 2 Sitze
- WGM 2 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 26. Oktober 2003)
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Triglitz stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Baudenkmale.
Kirche
In Triglitz befindet sich eine um 1360 aus Feldsteinmauerwerk errichtete Kirche, die zu den ältesten Dorfkirchen der Prignitz zählt. Sie wurde als Wehrkirche gebaut und diente so den Bürgern zum Schutz bei Raubüberfällen und Kriegssituationen. Im nördlichen Teil des Kirchengrundstückes sind Reste eines hohen Steinwalls auffindbar, die ebenfalls Angreifer abwehren sollten.
Einst waren die Fenster schmale Spitzbogenfenster, heute trifft man auf breitere, im Spitzbogen geschlossene Fenster. Auf der Westseite befindet sich eine Empore, die an das Mittelalter erinnert. Bereits 1422 wurde der Pfarrer Johannes Wolff als Mitglied der Kalandsgesellschaft, einer geistlichen Bruderschaft im Mittelalter, erwähnt. Als Patron der Kirche wird 1540 ein Edler Herr zu Putlitz benannt, zeitgleich war auch Superintendent ein Ganz Edler Herr zu Putlitz.
Angeblich zierte 1604 die erste Kirchenglocke das Gebäude. Diese Jahreszahl war in Spiegelschrift in die Glocke graviert. Eine weitere Glocke trägt die Jahreszahl 1724. Diese wurde von Christian Klüske aus Berlin angebracht und im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Mündlicher Überlieferung zufolge wurde der Ostgiebel der Kirche von schwedischen Kanonenkugeln durchschlagen, was durch den nicht vollständig reparierten Durchbruch bis in die 1970/80er Jahre sichtbar war.
An der Eingangstür auf der Straßenseite befindet sich eine wiederbefestigte Abspaltung, die von einem Überfall durch einen schwedischen Offizier samt Soldaten stammen soll, die gewaltsam in die Kirche eindringen wollten. Erzählungen berichten, dass beim Setzen des Gedenksteins für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges ein Massengrab entdeckt wurde. Sieben menschliche Skelette sollen unter den Holzbohlen aufgefunden worden sein. Untersuchungen zufolge stammten diese menschlichen Überreste aus dem Dreißigjährigen Krieg. Einen dieser Schädeln zierte ein Myrtenkranz, was vermuten lässt, dass einige Personen einer Hochzeitsgesellschaft durch umherziehende Banden zu Tode kamen. Auf dem Kirchhof sollen sich mehrere solcher Massengräber aus dieser Epoche befinden.
Im Jahre 1680 wurde das erste Kirchenbuch angelegt, das im Pfarrhaus Mertensdorf deponiert wurde. In den 1670/80er Jahren gab es umfangreiche Um- und Anbauarbeiten an der Kirche. In dieser Zeit wurden auch die zwei Emporen errichtet. Die Empore auf der westlichen Seite ist heute nicht mehr vorhanden und man hat auch keine Hinweise über ihren weiteren Verbleib. Bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts hatte die Triglitzer Kirche eine barocke Kanzel mit einer Inschrift auf der Rückseite.
1843 wurde der hölzerne, neben der Kirche befindliche Glockenstuhl neu errichtet. Nach der Herrichtung des Innenraumes durch die Initiative von Pastor Telschow wurde die Kirche am 7. November 1982 neu eingeweiht.[2]
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Friedrich Langhoff (1818-1887), Gutsbesitzer in Schmarsow und Reichs- und Landtagsabgeordneter
- Richard Kackstein (1903–1966), Politiker (NSDAP)
- Otto Jaap (1864 – 1922), märkischer Pflanzenforscher
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, basierend auf dem Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Amtsblatt 09/1993