Galeries Lafayette

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Große Halle im Pariser Stammhaus
Alter Aufzug
Filiale in Straßburg mit weihnachtlicher Beleuchtung

Die Galeries Lafayette sind eine große traditionsreiche französische Kaufhauskette. Das Stammhaus in Paris, eines der ältesten Kaufhäuser Frankreichs, ist bemerkenswert wegen seiner Jugendstilarchitektur.

Geschichte

1893 eröffnete der Kaufmann Théophile Bader gemeinsam mit seinem Cousin Alphonse Kahn ein Wäschemodegeschäft mit einer Ladenfläche von 70 m2 im 9. Arrondissement in der 1 rue La Fayette, in bester Großstadtlage nur wenige Minuten entfernt von der Pariser Oper. 1894 firmierte die Gesellschaft unter dem Namen Aux Galeries Lafayette. In kurzer Zeit wuchs das kleine Geschäft zu einem Kaufhaus mit 265 m2 auf fünf Stockwerken. 1896 erwarb die Gesellschaft das gesamte Gebäude 1 rue La Fayette. In den folgenden fünf Jahren kamen weitere Modegeschäfte in Paris und Lyon hinzu. Die Gesellschaft erweiterte ihre Geschäftstätigkeit über den reinen Einzelhandel hinaus auch auf die Modeproduktion. 1899 wurde die Aktiengesellschaft Société Anonyme des Galeries Lafayette gegründet. Bis 1906 dehnte sich das Stammhaus weiter aus bis zu den Adressen 38–41 Boulevard Haussmann. 1907 hatte das Kaufhaus mehr als 750 Angestellte. Bis 1912 entstand das Stammhaus in seiner heute bekannten Form, mit der von einer farbigen Glaskuppel gekrönten Jugendstil-Galeriehalle. Das Haus verfügte nun über eine Verkaufsfläche von 18.000 m2.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges durchlitt das Unternehmen eine wirtschaftliche Baisse, konnte jedoch in den Jahren danach seine weitere Expansion fortsetzen. Bereits 1916 wurde eine Filiale in Nizza eröffnet, 1920 eine weitere Filiale in London. Die Geschäfte an den Standorten Paris und Lyon wurden kontinuierlich erweitert. 1931 eröffnete eine Filiale in Bukarest.

Kuppel der großen Halle, von außen

Um der ab 1929 herrschenden wirtschaftlichen Krise zu begegnen, entwarf das Unternehmen ein neues Kaufhauskonzept: Häuser mit einfacherer Ausstattung und gängiger, volkstümlicher Ware zu einheitlichen Preisen. 1932 wurde das erste Monoprix-Geschäft in Rouen eröffnet. Bis 1938 entstanden in Frankreich 42 Monoprix-Niederlassungen.

In Folge der antisemitischen Gesetzgebung unter der deutschen Besatzung wurde 1940 die gesamte Geschäftsleitung, bestehend aus Théophile Bader, Max Heilbronn und Raoul Meyer, zum Rücktritt gezwungen. Das Unternehmen wurde arisiert. 1942 starb Théophile Bader. Max Heilbronn wurde ab 1943 in Gestapo-Haft genommen. 1945, nach dem Zweiten Weltkrieg, übernahmen Max Heilbronn und Raoul Meyer wieder die Geschäftsführung.

Die ersten Nachkriegsjahre waren durch Versorgungsengpässe und ein eingeschränktes Sortiment gekennzeichnet. Erst ab 1950 konnte das Unternehmen wieder das volle Warensortiment wie zu Vorkriegszeiten anbieten. Das Unternehmen konnte sich weiter ausdehnen. In den 1970er-Jahren war die Kette in praktisch jeder größeren französischen Stadt mit einem Warenhaus vertreten.

Galeries Lafayette Berlin

Der gläserne Trichter, ein Detail der Innenarchitektur
Galeries Lafayette Berlin

1996 eröffneten die Galeries Lafayette als eines der ersten Unternehmen nach der Wiedervereinigung Deutschlands im ehemaligen Ostteil von Berlin ein Warenhaus. An der Friedrichstraße Ecke Französische Straße wurden auf einer Verkaufsfläche von 8.000 m2 in fünf Etagen Waren des gehobenen Bedarfs angeboten. Das Kaufhaus ist eine der wenigen Niederlassungen der Galeries Lafayette außerhalb des französischen Mutterlandes[1] - die anderen befinden sich in Martinique und Dubai - und liegt im nördlichen Block der Friedrichstadtpassagen, der vom französischen Architekten Jean Nouvel entworfen wurde. An der Fassade wächst ein vertikaler Garten des Pariser Botanikers und Gartenkünstlers Patrick Blanc.

Das Haus bietet auf vier Etagen internationale Mode für Frauen, Männer und Kinder, Accessoires, Schuhe, ausgewählte Beauty- und Pflege-Produkte, Schmuck und Sonnenbrillen und ein Pflege-Spa nur für Herren. Außerdem gibt es einige große und kleine Marken wie Agent Provocateur oder Bellapierre, die es in Berlin nur hier gibt.

Das im Untergeschoss gelegene Lafayette Gourmet ist eine Feinschmecker-Abteilung, die vor allem französische Delikatessen zu bieten hat. Es gibt hier eine Epicerie und viele Verkaufsstände mit vielen französischen Spezialitäten wie frische Austern, Baguette, Macarons, über 250 Käsesorten, ausschließlich französische Weine, aber auch typische Produkte wie exklusiven Tee von Mariage Fréres oder Kusmi Thé, ebenso wie Café von Malongo oder die einfachen BN Kekse. Außerdem gibt es eine reichhaltige Gastronomie von Steak nach französischem Schnitt über Raclette bis zu einer Wein- und Champagnerbar. Außerdem gibt es eine Abteilung für Tischkultur ("arts de la table") und eine französische Buchhandlung.

Ein weiteres Konzept ist das LABOmode in der 2. Etage in Kooperation mit der Modeschule ESMOD Berlin. Hier haben junge Berliner und internationale Nachwuchsdesigner Gelegenheit, ihre Kreationen in unmittelbarer Nachbarschaft zu internationalen Designermarken zu präsentieren und zu verkaufen.

In den Galeries Lafayette finden auch regelmäßig Events wie Modenschauen statt, meist für geladene Gäste, teilweise aber auch öffentlich.[1]

Wirtschaftliche Bedeutung

Im Jahr 2005 beschäftigte die Firmengruppe Groupe Galeries Lafayette rund 35.000 Mitarbeiter. Neben den Warenhausketten Galeries Lafayette und Monoprix gehört die Warenhauskette Bazar de l'Hôtel de Ville (BHV) sowie verschiedene Finanz- und Versicherungsunternehmen sowie Reiseunternehmen zur Gruppe. Des Weiteren besitzt das Unternehmen ausgedehnte Immobilien in bester Lage in Paris.

Die Gruppe erwirtschaftete 2004 einen Umsatz von 5,64 Milliarden Euro und einen Gewinn vor Steuern von 133,9 Mio. Euro.

Offizielle Bezeichnung der Aktiengesellschaft und Firmensitz

  • Societé Anonyme Des Galeries Lafayette
SA à Directoire et Conseil de surveillance
au capital de 26.762.290 Euros
Siège social: 40, Bld Haussmann- Paris 9ème
542 094 065 RCS Paris

Quellen

  1. Galeries Lafayette Berlin in der französischen Wikipedia. Abgerufen am 13. Februar 2010. 

48.8733333333332.3322222222222Koordinaten: 48° 52′ 24′′ N, 2° 19′ 56′′ O

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