Zerstörer 1934

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Technische Daten
Verdrängung: offiziell: 2.206 ts
tatsächlich: 3.160 ts
Maximal: 3.250 ts
Länge: über alles: 121 m
Lpp: 114 m
KWL: 116,3 m
Breite: 11,3 m
Tiefgang: 3,82 m
Maschinenanlage:
(Z 1 - Z 8)
6 Wagner-Dampfkessel,
2 Satz Dampfturbinen von Wagner-Deschimag
Maschinenanlage:
(Z 9 - Z 16)
6 Benson-Dampfkessel,
2 Satz Dampfturbinen von Wagner-Deschimag
Anzahl der Wellen: 2
Leistung an den Wellen: 70.000 WPS (Wellenpferdestärke)
Höchstgeschwindigkeit: 38 kn
Fahrbereich: Z 1 - Z 8: 1.900 sm bei 19 kn
Z 9 - Z 16: 1.530 sm bei 19 kn
Brennstoffvorrat: Z 1 - Z 8: 770 t
Z 9 - Z 16: 670 t
Bewaffnung
Artillerie: 5 x 12,7 cm L/45 Tk C/34
in Einzellafetten mit Schutzschilden
Flugabwehr: 4 x 3,7 cm L/83 FlaMK M/42 in Doppellafetten
6 x 2 cm L/65 FlaMK C/30 oder C/38
(im Kriegsverlauf verstärkt)
Torpedorohre (53,3 cm): 8 in zwei Vierlingssätzen mit insgesamt 12 Torpedos inkl. Reserve
Reichweite der Torpedos: 5 km bei 44 kn
7,5 km bei 40 kn
12,5 km bei 30 kn
Gefechtsladung der Torpedos: 280 kg TNT
Wasserbomben: in vier Ablauframpen im Heck
Sensorik
1 Gruppen-Horchgerät 1 Atlas-Echolot
1 um 160° Schwenkbares Sonar 1 Ortungs-Radar (FuMo 29, später FuMo 63)
1 Feuerleit-Radar für Artillerie 2 Radar-Warngeräte

Der Zerstörer 1934 war eine Zerstörerklasse der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg. Der Name bezieht sich auf das Jahr der Kiellegung des ersten Schiffs, des ersten deutschen Zerstörers nach dem Ersten Weltkrieg. Von 1934 bis 1937 wurden insgesamt 16 Boote[1] der Typen Zerstörer 1934 und 1934A gebaut.

Die ersten vier Einheiten Z 1 bis Z 4 gehörten zur Klasse Zerstörer 1934, der Rest zur Klasse Zerstörer 1934A. Die erste Gruppe unterschied sich von der zweiten durch die so genannten Schergänge am Vorschiff. Dies erinnerte an das charakteristische Aussehen der Torpedoboote des Ersten Weltkrieges. Ferner hatten der Typ 1934 anfangs eine kleinere Brücke mit halbrunder Frontseite. Diese wurde noch vor Kriegsbeginn gegen die gleiche wie beim Typ 1934A ausgetauscht.

Die Zerstörer 1934 waren technisch wesentlich aufwändiger und damit auch komplizierter gebaut als die britischen Schiffe aus derselben Zeit. Auch waren sie mit bis 3.250 Tonnen Verdrängung größer als die meisten anderen Zerstörer. Der hohe schiffbauliche Standard führte aber dazu, dass wegen der hohen Kosten und der langen Bauzeit nur relativ wenige Boote dieser Klasse gebaut werden konnten. Außerdem war man bei der Bestückung mit Technik zu optimistisch vorgegangen, denn die moderne Technik war teilweise noch nicht ausgereift. Auch bei den Nachfolgeklassen wurde dieser Weg fortgesetzt. Das Ergebnis war, dass Deutschland mit nur wenigen Zerstörern in den Zweiten Weltkrieg eintrat und die hohen Verluste während der Invasion Norwegens im April 1940 nicht kompensiert werden konnten.

Ihre Anti-U-Boot-Bewaffnung bestand aus vier Wasserbomben-Schienen und einem um 160° schwenkbaren Sonar, das einen Bereich von 10° bis 170° abdeckte, was im Gegensatz zu Asdic (was nur um 45° schwenkbar war) dazu verhalf, die Tiefe getauchter U-Boote genau zu ermitteln. Dadurch wurden präzisere Wasserbomben-Angriffe möglich. Zusätzlich wurden 1943 Radarwarngeräte, Feuerleit-Radar und ein Ortungs-Radar auf den noch übrig gebliebenen Booten eingebaut. Die Flak-Bewaffnung bestand aus sechs 2 cm-Zwillings- (später Vierlings-) Kanonen und zwei 3,7 cm-Zwillings-Kanonen.

Im Gegensatz zum Zerstörer 1936 war das Antriebssystem nicht voll ausgereift; so kam es teilweise zu sehr schweren Problemen mit den Überdruck-Kesseln des Typs Benson, wodurch der Einsatz der Schiffe manchmal durch einen Defekt für Monate unterbrochen wurde. Funktionierte alles, ergab sich eine hohe Geschwindigkeit von 38 Knoten. Zu den Nachteilen der Boote gehörten ihr relativ geringer Aktionsradius sowie dass sie bei hohem Seegang sehr nass waren (d. h., viel Wasser über das Vorschiff kam), dass der Schiffsrumpf sich in schwerer See verzog, und dass die Maschinen schwere Vibrationen erzeugten. Hinzu kamen eine unbefriedigende Stabilität in See durch zu hoch liegende Gewichte, was zu einem verminderten Freibord führte. Zur Minderung dieser Folgen wurden Verbrauchsbeschränkungenen von 30% angeordnet, d.h. die Zerstörer durften 215 Tonnen ihres 715 Tonnen fassenden Treibölvorrats nicht verbrauchen.

Einsätze

Der erste Kriegseinsatz erfolgte am 3. September 1939, mit einem Gefecht zwischen Z 1 Leberecht Maass und Z 9 Wolfgang Zenker gegen polnische Kriegsschiffe und eine Küstenbatterie. Nachdem die Leberecht Maass durch einen Treffer eines 15-cm-Geschosses einen Toten und drei Verwundete zu beklagen hatte, brachen beide Boote das Gefecht ab.

Zwischen Oktober 1939 und Februar 1940 wurden von Zerstörern dieser Klasse über 1.000 Seeminen an der britischen Ostküste gelegt.

Am 7. Dezember 1939, nach Abschluss einer Minenlegeaktion vor der Bucht von Cromer an der englischen Ostküste, orteten Z 10 Hans Lody und Z 12 Erich Giese zwei britische Zerstörer und griffen sie gegen 3:00 Uhr früh mit Torpedos an. Erich Giese erzielte dabei schwere Treffer auf der erst im April 1939 in Dienst gestellten HMS Jersey, die allerdings abgeschleppt und repariert werden konnte.

Im Laufe des Unternehmens Wikinger, am 22. Februar 1940, führte ein Irrtum zum Verlust von Z 1 Leberecht Maass und Z 3 Max Schultz , die zusammen mit vier weiteren Booten – Z 16 Friedrich Eckoldt, Z 4 Richard Beitzen, Z 13 Erich Koellner und Z 6 Theodor Riedel – auf dem Marsch durch eine Minenlücke in Richtung Doggerbank waren. In der Annahme, es handele sich um eine britische Zerstörer-Flottille, bombardierte eine Heinkel He 111 der deutschen Luftwaffe die am Ende der Kiellinie laufende Leberecht Maass. Bei den folgenden Rettungsmanövern liefen Z 1 und Z 3 auf Minen und sanken. Dabei verloren 270 Mann der Leberecht Maass und alle 308 Mann der Max Schultz ihr Leben; von der Besatzung der Leberecht Maaß konnten nur 60 gerettet werden.

Bei dem Unternehmen Weserübung am 9. April 1940 waren Z 5 Paul Jacobi, Z 6 Theodor Riedel, Z 8 Bruno Heinemann und Z 16 Friedrich Eckoldt an der Besetzung von Trondheim beteiligt.

Aufnahme des Zerstörers Z 4 Richard Beitzen

Die Zerstörer Z 2 Georg Thiele, Z 9 Wolfgang Zenker, Z 11 Bernd von Arnim , Z 12 Erich Giese und Z 13 Erich Koellner gehörten zu der Kampfgruppe, die unter Führung von Kommodore Bonte Gebirgsjäger zur Besetzung des Erzhafens Narvik transportierten. Alle zehn Boote dieser Kampfgruppe gingen im Verlauf von zwei britischen Gegenangriffen am 10. und 13. April im Raum Narvik verloren, entweder durch direkte Feindeinwirkung oder durch Selbstversenkung, da nach Erschöpfung von Munition und Treibstoff die Erbeutung drohte.

Z 7 Hermann Schoemann unter Führung von KKpt. Heinrich Wittig und dem L.I. KLtn. (Ing.) Lorenz Böhmer wurde am 2. Mai 1942 vom britischen Leichten Kreuzer HMS Edinburgh zweimal in die Turbinenräume getroffen. Dabei wurden die Hauptzudampfleitung und der Hauptkondensator zerstört, wodurch beide Turbinen und der größte Teil der Elektrik ausfielen. Dadurch konnten die Geschütze nur noch von Hand gerichtet werden. Da Z 7 nicht mehr fahrbereit war und im noch laufenden Gefecht nicht geborgen werden konnte, hat die Besatzung den Zerstörer selbstversenkt. Sie wurde vom Zerstörer Z 25 sowie von dem deutschem U-Boot U 88 aufgenommen.

Ende November 1941 beschädigten die Zerstörer Z 10 Hans Lody und Z 4 Richard Beitzen zusammen mit Z 20 Karl Galster den britischen Zerstörer HMS Javelin schwer, der allerdings repariert werden konnte.

Verbleib

Erläuterungen

  1. Die ehemalige Kriegsmarine bezeichnete alle Fahrzeuge bis einschließlich Zerstörergröße als Boote ungeachtet der Tatsache, dass es sich meist um Schiffe handelte. Siehe: Boot/Schiff
Commons: Zerstörer 1934  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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