Smartphone

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Ein Smartphone [ˈsmɑːtˌfəʊn ] ist ein in der Prozessorleistung leistungsfähiges Mobiltelefon welches den Funktionsumfang eines Mobiltelefons mit dem eines Personal Digital Assistants (PDA) erweitert. Fortschrittliche Smartphones können über sogenannte Apps vom Anwender individuell mit neuen Funktionen aufgerüstet werden, diese Erweiterungen sind mehr oder weniger restriktiv der Kontrolle der Geräte-Hersteller unterworfen und ermöglichen diesen neue lukrative Geschäftsmodelle[1] . Der Smartphone Markt gliedert sich laut Gartner im Mai 2010 in folgende Marktanteile: Symbian 44 %, RIM 19 %, Apple 15 %, Android 10 %, Windows Mobile 7 %, Linux 4 %, Andere 1 %.[2]

Datei:HTC Desire - Sense 2.1.jpeg
Android-Smartphone von HTC
Datei:IPhone 3G vs Blackjack II.jpg
Smartphones von Apple und Samsung

Grundlagen

Smartphones können durch folgende Merkmale von Handys und klassischen PDAs und Electronic Organizer unterschieden werden:

  • Smartphones verfügen meist über ein Betriebssystem eines anderen Anbieters (siehe unten). Es ermöglicht dem Benutzer, selbst Programme nach Belieben zu installieren. Handys haben im Gegensatz dazu meist eine vordefinierte Programmoberfläche, die nur begrenzt, z. B. durch Java-Anwendungen, erweitert werden kann.
  • Viele neue Smartphones verfügen über einen berührungsempfindlichen Bildschirm (Touchscreen), der die Eingabe mit dem Finger oder einem speziellem Eingabestift ermöglicht. Jedoch besitzen bereits auch viele herkömmliche Handys einen Touchscreen.

Durch diese Merkmale bieten Smartphones die Grundlagen zur mobilen Büro- und Datenkommunikation in einem Gerät. Moderne Geräte verfügen darüber hinaus noch über Digitalkameras und integrierte GPS-Empfänger. Der Benutzer kann Daten (wie Adressen, Texte und Termine) über die Tastatur oder einen Stift erfassen und zusätzliche Software selbst nachinstallieren.

Die bei PDAs z. B. zur Synchronisierung üblichen Verbindungsarten wie WLAN, Bluetooth, Infrarot oder die USB-Kabelverbindung werden durch die aus dem Handy-Bereich üblichen Verbindungsprotokolle wie GSM, UMTS (und HSDPA), GPRS und beispielsweise auch HSCSD ergänzt.

So ist es beispielsweise möglich, unterwegs neben der Mobiltelefonie auch SMS, MMS, E-Mails sowie, bei modernen Geräten, Videokonferenzen per UMTS oder Internet-Telefonie (VoIP) mit WLAN über Internet-Zugriffspunkte zu nutzen. Das Personal Mobile Tool von Sharp bietet volle Multimediafähigkeit und unterstützt neben den mittlerweile üblichen MP3-Songs auch Videodarstellung. Theoretisch können damit neben Videostreamings aus dem Internet (z. B. über WLAN) auch Fernsehprogramme über DVB-H und mit entsprechender Hardware auch DVB-T empfangen werden.[3]

Ein weiteres Beispiel ist die eingebaute oder optionale Java-Unterstützung (auf CLDC- oder MIDP-Basis) – Mobiltelefone gelten als eine der populärsten Anwendungen von Embedded Java.

Geschichte

Vorreiter der Smartphone-Systeme war PEN/GEOS 3.0 des Herstellers GeoWorks im weltweit ersten Smartphone, der Nokia Communicator-Serie. Nokia wechselte später auf einen anderen Prozessor für die Communicator-Reihe 92x0, 9300, 9300i und 9500 und bildete hierzu eine Allianz mit Psion und dessen EPOC-System, um Symbian OS zu entwickeln. Wenig bekannt ist, dass Palm, der spätere Entwickler des Palm OS, seinen ersten Software Marktauftritt innerhalb von PEN/GEOS 2.0, der frühen PDAs Zoomer und HP Omnigo 100/120 hatte.

Vor- und Nachteile gegenüber Einzelgeräten

Die wesentlichen Vorteile einer Kombination von Handy, PDA, PMT, Kamera usw. liegen auf der Hand: Man muss nur noch ein Gerät mit sich führen. Es muss nur noch ein Akku-Ladestand überwacht werden und es erübrigt sich, z. B. Adressdaten sowohl im Handy als auch im PDA oder PMT parallel verwalten bzw. synchronisieren zu müssen.

Nachteile sind:

  • Manche Benutzer sind durch die Vielzahl der Einstellungs- und Anwendungsmöglichkeiten überfordert.
  • Der Bildschirm eines Smartphones ist oft kleiner als der eines PDAs.
  • Es müssen häufig Kompromisse eingegangen werden. Kombigeräte können die meisten Aufgaben nicht so gut erledigen wie spezialisierte Geräte. Beispielsweise erreichen integrierte Digitalkameras nicht die Aufnahmequalität einer 'echten' Digitalkamera. Auch ist die Handhabung der einzelnen Funktionen weniger ergonomisch als bei spezialisierten Geräten.
  • Die heutige Akku-Technologie stößt bei intensiver Nutzung der integrierten energiehungrigen Dienste wie Bluetooth, WLAN und GPS oder durch die Digitalkamera schnell an ihre Grenzen.
  • Durch die Erweiterbarkeit des Systems und die Möglichkeit, Software selbst installieren zu können (Apps), besteht grundsätzlich eine Anfälligkeit auch für Schadsoftware wie Computerviren, Trojaner etc.

Merkmale

Dank einer immer größer werdenden Funktionsfülle lassen sich moderne Smartphones je nach Ausstattung u. a. nutzen als:

Ausführungen

Smartphones sind in unterschiedlichen Bauformen verfügbar, die sich nicht klar voneinander abgrenzen lassen. Ein häufiges Merkmal ist eine QWERTZ-Tastatur, die entweder eingeklappt/eingeschoben werden kann (bspw. Samsung F700 Qbowl) oder typischerweise fest an der Gerätefront angeordnet ist (bspw. Nokia E61i). Letztere Bauform wird auch als Q-Smartphones (Q = Qwertz oder Qwerty) bezeichnet. Als weiteres Merkmal besitzen Smartphones häufig einen Touchscreen und lassen sich ähnlich einem PDA bedienen. Während einige Geräte (bspw. Apple iPhone) komplett auf die Bedienung mit den Fingern ausgelegt sind (diese Bauform wird auch als Touch-Phone bezeichnet), sind bei anderen Geräten viele Funktionen zusätzlich mit einem Eingabestift bedienbar (bspw. Sony Ericsson P1i). Zusätzlich verfügen Smartphones häufig über WLAN und GPS.

Verschiedene Smartphones

Betriebssysteme

Am Markt haben sich aktuell mehrere Betriebssysteme für Smartphones etabliert:

Da Smartphones komplexer sind als einfache Mobiltelefone, kann ein Smartphone als ein System bestehend aus unterschiedlichen, miteinander vernetzten Geräten betrachtet werden statt als ein einzelnes Gerät. Insbesondere das Mobilfunk-Modul/Modem ist dabei auch nur eines von vielen Geräten und hat daher zum Teil eine eigene Firmware und operiert in gewissem Maße unabhängig vom Rest des Systems, so etwa beim Apple iPhone, wo es als Baseband bezeichnet wird.

Q1 2010 Smartphone Marktanteil gemäß Gartner Inc. [4]

Gemessen an weltweiten Marktanteilen der Hersteller je Smartphone Betriebssystem ergibt sich folgendes Bild:[5]

Hersteller Einheiten 2009 Marktanteil 2009 Einheiten 2008 Marktanteil 2008
Symbian OS 78.511.980 47,2% 74.926.550 52,4%
RIM Blackberry 34.544.100 20,8% 23.562.650 16,5%
iPhone OS 25.103.770 15,1% 13.727.740 9,6%
Microsoft Windows Mobile 14.679.720 8,8% 19.945.530 13,9%
Google Android 7.786.870 4,7% 66.550 0,5%
Andere 5.644.610 3,4% 10.241.510 7,2%

Prozessor

Der Prozessor übernimmt wie in jedem Computersystem die anfallenden Rechenoperationen. Je nach Hersteller und Modell gibt es dabei große Leistungsunterschiede. Während ältere und einfachere Geräte nur relativ geringe Prozessor-Taktraten haben, können aktuelle Modelle über 500 MHz und mehr verfügen. In Nokias N-Serie haben Texas Instruments-Prozessoren große Verbreitung gefunden. Diverse Geräte, darunter das N70, N80 und N90 sind mit dem Texas Instruments TI OMAP 1710 ausgestattet, der mit einer Taktrate von 220 MHz läuft. Mit besserer Ausstattung insbesondere im Fotobereich stieg auch der Bedarf für schnellere Prozessoren, so erhielten die Modelle Nokia N93 und N95, die beide hochauflösende Videos drehen und auch Fotos mit hoher Auflösung schießen, den TI OMAP 2420, ebenfalls von Texas Instruments, der über 330 MHz verfügt. Dadurch sind diese Geräte auch im Normalbetrieb deutlich schneller zu bedienen und qualifizierten sich zudem für Nokias mobile Spieleplattform N-Gage.

Über eine deutlich höhere Leistung verfügen Modelle von HTC. Sowohl im Touch Diamond, im Touch Pro als auch im Touch HD kommen Qualcomm-Prozessoren mit einer Taktfrequenz von 528 MHz zum Einsatz. Da HTC jedoch Windows Mobile als Betriebssystem einsetzt, welches auch mehr Ressourcen und Rechenleistung benötigt, bietet die höhere Prozessorleistung keinen großen Gewinn hinsichtlich der Arbeitsgeschwindigkeit. Noch höher ist die Prozessor-Geschwindigkeit von Apples iPhone, welches auch immer wieder für seine flüssige Bedienung gelobt wird. Seit den ersten Firmware-Updates ist bekannt, dass das iPhone mit 620 MHz getaktet wird. So laufen auch rechenintensive Funktionen wie Multi-Touch ohne dass das Gerät dabei ins Stocken kommt und die Bedienung hakt.[6]

Die nach eigenen Angaben mit einer Taktfrequenz von 1 GHz bisher schnellsten in einem Smartphone verbauten Prozessoren haben (Februar 2010) das TG01 von Toshiba, das Anfang 2010 erschienene Google Nexus One sowie das HTC HD2 und das HTC Desire mit einem 1 GHz Qualcomm-Snapdragon-Prozessor.

Anmerkung

Die ersten Nokia Communicator 9000 und 9110(i) benutzten das auf DOS basierte PEN/GEOS-Betriebssystem auf einer Intel-x86-kompatiblen Hardware-Plattform.

Einzelnachweise

  1. Erfolgsgeschichte: 13.000 USD pro Monat mit Android-App [1] www.google-oekonomie.de abgerufen am 13. Juni 2010
  2. cite press release|title=Google Android smacks down Windows Mobile in latest Gartner data|url=http://www.zdnet.com/blog/cell-phones/google-android-smacks-down-windows-mobile-in-latest-gartner-data/3829%7Cdate=19 May 2010|accessdate=19 May 2010|work=ZDNet
  3. http://www.golem.de/0803/58374.html LG stellt DVB-T Handy vor
  4. Gartner Says Worldwide Mobile Phone Sales Grew 17 Per Cent in First Quarter 2010. Gartner Inc., 19. Mai 2010, abgerufen am 20. Juni 2010 (englisch). 
  5. Canalys quarterly research highlights
  6. http://smartphones24.org/2008102091/ratgeber/glossar/definition-prozessor-cpu.html Definition Smartphone-Prozessor
Commons: Smartphones  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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