Berlin-Biesdorf
Biesdorf Ortsteil von Berlin | |
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Koordinaten | 52° 30′ 33′′ N, 13° 33′ 19′′ O 52.50916666666713.555277777778Koordinaten: 52° 30′ 33′′ N, 13° 33′ 19′′ O |
Fläche | 12,44 km2 |
Einwohner | 24.543 (31. Dez. 2009) |
Bevölkerungsdichte | 1973 Einwohner/km2 |
Eingemeindung | 1. Okt. 1920 |
Postleitzahl | 12683 |
Ortsteilnummer | 1002 |
Gliederung | |
Bezirk | Marzahn-Hellersdorf |
Ortslagen |
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Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg |
Biesdorf ist ein Ortsteil im Bezirk Marzahn-Hellersdorf in Berlin, der 1920 im Rahmen der Bildung von Groß-Berlin Teil des Berliner Stadtgebietes wurde.
Geschichte
Anfänge
Wie umfangreiche archäologische Untersuchungen aus den Jahren 1999 und 2000 belegen, kam es bereits um 9000 v. Chr. zu Siedlungen im heutigen Biesdorf. Seit ca. 1000 v. Chr. war das Gebiet dauerhaft besiedelt.
Biesdorf selbst wurde (wie viele andere Orte in der Umgebung) 1375 im Landbuch Karls IV erstmals urkundlich erwähnt. Grundherr von Bysterstorff bzw. Bisterstorff ist Hennig von der Gröben. Mit der Reformation in Brandenburg wurde Biesdorf 1539 Mutterkirche von Kaulsdorf, später auch von Mahlsdorf, in den ersten Jahrzehnten nach 1539 auch von Marzahn. Erster Pfarrer war Thomas Meier.
Der Dreißigjährige Krieg sorgte in Biesdorf für Zerstörungen und Bevölkerungsschwund: Gab es 1624, also sechs Jahre nach Kriegsbeginn, noch 19 Bauern und 13 Kossäten, so waren es (nach dem Landreiterbericht) 1652 nur noch vier Bauern und sechs Kossäten. 1653 und 1666 erwarb Kurfürst Friedrich Wilhelm Biesdorf in zwei Schritten. Das Dorf wurde dem kurfürstlichen Amt Köpenick unterstellt und verblieb bis 1872 im Besitz des Kurfürsten bzw. Königs. 1806 fand in der Biesdorfer Feldmark eine von Napoleon abgenommene Parade der französischen Truppen unter Marschall Davout statt.
1865 bis 1933 wurde mit einer kurzen Unterbrechung der Biesdorfer Pfarrer Superintendent für den Kirchenkreis Berlin-Land bzw. Berlin-Land I. Das Schloss Biesdorf wurde 1868 von Heino Schmieden als spätklassizistische Turmvilla errichtet. Erstmals fand 1874 im Dorf Biesdorf eine Gemeindevertreterwahl statt. Das Dorf gehörte zum neu gebildeten Amtsbezirk Biesdorf, das Gut blieb bis 1920 rechtlich selbstständig. Von 1872 bis 1920 waren die Dorfgemeinde und das Gut Teil des Kreises Niederbarnim. 1885 wurde der Bahnhof Biesdorf an der Königlichen Ostbahn (Berlin-Eydtkuhnen) eröffnet. 1891 wurde Biesdorf an den Berliner Vororttarif angeschlossen.
Am 17. Februar 1887 erwarb Werner von Siemens das 600 Hektar große Gut Biesdorf einschließlich Schloss und übertrug es 1889 seinem Sohn Wilhelm. Dieser ließ den Schlosspark zwischen 1891 und 1898 auf 14 Hektar erweitern und durch den Gartenarchitekten Albert Brodersen als Landschaftspark erweitern. Im Schlosspark Biesdorf fanden die ersten Versuche mit elektrisch betriebenen Straßenbahnen statt. Die erfolgreichen Tests führten schließlich zur Präsentation dieser Bahn auf der Gewerbeausstellung 1896 in Treptow und zur ersten Straßenbahn der Welt in Lankwitz.
1893 eröffnete nach dreijähriger Bauzeit die Anstalt für Epileptische Wuhlgarten, das heutige Wilhelm-Griesinger-Krankenhaus .
Seit der Wende zum 20. Jahrhundert begann in Biesdorf eine verstärkte Siedlungstätigkeit, ab 1904 erhielt der Ort Wasser- und Gasanschluss, erst 1914 kam die Stromversorgung hinzu. Zu dieser Zeit wurde die Villen-Kolonie Biesdorf-Süd angelegt. Bis 1933 entstanden u. a. die Siedlungen Neu-Biesdorf, Biesdorf-Nord, Kolonie Daheim und BiesenhorstBiesenhorst wurde im Norden begrenzt durch die nach 1945 planierten Fuchsberge - ein beliebtes Wintersportgebiet für die Berliner- Im Westen grenzte die Pionierkasern und die Gebäude des früheren Flugplatzes an die Kolonie.etwa 1940 wurde die Hälfte der Kolonie zugunsten des Eisenbahnbaus geräumt und die Bewohner in die Stadt umgesiedelt. 1907–1909 wurde in Biesdorf nach Plänen von Karl Janisch die erste drehbare Luftschiffhalle zu Lande errichtet. Am 23. Januar 1911 fand die erste 40-minütige Probefahrt des Siemens-Schuckert-Luftschiffes (SSL) statt.
Biesdorf als Teil Berlins 1920–1933
1920 wurde Biesdorf nach Groß-Berlin eingemeindet und Teil des Bezirks Lichtenberg. Im Ortsteil wurde eine Amtstelle eingerichtet, die ab 1923 auch für Marzahn zuständig war. Am 21./22. Dezember 1927 kaufte die Stadt Berlin für sechs Millionen Mark Gut, Schloss und Park Biesdorf. Ab Pfingsten 1928 war der rund 14 Hektar große Park der Öffentlichkeit zugänglich. In den unteren Räumen des Schlosses entstanden Diensträume der Polizei, 1929 wurde die Ortsamtsstelle Biesdorf im Schloss eingerichtet. Am 6. November 1928 wurde Biesdorf an das elektrische S-Bahnnetz angeschlossen.
Biesdorf im Nationalsozialismus
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde der Biesdorfer Arzt Arno Philippsthal eines der ersten jüdischen Opfer in Berlin. Er wurde am 21. März 1933 festgenommen und starb am 3. April 1933 an den Folgen der Misshandlungen. Im selben Jahr zog auch die Ortsgruppe der NSDAP und NSV ins Schloss Biesdorf ein. Ab 1934 wurden infolge des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" auch in der Anstalt für Epileptische Wuhlgarten Zwangssterilisierungen vorgenommen. Mindestens 689 Patienten wurden im Rahmen des sogenannten „Euthanasieprogramms", der Aktion T4, in Tötungsanstalten deportiert.
Zwischen 1940 und 1942 wurden in Biesdorf die „Gemeinschaftslager" Nr. 12–14 und 56 des Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt als Fremd- und Zwangsarbeiterlager errichtet. Auch bei den örtlichen Bauern mussten Zwangsarbeiter die im Kriegseinsatz befindlichen Arbeitskräfte ersetzen. Im Mai 1942 mietete die AEG den Saalanbau einer Biesdorfer Gaststätte, der bisher u. a. von den Katholiken in Biesdorf-Nord und Marzahn für Gottesdienste genutzt wurde, um dort Zwangsarbeiter unterzubringen. Am 30. März 1943 wurden bei einem schweren Luftangriff 13 Menschen getötet.
1943/1944 versteckten Gisela Reissenberger und ihre Mutter Elsa Ledetsch in ihren Häusern fünf jüdische Bürger. Sie wurden dafür 1988 von der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem als „Gerechte unter den Völkern" geehrt. Am 22. April 1945 erreichte die Rote Armee Biesdorf, das insbesondere durch Volkssturm und versprengte Teile einer dänischen Waffen-SS-Einheit verteidigt wurde. Am Tag zuvor wurden die zweite Etage und die Inneneinrichtung des Biesdorfer Schlosses des damaligen Sitz der NSDAP-Ortsgruppe – vermutlich durch Brandstiftung eines dänischen Waffen-SS-Kommandos – zerstört, möglicherweise um im Schloss untergebrachte Gegenstände (Gerüchte sprechen von – aus der NSDAP-Parteileitung Berlin oder der Gestapo ausgelagerten – Akten, Falschgeld oder gefälschten Pässen) nicht in russische Hände fallen zu lassen. Zum Teil sollen Gegenstände in der näheren Umgebung in Schützengräben und Unterständen vergraben worden sein.
Nach der Einnahme Biesdorfs durch die Rote Armee wurde Fritz Dzyck von der Besatzungsmacht als Bürgermeister eingesetzt.
Biesdorf seit dem Zweiten Weltkrieg
Ende Mai/Anfang Juni 1945 wurden 36 Häuser in Biesdorf für leitende Mitarbeiter von Behörden und Kultureinrichtungen beschlagnahmt, im Oktober 1946 wurden mehrere Grundstücke zurückgegeben. Auch der erste Oberbürgermeister des Nachkriegsberlin, der am 17. Mai 1945 von den Sowjets eingesetzte Arthur Werner, bezog hier seine Dienstwohnung.
Ende Mai/Anfang Juni 1945 wurden Teile der Paradiessiedlung (Dillinger Weg, Frankenholzer Weg, Püttlinger Straße) für die Rote Armee beschlagnahmt und durch eine Holzmauer von den verbliebenen Teilen abgetrennt. Die Rote Armee bezog dort und im ehemaligen Zwangsarbeiterlager (Frankenholzer Weg) Quartier. Erst in den 1950er-Jahren verließ die Rote Armee die Häuser in der Paradiessiedlung. Das Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers übernahm später die NVA und stationierte dort unter Bruch des Vier-Mächte-Abkommens eine Einrichtung des Ministerium für Nationale Verteidigung der DDR, das Erich Weinert Ensemble (EWE). Dieses hochprofessionelle Ensemble bestand aus Chor, sinfonischem Orchester, Tanzorchester/Big Band, Ballett, Kabarett, Gesangssolisten und Schauspielern, Dramaturgen, Dirigenten, Regisseuren, Choreografen sowie technischen und organisatorischen Mitarbeitern eines Theater-Ensemble-Betriebes (diese waren unbewaffnet, wurden jedoch später zur Selbstverteidigung mit Handfeuerwaffen ausgerüstet).
Das Schloss Biesdorf wurde von der Roten Armee beschlagnahmt, und es wurde in den Räumen eine Trauerhalle für gefallene oder verstorbene Sowjetsoldaten eingerichtet, zeitweise wurden die Räumlichkeiten aber auch für Feierlichkeiten anderer Art (Ordensverleihungen, 1. Mai) genutzt. Die toten Soldaten wurden im Schlosspark provisorisch beigesetzt, nach dem Auszug der Sowjetarmee wurden die Toten jedoch auf sowjetische Militärfriedhöfe umgebettet.
1951 wurde die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kirche auf dem Anger nach dem Wiederaufbau in vereinfachter Form eingeweiht und erhielt den Namen Gnadenkirche. 1952 wurde das 1945 von der Roten Armee besetzte Biesdorfer Gut ein „Volkseigenes Gut". 1953 beteiligten sich Bauarbeiter des Studentenwohnheims Biesdorf am Volksaufstand gegen das totalitäre SED-Regime.
1977 wurden Schloss und Schlosspark, die seit 1955 für kulturelle Zwecke genutzt wurden, unter Denkmalschutz gestellt. 1979 wurde Biesdorf aus dem bisherigen Stadtbezirk Lichtenberg ausgegliedert und Teil des neuen Stadtbezirks Marzahn. Es erfolgten aber keine Proteste, sondern nur diplomatische Noten der drei westlichen Besatzungsmächte Berlins (USA, Großbritaninien, Frankreich). Erst die Ausdehnung des Stadtbezirkes Marzahn über die Grenzen Berlins hinaus in den 1980er-Jahren führte zu diplomatischen Spannungen im Ost-West-Konflikt.
1993 wurde der Biesdorfer Schlosspark, einschließlich Parkbühne, Eiskeller und Teich, nach einer Rekonstruktion wieder eröffnet. 1998 wurden ein Teehaus und ein Lesegarten übergeben. 1997 wurde das Unfallkrankenhaus Berlin eröffnet. 1999/2000 wurden in Biesdorf-Süd archäologische Grabungen durchgeführt. Die Funde reichten bis in die Zeit vor ca. 9000 Jahren zurück. Ein Großteil der Funde ist heute im Märkischen Museum zu besichtigen.
Biesdorf im 21. Jahrhundert
2001 wurde Biesdorf im Rahmen der Bezirksfusion Teil des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf. Seit 2002 entstand der Wohnpark „Erntedankweg" direkt neben der S-Bahn. Im März 2003 eröffnete die „BMW-Group Niederlassung Berlin". Kurz darauf im April 2003 wurde das „Biesdorf-Center" eröffnet. 2004 wurde mit der Entmietung des Gewerbeparkes begonnen, auf dessen Gelände später Einfamilienhäuser gebaut wurden. Im Dezember 2004 wurde die Bibliothek im Schloss Biesdorf geschlossen.
Im Februar 2008 zog das ehemalige Bürgeramt „Am Springpfuhl" (Helene-Weigel-Platz) in das „agapia Gesundheitszentrum Polimedica" am Elsterwerdaer Platz. Damit hatte im Jahr 2008 der Bezirk Marzahn-Hellersdorf eine gleichmäßigere Standortverteilung der Bürgerämter erreicht.
Die drei großen Einfamilienhausgebiete: „Champignonfeld", „Habichtshorst Ost" und „Habichtshorst West" wurden innerhalb von zehn Jahren mit mehreren 100 Häusern bebaut.
Bei der Bundestagswahl 2009 hatte die CDU in Biesdorf mit 3,5 % den stärksten Zuwachs in Berlin und wurde in einem Wahllokalkreis stärkste Kraft vor der Linkspartei.
DKP-Parteischule in Biesdorf
Das in Biesdorf befindliche ehemalige Wilhelm-Griesinger-Krankenhaus (heute das Vivantes Klinikum Hellersdorf Standort Brebacher Weg) wurde 1945 zum Teil von der Roten Armee besetzt. Als die Rote Armee 1970 diese Teile der Klinik freigab, wurde in einigen dieser Gebäude von der SED eine Parteischule für westdeutsche DKP-Funktionäre eingerichtet, die offiziell eine Außenstelle des Franz-Mehring-Instituts der Karl-Marx-Universität Leipzig war. Die Schule war bis 1989 in Betrieb.
Innerhalb der DKP und ihrer nahestehenden Jugendorganisation SDAJ war der Begriff „Biesdorf" identisch mit „Parteischule". In den 1970er- und 1980er-Jahren haben viele tausend Menschen diese Parteischule besucht und dort drei- oder zwölfmonatige Kurse absolviert.
Sehenswürdigkeiten im Ortsteil Biesdorf
- Schloss Biesdorf mit dem dazugehörigen Schlosspark,
- die „Biesdorfer Parkbühne"
- der S-Bahnhof „Biesdorf", einer der wenigen S-Bahnhöfe Berlins, welcher nur über zwei äußere Seitenbahnsteige verfügt
- Biesdorfer Höhe
- Wanderweg am Wuhletal sowie verschiedene Naturschutz- und Erholungsgebiete,
- die Biesdorfer Kirche im Dorfanger an der B 1/B 5,
- der Gutshof in Alt-Biesdorf an der B 1/B 5,
- der Biesdorfer Friedhof, auf dem 2004 der Sänger Herbert Dreilich von der deutschen Rockband Karat beigesetzt wurde.
Prominente aus Biesdorf
- Otto Nagel, Maler, wohnte lange Zeit in Biesdorf, Namensgeber des Otto-Nagel-Gymnasiums
- Arno Philippsthal, jüdischer Arzt,
- Hardy Krüger, Filmschauspieler, besuchte 1934/1935 die Biesdorfer Schule,
- Robert Huth, Fußballnationalspieler, ehemaliger Spieler des VfB Fortuna Biesdorf,
- Arndt Bause, Schlagerkomponist,
- Inka Bause, Sängerin und Moderatorin (Bauer sucht Frau )
- Hans Brass, Maler, wohnhaft in Biesdorf-Wuhlgarten von 1954 bis zu seinem Tode 1959
Kultur und Sport
Kultur
Im Schloss Biesdorf finden häufig verschiedene kulturelle Veranstaltungen, wie Lesungen und kleinere Theateraufführungen statt. Zusätzlich gibt es Veranstaltungen im Theater am Park sowie vereinzelt medizinhistorische Vorlesungen im „Alten Kesselhaus" des Wilhelm-Griesinger-Krankenhauses. Seit 2000 findet alljährlich im Mai wieder das traditionelle „Biesdorfer Blütenfest" am Schloss Biesdorf statt.
Sport
Der älteste noch existierende Sportverein in Biesdorf ist der „VfB Fortuna Biesdorf", der 1905 gegründet wurde. Darüber hinaus existieren jedoch noch weitere Sportvereine in Biesdorf.
- American Football: Berlin Bullets,
- Fußball: Fortuna Biesdorf, Frauenfußball-Club Berlin 2004 (ausschließlich Frauen und Mädchen),
- Handball: Fortuna Biesdorf (trainiert zum Teil auch im Ortsteil Marzahn),
- Tennis: TC Berolina Biesdorf, TV Blau-Weiß Biesdorf.
Wirtschaft und Verkehr
Wirtschaft
- BMW-Niederlassung Berlin,
- „Biesdorf-Center" am U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz
- verschiedene mittelständische Unternehmen nördlich der S-Bahn entlang der Oberfeldstraße und im MEON Gewerbepark in der Warener Straße,
- Gewerbezentrum „Märkische Spitze" (u. a. mit den Firmen Hornbach , Höffner , Media Markt , Sconto Möbel sowie dem THW ),
- Unfallkrankenhaus Berlin.
Verkehr
Biesdorf wird in Ost-West-Richtung von den Bundesstraßen 1 und 5 entlang der Straße Alt-Biesdorf sowie in Nord-Süd-Richtung vom Straßenzug Blumberger Damm /Köpenicker Straße durchzogen. Eine weitere Nord-Süd-Verbindung ist die Oberfeldstraße, die bis zum Bau des Blumberger Damms in den 1980er-Jahren als durchgehende Verbindung zwischen Biesdorf Nord und Biesdorf Süd bestand. Heute ist die Strecke an der Kreuzung mit der Ostbahn unterbrochen, der Bahnübergang der Straße ist lediglich für Fußgänger und Radfahrer noch geöffnet.
Hauptknotenpunkt im öffentlichen Nahverkehr ist der U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz, an dem sich mehrere Stadtbuslinien der BVG treffen. Der U-Bahnhof wurde zusammen mit dem ebenfalls im Ortsteil gelegenen U-Bahnhof Biesdorf-Süd im Zuge der Verlängerung der heutigen U-Bahnlinie 5 am 1. Juli 1988 dem Verkehr übergeben. Nördlich des Dorfkerns von Biesdorf, an der Kreuzung der Oberfeldstraße mit der Ostbahn befindet sich zudem der am 1. August 1885 eröffnete S-Bahnhof Biesdorf. Als einige der wenigen Stationen im Berliner S-Bahnnetz verfügt der Halt der S-Bahnlinie 5 nicht über einen Mittel-, sondern über zwei äußere Seitenbahnsteige, die über eine Fußgängerbrücke miteinander verbunden sind. Der Bahnhof ist mit der Linie 192 ebenfalls an das Berliner Busnetz angeschlossen.
Literatur
- Bezirksamt Marzahn von Berlin (Hrsg.): Biesdorf und Marzahn. Aus der Geschichte zweier Dörfer. Ein Lesebuch. Berlin 2000
- Hans-Jürgen Rach: Die Dörfer in Berlin. Ein Handbuch der ehemaligen Landgemeinden im Stadtgebiet von Berlin. 2. Aufl. Verlag für Bauwesen, Berlin 1990. ISBN 3-345002-43-4
- Günther Peters: Biesdorf – mitten in Berlin. (Der historische Ort Nr. 103), Kai Homilius Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-89706-102-3, (Leseprobe)
- Bernd Maether: Schloss Biesdorf. (Der historische Ort Nr. 42), Kai Homilius Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-931121-41-0, (Leseprobe)