Ruhrkampf
Der Ruhrkampf bezeichnet einen politisch-militärischen Konflikt im Ruhrgebiet 1923.
Um die im Versailler Vertrag festgelegten Reparationszahlungen durchzusetzen, besetzen französische und belgische Truppen am 11. Januar 1923 das gesamte Ruhrgebiet. Der damalige Reichskanzler Wilhelm Cuno ruft daraufhin zum passiven Widerstand gegen die Besatzer, die Fabriken bleiben leer. Die Antwort Frankreichs sind massive Ausweisungen von Arbeitern aus dem Ruhrgebiet. Ehemalige Freikorpsmitglieder, der KPD und anderen politischen Gruppen begehen terroristische Anschläge auf die Besatzer. Die wiederum schlagen mit Racheakten und Todesurteilen zurück, die Situation eskaliert und fordert etwa 140 Tote.
Während des passiven Widerstandes werden die Löhne der etwa 2 Millionen Arbeiter des Ruhrgebiets vom Staat übernommen. Lange ist das nicht tragbar, die Wirtschaftskrise verstärkt sich und mit ihr die Inflation. Der Ruhrkampf muss am 26. September 1923 abgebrochen werden. Der volkswirtschaftliche Gesamtschaden der Ruhrbesetzung beläuft sich bereits auf 3,5 bis vier Milliarden Goldmark.
Die Besatzung des Ruhrgebietes wir erst im August 1925 enden, gemäß des 1924 verabschiedeten Dawes-Plan.