Neurotizismus

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Neurotizismus (abgeleitet von Neurose) ist ein faktorenanalytisch ermitteltes Persönlichkeitsmerkmal in der Persönlichkeits- und Differenziellen Psychologie. Dieses bildet zusammen mit der Extraversion, der Verträglichkeit, der Offenheit und der Gewissenhaftigkeit die Big Five.[1]

Adjektive wie gespannt, ängstlich, nervös, launisch, empfindlich, reizbar und furchtsam „laden" positiv auf diesem Faktor.

Der Neurotizismuswert kann durch psychologische Testverfahren – in den meisten Fällen Fragebögen – erfasst werden. Solche Tests sind z. B. der 566 Fragen umfassende MMPI-Persönlichkeitsfragebogen (Minnesota Multiphasic Personality Inventory) oder der NEO-FFI.

Nach der Definition des Persönlichkeitspsychologen Hans Eysenck ist Neurotizismus, neben Introversion vs. Extraversion und Psychotizismus eine der drei grundlegenden Persönlichkeitsdimensionen. Nach Eysenck findet man bei Menschen mit einem hohen Neurotizismuswert folgende Eigenschaften:

  • emotional labil
  • neigen zu Nervosität (die sich in „nervösen Störungen", wie Neurosen manifestieren kann)
  • beklagen sich oft über körperliche Schmerzen (Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, Schwindelanfälle etc.)
  • beklagen sich oft über Ärger und Ängste
  • reagieren schnell auf Stress, Stressreaktionen klingen langsamer ab
  • fühlen sich schnell unsicher und verlegen
  • neigen Situationsbedingt eher zu Traurigkeit

Für Eysenck handelt es sich um eine genetisch bedingte, physiologisch unterstützte Persönlichkeitsdimension, auf der jedes Individuum eingeordnet werden kann.

Einzelnachweise

  1. Costa, P. T., Jr., McCrae, R. R. (1985). The NEO Personality Inventory manual. Odessa, Florida: Psychological Assessment Resources.

Literatur

  • Amelang, M., Bartussek, D. Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung. Kohlhammer, Stuttgart 2001
  • Asendorpf, J. Psychologie der Persönlichkeit. Springer, Berlin 2004
  • Pervin, L. et. al. Persönlichkeitstheorien. UTB, 2005
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