Georg Völker (Sänger)
Georg Friedrich Völker (* 30. Dezember 1923 in Frankfurt am Main; † 14. März 2006 in München) war ein deutscher Kammersänger (Bariton) und der Sohn des Heldentenors Franz Völker.
Ursprünglich hatte Georg Völker den Wunsch Medizin zu studieren, aber nach dem Krieg und der künstlerischen Begabung, ging er mit bekannten Künstlern, u.a. Liesl Karlstadt, auf Tournee im bayerischen Raum und begann dann ein Studium an der Opernschule in München. Das erste Engagement war in Gelsenkirchen, wo er seine Frau Eleonore Rieger, Sopran, kennenlernte. Die weiteren Engagements waren Augsburg, Karlsruhe, Berlin und Mannheim.
Georg Völker war als lyrischer bzw. Charakterbariton von 1961 bis 1988 am Nationaltheater Mannheim als festes Mitglied engagiert. Insgesamt 116 Rollen umfasste sein Repertoire, wobei seine meistgesungenen Partien und auch seine größten Erfolge waren : als Papageno in Mozarts „Zauberflöte", dem Figaro in Rossinis „Barbier von Sevilla", als Graf Almaviva in Mozarts „Hochzeit des Figaro", als Don Giovanni, Danilo in Franz Lehars "Lustiger Witwe", Stadtschreiber Sixtus Beckmesser in Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg", eine seiner „Paraderollen", mit der er weltweit gastierte ( Buenos Aires, Wellington etc.) Ebenso unvergessen sind seine überaus beeindruckenden Interpretationen von Charakteren des zeitgenössischen Repertoires, wie etwa die des Ill in Gottfried von Einems Oper „Der Besuch der alten Dame" (Mannheimer Erstaufführung 21. April 1972) oder des Pater Grandier in der Mannheimer Erstaufführung von Krzystof Pendereckis Monumentalwerk „Die Teufel von Loudon" (16. Juni 1977). „Wer den Künstler in diesen Rollen erleben durfte, konnte nur immer wieder seine subtile musikalische und überaus sensible Psychologisierung dieser hochkomplexen Charaktere bewundern". Die Aufführungen dieser Werke mit Georg Völker in diesen exponierten Partien zählen gewiss zu den bleibenden Momenten der Mannheimer Musiktheatergeschichte des 20. Jahrhunderts. Dass Völker auch zu zahlreichen und umjubelten Gastspielen im In- und Ausland verpflichtet wurde, sei der Vollständigkeit halber erwähnt.
Höhepunkte seiner künstlerischen Laufbahn sind darüber hinaus die Ernennung zum Kammersänger 1986 und zwei Jahre später zum Ehrenmitglied des Mannheimer Nationaltheaters. Im Jahr 2007 kam der Nachlass des beliebten Kammersängers und Ehrenmitglieds des Mannheimer Nationaltheaters, Georg Völker (1923 – 2006) in das REM, den im Namen der Familie sein Sohn Ernst F. Völker den Theater- und Musikgeschichtlichen Sammlungen übergab. Dieser umfasst insgesamt 17 Foto- und Presseausschnittalben, Korrespondenz, Schallplatten sowie zwei Musikinstrumente. Darin enthalten sind auch zwei Alben, die die Karriere der Sopranistin Eleonore Völker-Rieger (1921 – 1981), der ersten Ehefrau von Georg Völker dokumentieren, die kurzzeitig (1950/1951), noch vor ihrem Mann, gleichfalls in Mannheim engagiert war.
Sein Nachlass ging an die Reiss-Engelhorn-Museen (rem).[1]
Einzelnachweise
- ↑ Mannheimer Morgen 27.März 2008, abgerufen am 1. Okt. 2009
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Völker, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Sänger (Bariton) |
GEBURTSDATUM | 30. Dezember 1923 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
STERBEDATUM | 14. März 2006 |
STERBEORT | München |