Georg Völker (Sänger)

Georg Völker (* 30. Dezember 1923 in Frankfurt am Main; † 14. März 2006 in München) war ein deutscher Kammersänger (Bariton) und der Sohn des Heldentenors Franz Völker.

Ursprünglich hatte Georg Völker den Wunsch Medizin zu studieren, aber nach dem Krieg und der künstlerischen Begabung, ging er mit bekannten Künstlern, u.a. Liesl Karlstadt, auf Tournee im bayerischen Raum und begann dann ein Studium an der Opernschule in München. Das erste Engagement war in Gelsenkirchen, wo er seine Frau Eleonore Rieger, Sopran, kennenlernte. Die weiteren Engagements waren Augsburg, Karlsruhe, Berlin und Mannheim.

Sein Nachlass ging an die Reiss-Engelhorn-Museen (Rem).^[1]

Gesangsstudium München, Engagements: Gelsenkirchen, Augsburg, Karlsruhe, Berlin, Mannheim, Gastsspiele: an allen großen deutschen Opernbühnen, Toulouse, Florenz, Wien, Buenos Aires, Wellington/Neuseeland. Rollen : Beckmesser in Meistersinger v. Nürnberg, Graf in Figaros Hochzeit, Don Giovanni in Don Giovanni, Barbier in Barbier von Sevilla uva. - Oper, Operetten, Musical, Fernsehen, Schallplatten, Radio

Die Theater- und Musikgeschichtlichen Sammlungen der Reiss-Engelhorn-Museen haben in den vergangenen drei Jahren gerade durch zum Teil umfangreiche und hervorragende Schenkungen von privater Seite wiederum eine erhebliche Erweiterung und Bestandsergänzung erfahren. Diese Feststellung gilt insbesondere für drei große künstlerische Nachlässe, und zwar ...

...Im Jahr 2007 kam nun noch der Nachlass des beliebten Kammersängers und Ehrenmitglieds des Mannheimer Nationaltheaters, Georg Völker (1923 – 2006) hinzu, den im Namen der Familie sein Sohn Ernst F. Völker den Theater- und Musikgeschichtlichen Sammlungen übergab. Dieser umfasst insgesamt 17 Foto- und Presseausschnittalben, Korrespondenz, Schallplatten sowie zwei Musikinstrumente. Darin enthalten sind auch zwei Alben, die die Karriere der Sopranistin Eleonore Völker-Rieger (1921 – 1981), der ersten Ehefrau von Georg Völker dokumentieren, die kurzzeitig (1950/1951), noch vor ihrem Mann, gleichfalls in Mannheim engagiert war.

Georg Völker gehörte dem Ensemble des Nationaltheaters von 1961 bis 1988 als festes Mitglied an. Sein Rollenfach als Lyrischer Bariton, bzw. später Charakterbariton umfasste insgesamt 116 Rollen, wobei er seine zahlenmäßig meisten Auftritte, aber auch seine größten Erfolge verzeichnen konnte mit dem Papageno in Mozarts „Zauberflöte", dem Figaro in Rossinis „Barbier von Sevilla", als Graf Almaviva in Mozarts „Hochzeit des Figaro", als Don Giovanni, Danilo in Franz Lehars ‚Lustiger Witwe’, ebenso wie als unumstrittener und stets gefeierter Stadtschreiber Sixtus Beckmesser in Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg", eine seiner ausgesprochenen „Paraderollen". Ebenso unvergessen aber sind seine überaus beeindruckenden Interpretationen von Charakteren des zeitgenössischen Repertoires, wie etwa die des Ill in Gottfried von Einems Oper „Der Besuch der alten Dame" (Mannheimer Erstaufführung 21. April 1972) oder des Pater Grandier in der Mannheimer Erstaufführung von Krzystof Pendereckis Monumentalwerk „Die Teufel von Loudon" (16. Juni 1977). Wer den Künstler in diesen Rollen erleben durfte, konnte nur immer wieder seine subtile musikalische und überaus sensible Psychologisierung dieser hochkomplexen Charaktere bewundern. Die Aufführungen dieser Werke mit Georg Völker in diesen exponierten Partien zählen gewiss zu den bleibenden Momenten der Mannheimer Musiktheatergeschichte des 20. Jahrhunderts. Dass Völker auch zu zahlreichen und umjubelten Gastspielen im In- und Ausland verpflichtet wurde, sei der Vollständigkeit halber erwähnt. Höhepunkte seiner künstlerischen Laufbahn sind darüber hinaus die Ernennung zum Kammersänger 1986 und zwei Jahre später zum Ehrenmitglied des Mannheimer Nationaltheaters. Dass nun sein künstlerischer Nachlass aus München in die Stadt seiner längsten Wirkungsdauer zurückgekehrt ist, wird sicher seine noch immer große Fangemeinde besonders freuen.

1. ↑ Mannheimer Morgen 27.März 2008, abgerufen am 1. Okt. 2009

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