Bruno Apitz

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Bruno Apitz (rechts) und Frank Beyer (links) bei Dreharbeiten zum DEFA-Film Nackt unter Wölfen am 16. August 1962. In der Mitte der Schauspieler Herbert Köfer.

Bruno Apitz (* 28. April 1900 in Leipzig; † 7. April 1979 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller.

Lebenslauf

Bruno Apitz wurde als zwölftes Kind einer Waschfrau und eines Wachstuchdruckers in der Elisabethstrasse geboren. Apitz besuchte bis zu seinem 14. Lebensjahr die Volksschule, danach machte er eine Ausbildung zum Stempeldrucker. Während des Ersten Weltkrieges war er ein begeisterter Anhänger Karl Liebknechts.

Als er 17 Jahre alt war, hielt er eine Ansprache vor streikenden Arbeitern einer Munitionsfabrik, wofür er eine Gefängnisstrafe von 19 Monaten absitzen musste. Nach seiner vorzeitigen Entlassung 1918 beteiligte er sich in einer Leipziger Arbeiterhundertschaft an der Novemberrevolution und versuchte sich als Buchhändler. 1919 wurde er SPD-Mitglied. Wegen der Teilnahme am Buchhändlerstreik verlor der junge Apitz seine Lehrstelle.

Zur Zeit des Kapp-Putsches, an dessen Niederschlagung er aktiv beteiligt war, veröffentlichte er seine ersten Gedichte und Kurzgeschichten in satirischen Wochenzeitschriften und in KPD-Zeitungen. In dieser Zeit arbeitete er unter Anderem in einer Buchhandlung sowie in einem wissenschaftlichen Antiquariat. Schließlich wurde er Schauspieler.

1924 schrieb er sein erstes Theaterstück Der Mensch im Nacken. 1927 trat er der KPD bei. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er mehrfach wegen sozialistischer Antikriegs-Propaganda verurteilt und unter den Nationalsozialisten in verschiedenen Konzentrationslagern inhaftiert. So war er 1933 in Colditz und Sachsenburg inhaftiert, von 1934 bis 1937 dann im Zuchthaus in Waldheim. Im Anschluss war er 8 Jahre lang - bis zur Befreiung 1945 - Häftling im KZ Buchenwald.

In der letzten Phase der Weimarer Republik sowie der Zeit des Nationalsozialismus entstanden unter anderem der Roman Fleck und Barb, die Unrasierten und mehrere Theaterstücke. Von diesen Werken wurde jedoch keines veröffentlicht oder aufgeführt. Heute sind sie nicht mehr erhalten.

Nach 1945 arbeitete er unter anderem als Dramaturg der DEFA und Hörspielautor. 1946 war er Gründungsmitglied der SED. Als freischaffender Schriftsteller war er Mitglied im Hauptvorstand des Deutschen Schriftstellerverbands.

Erst 1958 erschien sein erstes Buch, der Roman Nackt unter Wölfen , der ihm, in 30 Sprachen übersetzt, zu Weltruhm verhalf. Die DEFA verfilmte sein Buch 1963 unter der Regie von Frank Beyer. Apitz selbst arbeitete als Drehbuchautor und Schauspieler an der Verfilmung mit.

1959 folgte dann die Novelle Esther im Almanach des PEN-Zentrums. Diese entstand jedoch bereits wesentlich früher und gilt daher als Apitz' älteste erhaltene Prosaarbeit. Sie wurde 1969 von Robert Hanell und Günther Deicke zu einer Oper verarbeitet.

Apitz war Mitglied der Akademie der Künste und des PEN-Club der DDR. 1976 erschien sein autobiografischer Roman Der Regenbogen.

Heirat und Tod

Das Grab von Bruno Apitz in Berlin

1965 heiratete er Marlis Kieckhäfer, im gleichen Jahr wurde Tochter Sabine geboren.

Gewürdigt mit den höchsten Auszeichnungen der DDR, starb Bruno Apitz kurz vor seinem 79. Geburtstag in Berlin und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt.

Kommunistische Bewegung

Seit 1927 war Bruno Apitz Mitglied der Kommunistischen Partei und der Roten Hilfe Leipzig. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten nahm man ihn im Mai 1933 für drei Monate in Schutzhaft. Bereits ein Jahr nach seiner Entlassung wurde er wieder festgenommen und im Oktober 1934 zu zwei Jahren und zehn Monaten Zuchthaus wegen „Vorbereitung zum Hochverrat" verurteilt. Er hatte versucht, die KPD in Leipzig erneut aufzubauen. 1937 kam er schließlich in das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar, welches er für acht Jahre nicht mehr verlassen sollte.

Werke

Auszeichnungen

Zu den Auszeichnungen, die Bruno Apitz für sein Werk erhalten hat, gehören die Erich-Weinert-Medaille 1966 und der Nationalpreis der DDR. Letzteren erhielt er zweimal: 1958 für den Roman Nackt unter Wölfen und 1963 – gemeinsam mit Anderen – für die Verfilmung.

Die Stadt Leipzig verlieh ihm am 7. Mai 1975 die Ehrenbürgerwürde.

Quellen

  • Eva Reißland: Bruno Apitz. In: Hans Jürgen Geerdts (Hrsg.): Literatur der DDR. Einzeldarstellungen. Band 1; Berlin 1976
  • Kurt Böttcher u. a.: Meyers Taschenlexikon Schriftsteller der DDR. Leipzig 1974.

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Personendaten
NAME Apitz, Bruno
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller
GEBURTSDATUM 28. April 1900
GEBURTSORT Leipzig
STERBEDATUM 7. April 1979
STERBEORT Berlin
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