Drafi Deutscher

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Drafi Deutscher, 1989
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungMo­na­te

Singles als Drafi Deutscher

Teeny
DE: 26 - 1963 - 13 Wo.
Shake Hands
DE: 2 - 1964 - 26 Wo.
Keep Smiling
DE: 7 - 1964 - 9 Wo.
Cinderella Baby
DE: 3 - 1964 - 22 Wo.
Heute male ich Dein Bild, Cindy Lou (The Birds and the Bees)
DE: 3 - 1965 - 22 Wo.
AT: 5 - 1965 - 12 Wo.
Hast du alles vergessen?
DE: 18 - 1965 - 5 Wo.
Marmor, Stein und Eisen bricht
DE: 1 - 1965 - 21 Wo.
AT: 1 - 1965 - 12 Wo.
Nimm mich so wie ich bin
DE: 7 - 1966 - 18 Wo.
AT: 2 - 1966 - 4 Wo.
Honey Bee
DE: 21 - 1966 - 13 Wo.
AT: 10 - 1966 - 4 Wo.
Die goldene Zeit (mit Manuela)
DE: 32 - 1966 - 7 Wo.
Ich hab' den Mond in meiner Tasche (Twee-de-lee-dee)
DE: 37 - 1966 - 4 Wo.
Old Old Germany
DE: 36 - 1967 - 2 Wo.
Weil ich Dich liebe
DE: 20 - 1971 - 12 Wo.
Denkst Du immer noch an ihn?
DE: 42 - 1971 - 1 Wo.
Sensuality
DE: 60 - 1986 - 7 Wo.
Herz an Herz Gefühl (Sensuality)
DE: 34 - 1986 - 18 Wo.
Unsre Herzen frieren
DE: 56 - 1986 - 8 Wo.
Das 11. Gebot
DE: 36 - 1987 - 10 Wo.


Alben als Drafi Deutscher

Drafi BLÖDE HURE
DE: 8 - 1966 - 24 Wo.
Gemischte Gefühle
DE: 8 - 1986 - 43 Wo.
AT: 9 - 1987 - 20 Wo.
CH: 21 - 1986 - 3 Wo.
Diesmal für immer
DE: 10 - 1987 - 15 Wo.
AT: 27 - 1988 - 4 Wo.
Steinzart - Die besten Jahre
DE: 45 - 1989 - 3 Wo.
Über Grenzen geh'n
DE: 36 - 1989 - 9 Wo.


Single als Mr. Walkie Talkie

Be My Boogie Woogie Baby
DE: 36 - 1976 - 6 Wo.
AT: 9 - 1977 - 20 Wo.


Single als Jack Goldbird

Can I Reach you?
DE: 21 - 1980 - 15 Wo.
AT: 7 - 1979 - 28 Wo.


Singles als Masquerade

Guardian Angel
DE: 2 - 1983 - 17 Wo.
AT: 1 - 1983 - 14 Wo.
CH: 2 - 1983 - 11 Wo.
SE: 4 - 1983 - 11 Wo.
Everyday Loser
DE: 59 - 1984 - 1 Wo.


Album als Masquerade

The Sound Of Masquerade
DE: 49 - 1984 - 2 Wo.


Singles mit Oliver Simon als Mixed Emotions

You Want Love (You gotta come back brown Eye)
DE: 4 - 1986 - 40 Wo.
AT: 1 - 1986 - 26 Wo.
CH: 3 - 1986 - 19 Wo.
NL: 1 - 1987 - 14 Wo.
SE: 2 - 1987 - 8 Wo.
NO: 10 - 1987 - 2 Wo.
Bring Back (Sha na na)
DE: 13 - 1987 - 19 Wo.
AT: 5 - 1987 - 16 Wo.
CH: 21 - 1987 - 5 Wo.
NL: 20 - 1987 - 5 Wo.
Sweetheart - Darlin' - My Deer (Lisa my Love)
DE: 21 - 1987 - 19 Wo.
AT: 14 - 1987 - 8 Wo.
Just For You
DE: 12 - 1988 - 20 Wo.
AT: 13 - 1988 - 12 Wo.
I Never Give Up
DE: 70 - 1989 - 2 Wo.
You Want Love '99
DE: 71 - 1999 - 4 Wo.


Alben mit Oliver Simon als Mixed Emotions

Deep From The Heart
DE: 2 - 1987 - 37 Wo.
A: 6 - 1987 - 16 Wo.
CH: 4 - 1987 - 19 Wo.
Just For You
DE: 7 - 1988 - 18 Wo.
We Belong Together
DE: 27 - 1999 - 6 Wo.

Drafi Deutscher (* 9. Mai 1946 in Berlin-Charlottenburg als Drafi Richard Franz Deutscher; † 9. Juni 2006 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Sänger, Komponist und Musikproduzent.

Biografie

Der nach eigenen Angaben aus der Musikerfamilie Kálmán stammende Deutscher wuchs in Berlin unter ärmlichen Verhältnissen bei seiner Großmutter auf. Der bekannte ungarische Operettenkomponist Emmerich Kálmán soll ein Großonkel Deutschers gewesen sein. Diese Angaben Deutschers lassen sich leider auch im Familienkreis nicht mehr überprüfen, werden jedoch vielfach angezweifelt. Seinen Vater, einen gebürtigen Ungarn, hatte er nie kennengelernt. Deutschers Mutter Margarete war Krankenschwester.

Bereits im Alter von 11 Jahren nahm Deutscher an einem Talentwettbewerb teil und belegte mit dem Titel Tutti Frutti seines Idols Little Richard den ersten Platz. Es folgte eine kleine Rolle in einem Fernsehfilm.

Nach Beendigung der Schule mit 14 Jahren verdiente Deutscher seinen Lebensunterhalt als Musiker in seiner Band Charlie & The Timebombs, die vor allem Rock ’n’ Roll-Hits aus den USA interpretierte. Nach Auflösung der Band stieß Deutscher 1963 auf die Gruppe The Magics , die für einige Jahre seine feste Begleitband bleiben sollte. Das Repertoire hatte sich inzwischen auf die seit Anfang der 1960er Jahre zunehmend populärer werdende Beatmusik erweitert.

Noch im selben Jahr wurden, wiederum bei einem Talentwettbewerb, die Musikproduzenten Peter Meisel und Christian Bruhn auf Deutscher und die Magics aufmerksam. Es folgte ein Vertrag bei der Plattenfirma Decca und die erste Single mit den von Christian Bruhn komponierten deutschsprachigen Beatnummern Teeny und Shu Bi Du Bi Du The Slop. Mit einer Verkaufszahl von rund 80.000 Stück gelang Deutscher damit ein erster Achtungserfolg.

Einen ersten Hit landete Deutscher mit seiner dritten Single Shake Hands (1964). Zudem spielte der Sänger zusammen mit seiner Band im Beiprogramm einer Deutschland-Tournee von Cliff Richard. Dass Deutscher jedoch gewissermaßen über Nacht berühmt wurde, verdankte er der Tatsache, dass er in den 1960er Jahren der einzige überzeugende deutschsprachige Beat-Interpret war.

Nach weiteren erfolgreichen Single-Veröffentlichungen wie Keep Smiling, Cinderella Baby, Heute male ich dein Bild, Cindy Lou und der Langspielplatte Shake Hands! Keep Smiling! kam 1965 der Titel Marmor, Stein und Eisen bricht (Erstveröffentlicht als „Marmorstein und Eisen bricht") auf den Markt. Das Stück, das heute als Evergreen bezeichnet werden kann, kletterte bis auf Platz 1 der deutschen Verkaufscharts und entwickelte sich zu Deutschers größtem Erfolg. Die 1966 veröffentlichte englischsprachige Version Marble Breaks and Iron Bends konnte sich sogar in den US-Charts platzieren.

1966 befand sich Deutscher auf dem Höhepunkt seiner jungen Karriere. Die Singles Nimm mich so wie ich bin, Honey Bee, Die goldene Zeit (mit Manuela) und die Langspielplatte Drafi!, auf der Deutscher auch gesellschaftskritische Protestlieder sang, avancierten allesamt zu Verkaufshits. Im gleichen Jahr erhielt er den Goldenen Otto der Jugendzeitschrift Bravo als beliebtester Schlagerstar.

Im Jahr 1967 führte ein Eklat zu einem Knick in der Karriere des Sängers. Deutscher hatte von einem Balkon aus in betrunkenem Zustand auf die Straße uriniert, was von Schulkindern beobachtet wurde. Es folgte ein von der Boulevardpresse aufmerksam verfolgter Prozess und eine Verurteilung wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.Referenzfehler: Ungültiger Parameter in <ref>.

Im Jahre 1969 wurde Drafi Deutscher in der ZDF-Hitparade mit dem Schlager Don Quichotte vorgestellt und konnte sich für die nächste Sendung qualifizieren. Er belegte Platz 4. Ein Jahr später, 1970, trat er erneut in der ZDF-Hitparade auf mit dem Schlager So viel Glück müßte man haben. Weitere erfolgreiche Titel aus dieser Zeit waren die Singles Weil ich dich liebe, Kellerkind, Mit dem Kopf durch die Wand, Denkst du immer noch an ihn, United, Du und ich, Ich liebe dich, Irgendwann, Ich geh ́ kaputt oder Warum gehst du fort. Auch die Single Alaska, die er mit Tina Rainford aufnahm, war in einigen Rundfunk-Hitparaden gut notiert. Das Duo nannte sich Tina und Drafi. Mit der Gruppe Wir hatte Drafi Deutscher 1973 einen großen Hit mit dem Titel David und Goliath.

Deutscher verschwand zunächst aus dem Rampenlicht, trennte sich von der Band The Magics, veröffentlichte aber weiterhin vor allem unter verschiedenen Pseudonymen Platten und war auch als Produzent und Komponist für andere Interpreten erfolgreich. So schrieb er unter anderem Titel für Tina Rainford (Silverbird, Charly Boy), Peggy March (Fly Away Pretty Flamingo), Bino (Mama Leone) oder Boney M. (Belfast).

Selbst hatte er mit seinem Projekt Mr. Walkie Talkie besonders in den Benelux-Ländern große Erfolge mit dem Titel Be My Boogie Woogie Baby, der sich auch in den Top 40 der deutschen Charts platzieren konnte. 1980 feierte Drafi unter dem Pseudonym Jack Goldbird ein kleines Comeback als Sänger und landete mit Can I Reach You einen Hit. 1981 erschien hierzulande das in den USA produzierte Album Lost In New York City.

Im Jahre 1982 kam der Film Marmor, Stein und Eisen bricht in die Kinos, der sich aber nur bedingt am Leben Drafi Deutschers orientiert. Dennoch übernahm Drafi eine kleine Rolle in diesem Streifen und veröffentlichte zudem bei der Ariola ein neues Album namens Drafi, aus dem die Single Jeanne D'Arc (Maid Of Orleans) ausgekoppelt wurde.

1983 belegte Deutscher mit der gleichen Komposition (Guardian Angel / Jenseits von Eden) über mehrere Wochen die ersten beiden Plätze der deutschen Singlecharts. Die deutsche Version sang Nino de Angelo, die englische Fassung Deutscher selbst unter dem Decknamen Masquerade.

Angekündigt von der Hitsingle Herz an Herz Gefühl erschien 1986 mit Gemischte Gefühle das erfolgreichste Solo-Album von Drafi Deutscher überhaupt.

Mit dem Projekt Mixed Emotions , einem Duo zusammen mit Oliver Simon , war Deutscher 1987 sehr erfolgreich. Mitte des Jahres standen sie mit drei Titeln gleichzeitig in den deutschen Charts. 1988 übernahm er eine Rolle in der Literaturverfilmung Die Bertinis. 1989 ging Deutscher mit seinem Album Über Grenzen geh'n auf Deutschlandtournee. Ferner nahm er zusammen mit Demis Roussos die Single Young Love auf, die sich zumindest in der ZDF Hitparade sehr gut platzieren konnte, und veröffentlichte das Album Lost In New York City neu. 1991 setzte Drafi sein Duoprojekt mit Andreas Martin als New Mixed Emotions fort.

1996 erreichte er mit dem Titel Amen aus dem Album So viele Fragen nochmal einen Sieg in der ZDF-Hitparade. Auch in den letzten Jahren produzierte er weitere Alben. 1998 legte er seinen Erfolgstitel Guardian Angel mit seinem Duo 2 Generations zusammen mit dem Sänger Stefan Körber als Guardian Angel '98 neu auf.

Mit dem Album We Belong Together kehrten Drafi Deutscher und Oliver Simon 1999 als Mixed Emotions in der Originalformation zurück und erreichten erneut die Top 30 der deutschen Albumcharts. 1998 hatte Deutscher einen Schlaganfall erlitten, trat aber weiter auf.

Im Jahr 2003 feierte Deutscher sein 40jähriges Bühnenjubiläum. Danach trat er noch 20 bis 25 Mal im Jahr auf, meist bei Oldie-Veranstaltungen.

Im März 2007, etwa ein dreiviertel Jahr nach seinem Tod, erschien mit The Last Mile das letzte Album von Drafi Deutscher. Es enthält ausschließlich bis dato unveröffentlichte Aufnahmen, die seine Söhne Drafi jr. und René fertiggestellt haben. Zudem ist auf diesem Album der Tribut-Song Dich holt niemand mehr zurück, gesungen von Nino de Angelo, enthalten.

Am 10. Oktober 2008 erschien das 1982er Album Drafi erstmals komplett und in seiner Originalgestaltung auf CD, ergänzt um sechs Bonustitel, von denen fünf Titel bislang auf CD unveröffentlicht waren.

Familie

Er war insgesamt drei Mal verheiratet (u. a. zwischen 1989 und 1991 mit der Schlagersängerin Isabel Varell, für die er auch einige Titel komponierte). Mit seiner ersten Frau Karin war er von 1966 bis 1976 verheiratet. Dieser Verbindung entstammten die 1965 geborenen Zwillingssöhne Drafi jun. und René.

Krankheit und Tod

Drafi Deutscher lag seit Ende Mai 2006 in der Universitätsklinik Frankfurt am Main im künstlichen Koma, nachdem er zunächst an einer Lungenentzündung erkrankt war. Die Ärzte vermuteten eine Schädigung von bis zu drei Herzkranzgefäßen infolge eines Infarktes. Als eine der Ursachen für seinen schlechten Gesundheitszustand galt sein hoher Zigarettenkonsum.

Drafi Deutscher starb an den Folgen dieser Herzerkrankung. Er wurde auf dem Städtischen Parkfriedhof Berlin-Lichterfelde beigesetzt.

Pseudonyme (Auswahl)

Es sind etwa 40 Pseudonyme bekannt, unter denen Deutscher auftrat und arbeitete. Hier eine Auswahl: Baby Girl, Blue Brothers, Blue Lagune, Big Wigwam, Dave Bolan, Piña Colada, Continental Brothers, Deddies Driver Group, Pit Eisenbrecht, Fingernails, Lars Funkel, Kurt Gebegern, Jack Goldbird, Ironic Remark, Erus Tsebehtmi, Hektor von Usedom, Renate Vaplus,Wir.

Diskografie (Alben)

  • Shake Hands! Keep Smiling!, 1964
  • Drafi!, 1966
  • Weil ich Dich liebe, 1971
  • Die Welt von heut' (Gruppe „Wir"), 1972
  • Gute Tage & Schlechte Tage, 1973
  • Happy Rummel Music (als „Mr. Walkie Talkie"), 1977
  • Lost In New York City, 1981
  • Drafi, 1982
  • The Sound Of Masquerade (als „Masquerade"), 1984
  • Krieg der Herzen, 1985
  • Gemischte Gefühle, 1986
  • Deep From The Heart (mit Oliver Simon als „Mixed Emotions"), 1987
  • Diesmal für immer, 1987
  • Just For You (mit Oliver Simon als „Mixed Emotions"), 1988
  • Steinzart - Die besten Jahre, 1988
  • Lost In New York City (Remix), 1989
  • Über Grenzen geh'n, 1989
  • Mixed Emotions (Best Of) (mit Oliver Simon als „Mixed Emotions"), 1990
  • Side By Side (mit Andreas Martin als „New Mixed Emotions"), 1991
  • Wie Ebbe und Flut, 1992
  • So viele Fragen, 1996
  • Zukunft, 1998
  • We Belong Together (mit Oliver Simon als „Mixed Emotions"), 1999
  • Wer war Schuld daran, 2002
  • Diesseits von Eden - Die große Drafi Deutscher Hit-Collection, 2006
  • The Last Mile, 2007
  • Drafi, 2008 (ErstVÖ des 1982er Albums auf CD, mit Bonustiteln)

Zitat

„Das Show-Business ist bestimmt nicht geeignet, den Menschen den inneren Frieden zu bringen."
Udo Jürgens zum Tod von Drafi Deutscher (TV-Sendung „Menschen der Woche")

Einzelnachweise


Commons: Drafi Deutscher  – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Deutscher, Drafi
ALTERNATIVNAMEN Jack Goldbird; Richard Franz Deutscher
KURZBESCHREIBUNG deutscher Sänger, Komponist und Musikproduzent
GEBURTSDATUM 9. Mai 1946
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 9. Juni 2006
STERBEORT Frankfurt am Main
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