Kumulative Dissertation

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Eine Kumulative Dissertation bezeichnet eine Art der Dissertation, die zur Promotion führt, indem mehrere Veröffentlichungen in Fachzeitschriften gefordert werden.

Im Gegensatz zu einer im deutschsprachigen Raum üblichen Monografie als Promotionsleistung werden auch dort zunehmend die aus anderen Ländern bekannten kumulativen Dissertationen zugelassen. Hierbei reicht der Doktorant statt der Monografie eine Anzahl von Veröffentlichungen in Fachzeitschriften ein. Es gibt im deutschsprachigen Raum noch keinen Quasistandard dafür, welche Veröffentlichungen zur Einreichung zu zählen sind. Denkbar sind beispielsweise Modelle, bei denen entweder eine Veröffentlichung in einem A-Journal, zwei in einem B-Journal oder drei in einem C-Journal zur Einreichung geeignet sind oder Modelle, bei denen die Prüfungskommission entscheidet, welche Veröffentlichungen zur Promotion ausreichend sind. Um sowohl die fachliche Breite als auch Tiefe nachzuweisen, wird oftmals gefordert, dass mindestens eine Veröffentlichung globalen und eine speziellen Charakter hat.

Die kumulative Dissertation setzt am Kritikpunkt der Monografie an, eine bloße Fleißarbeit zu sein, deren Güte einzig von den Gutachtern des Promotionsverfahrens beurteilt wird, statt in einem unabhängigen Verfahren, etwa im Review-Prozess einer anerkannten Fachzeitschrift. Der Hauptvorteil liegt darin, dass der Doktorant mit der Aufmerksamkeit, die er seiner Promotion widmet zugleich der Erfüllung seines Projekts durch hochrangige Veröffentlichungen und damit dem Output der Universität dient. Dem Vorwurf, viele herkömmliche Monografien verstauben am Ende in der Bibliothek, während sich die Doktoranden nicht genug mit ihren von der Dissertation unabhängigen Veröffentlichungen auseinandersetzen, wird damit entgegengewirkt. Der Qualitätsanspruch an Veröffentlichungen wird an international gültige Konventionen angehoben.

Nachteilig ist jedoch für den Doktoranden, dass unzulässigerweise viele Professoren ihre Mitarbeiter zwingen, den Namen des Professors mit auf die Veröffentlichung zu nehmen (in sehr eklatanten Fällen sogar nach vorne), falls nur solche Veröffentlichungen zählen, die alleine der Mitarbeiter verantwortet oder nur sein Anteil gewertet wird. Dem kann entgegengewirkt werden, wenn Veröffentlichungen auch dann gezählt werden, wenn der Doktorand auch nur Teilautor ist. Allerdings wird oft gefordert, dass er Hauptautor ist, somit vorne steht.

Ein zweites Problem für den Doktoranden ergibt sich durch die Schwierigkeit, die Zeit bis zur Veröffentlichung abzuschätzen, wodurch die Karriereplanung erschwert ist. Es ist bei einer herkömmlichen Monografie viel einfacher, das Ende des Verfahrens abzuschätzen.

Zusammenfassend hebt das Verfahren im Vergleich zum herkömmlichen den Qualitätsstandard auf internationales Niveau und erhöht den Output der Universität während der Doktorand mit zusätzlicher methodischer Präzision unter ungewisseren Voraussetzungen als bisher seine Promotion erfüllt.

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