Diskussion:Mugge

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Letzter Kommentar: vor 17 Jahren von Mäcki in Abschnitt Vorschlag Altersangabe
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gibt es Belege für die Deutung als Abkürzung?

Hier ist wird der Begriff so erklärt: [1] --ThomasMielke Talk 00:37, 24. Okt 2005 (CEST)
Genauer gefragt: Gibt es Belege dafür, dass sich nicht jemand nachträglich diese Erklärung ausgedacht hat?--Gunther 00:40, 24. Okt 2005 (CEST)

Sorry ThomasMielke, hab Dir glaub ich grad bei der Bearbeitung dazwischengepfuscht, Bearbeitungskonflikt und so... @Gunther: Ich sehe selbst, daß die Sache ohne Beleg nahezu unglaubwürdig erscheint, wenn einem das Wort bislang noch nicht untergekommen ist. Ich suche mal ein paar Links zusammen. In wissenschaftlichen Abhandlungen wird man da aber nicht fündig werden, und ich ahne, daß Dir als Mathematiker irgendein eindeutiger Beweis am liebsten wäre. Vielleicht kann ich Dich noch überzeugen... --Erster-geiger 00:44, 24. Okt 2005 (CEST)

Das Wort ist mir schon geläufig, ich hatte es nur bislang als Verballhornung von "Musik" aufgefasst, wie es im Artikel für die Jugendsprache erwähnt wird.--Gunther 00:54, 24. Okt 2005 (CEST)

Das, was Du meinst, kenne ich als "Mucke". Es trifft allerdings zu, daß gerade im jugendlichen Sprachgebrauch eine Verallgemeinerung stattgefunden hat, die vor allem in der leichteren Aussprechbarkeit von "Mugge" gegenüber "Mucke" (vor allem besoffen) begründet ist :)

Die Mugge als Abkürzung wird auch erwähnt unter
http://forum.topwebmaster.net/extern/de/haiderle/topic/5064
http://kleinanzeigen.vivastreet.de/biete-suche+wurzburg/musiker-gesucht-fur-mugge-wurzburger
http://www.mugge.de/frame.htm
http://www.swr.de/swr2/sendungen/musikstunde/archiv/2005/02/05/print.html
Grüße --Erster-geiger 01:04, 24. Okt 2005 (CEST)
Leider finde ich da nur das Wort, aber nichts zur Etymologie. Das Wort gibt es, keine Frage, ich habe selbst schon gemuggt.--Gunther 01:16, 24. Okt 2005 (CEST)
Bei mir in der Region wird es "Mucke" ausgesprochen. Ich glaube nicht, dass die Herleitung des Wortes stimmt, jedenfalls hört es sich sehr nach einer Volketymologie an.--El surya 04:16, 24. Okt 2005 (CEST)

Lassen wir es mal ein paar Tage stehen. Ich habe Musikwissenschaftler drauf angesetzt, ob man in Fachzeitschriften dazu was findet. Wenn sich nichts findet, schreibe ich die Herleitung um (falls es nicht vorher ohnehin jemand anderes macht). Grüße --Erster-geiger 16:11, 24. Okt 2005 (CEST)

Die Vermutung, dass es sich bei der Deutung als Abkürzung um eine nachträgliche Erfindung handelt, ist falsch. Das Wort "MuGGe" wird seit ca. 40 Jahren in Ostdeutschland unter Musikern so verwendet und zwar nur im ursprünglichen Sinn, nämlich als ein einmaliger, bezahlter Auftritt ohne festes Engagement. Unter Nicht-Musikern war damals dieses Wort bzw. dessen Inhalt nahezu vollständig unbekannt. Erst nachdem es aus Unkenntnis des tatsächlichen Inhalts sinnverändert verwendet wurde und damit als Synonym für Musik im Allgemeinen Eingang in die Jugendsprache gefunden hatte, tauchte auch die falsche Schreibweise "Mucke" auf. Da jede lebendige Sprache in Entwicklung ist, kann man nun "Mucke" als umgangssprachlichen Ausdruck für Musik durchaus akzeptieren. Allerdings muss man dann beim Schreiben bzw. bei der Aussprache darauf achten, welchen Inhalt man ausdrücken möchte. (vgl. wider und wieder)

gruß blodyxan'

Gig

Gibt es einen Unterschied zwischen Mugge und Gig? Insbesondere in der englischen Wikipedia steht zu en:Gig: "A slang term for a casual short job, usually a one-off concert or recording session." Eigentlich ist das doch das gleiche, oder? --213.196.210.115 15:44, 14. Dez 2005 (CET)

Ich mache seit ca. 27 Jahren Musik und kenne den Begriff Mugge seit dieser Zeit unter der Bedeutung Musikalisches Gelegenheitsgeschäft. Also müsste die Begriffsdefinition vor 1979 liegen. Mugge wurde immer von Leuten genutzt die Tanzmusik machen. Wobei der Begriff Gig von Rockmusikern genutzt wurde. Jedenfall bei uns in der Ex-Ost-Zone. ;-) Duki


"Mugge" statt "Mucke" ist Fake von ca. 1977! (Wikipedianer sind einfach zu jung ...)

(Leider habe ich den Eintrag in der Wikipedia erst jetzt gesehen, sonst hätte ich mich früher gemeldet.)

Der umgangssprachliche Begriff "Mucke" für Auftritte von Bands hat mehr als 40 Jahre auf dem Buckel, dazu (und zu seiner Bedeutungsgeschichte) mögen Ältere als ich etwas sagen. Was ich beitragen kann, ist:

  • Auch in Ostberlin war bis ca. 1977 ausschließlich "Mucke" in Gebrauch.
  • Ca. 1977 (+- max. 1 Jahr) gab es in der Zeitschrift (削除) "Kolorit" (herausgegeben vom (Ost-)"Berliner Haus für Kulturarbeit") (削除ここまで)[??, s. Anmerkung in Abschnitt: Vorschlag Altersangabe ] einen satirischen Artikel, in dem alle möglichen Begriffe der Musikantenwelt mit einer fiktiven Bedeutung als Abkürzung versehen wurden (z.B. "Gig" = "*G*elegenheit *i*nklusive *G*age" und in diesem Stil. Unter vielen anderen eindeutig als fiktiv erkennbaren Deutungen eben auch "MuGGe" = "*Mu*sikalisches *G*elegenheits*ge*schäft). Seit dieser Zeit (und definitiv erst seit dieser Zeit) beginnt sich diese Auslegung zu verbreiten. Respekt also vor dem Autor des o.g. satirischen Artikels, der offenbar ein ganz gutes Gefühl dafür hatte, was für Erklärungen vom Publikum gern geglaubt werden ... (Das Heft habe ich selber nicht mehr, die Zeitschrift ist aber vorhanden (als nicht ausleihbarer Präsenzbestand) im "Zentrum für Berlinstudien" der Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Wenn ich Zeit habe, gehe ich mal hin; aber gerechter wäre es, einer der "Mugge"-Autoren schaut sich die Quelle seines Irrtums selber an und bereinigt das.)
  • Die Verbreitung des fast wie eine "urban legend" grassierenden Fakes ist u.a. durch die Multiplikatorengruppe zu erklären. Die Zeitschrift (ein unscheinbares Heft im A5-Format) hatte zwar niemand aktiv gekauft, sie lag aber quasi in allen Klubhäusern, staatlichen Kultureinrichtungen usw. herum, und wenn ich mich richtig erinnere, bekam man sie als aktiver Künstler, eingetragener Besucher des Berliner Musikantenklubs o.ä. (weiß nicht mehr, welche Eigenschaft ausschlaggebend war) bisweilen auch zugeschickt. Leser waren also vorrangig die im Kulturbetrieb aktiven Leute. Wenn davon fünfzig den Artikel gelesen haben und fünf ihn statt als Satire wörtlich genommen haben und die erfundenen Erklärungen weitersagen, dann genügt das für Nichtmusiker oder Jüngere, diesen Insidern zu glauben.
  • Falls die nach 1960 geborenen ostdeutschen "Mugge"-Verfechter an so ein massenweises Hereinfallen auf eine Satire nicht recht glauben können: Erinnert Euch einfach, wie lange auch die o.g. Erklärung "Gig" unter uns des Englischen eher unkundigen Ossis geglaubt und weitererzählt wurde - nämlich bis aufgrund des (wegen Maueröffnung und Internet) besseren Zugangs zu englischsprachiger Orignalliteratur doch irgendwie auffiel, daß "Gig" nun wirklich nichts ist, was sich aus einer deutschsprachigen Abkürzung herleiten ließe. Diese Falsifikationsmöglichkeit über eine fremde Herkunftssprache gibt es beim deutschen Wort "Mucke" natürlich nicht.

Fazit: Der Artikel muß komplett umgeschrieben werden!!! Wer machts?

Und vielleicht findet sich ja auch ein noch älteres Fossil als ich und hat noch die sechziger Jahre als Musiker erlebt und kann etwas zum damaligen Wortgebrauch beitragen? Mäcki 19:04, 27. Aug 2006 (CEST)


Einen "Fake" gibt es in der Sprache nicht. Wenn ein Wort lange genug verwendet wird, ist es ein Wort. :--AndreasPraefcke ¿! 08:38, 29. Aug 2006 (CEST)


Na ja, ganz so einfach ist es nicht. Das "Wort", das da "existiert", ist zuerst das umgangssprachliche. Daneben gibt es eine Erklärung, die kann man statt "Fake" meinethalben "urban legend" nennen, und die hat hier nachweislich die *Schreibweise* - und danach die Aussprache - des bereits existierenden Wortes geändert. (Wäre dem Autor damals eine gescheite Auflösung für "M.U.C.K.E." eingefallen, hätte er vermutlich die vorgezogen.)
Da die sekundäre Form inzwischen vielerorts üblich ist, kann das natürlich auch in der Wikipedia dokumentiert sein. Aber der Artikel behauptet eine Herleitung und einen Ursprung. Würdest Du denn (in Analogie zu Deinem Wort-Gemeinplatz) sagen "Wenn eine Erklärung lange genug wiederholt wird, ist sie eine [zutreffende] Erklärung?" Es ist schon ein Unterschied, ob man sagt:
  • Das Wort "Mucke" heißt eigentlich "Mugge", *denn* es "ist" die Abkürzung von Musikalisches Gelegenheitsgeschäft (so sinngemäß im Artikel)
oder (wieder sinngemäß):
  • Das heute in den Aussprachevarianten "Mugge" und "Mucke" gebräuchliche Wort geht auf umgangssprachlich "Mucke" für 'Auftritt' zurück, wird aber seit Ende der 70er Jahre aufgrund des o.g. Satireartikels auch mit der Bedeutung "M.G.-g." unterlegt und ist seitdem zunehmend auch in der Form "Mugge" verbreitet.
Was die Sprachgemeinschaft draus machen wird, wissen wir beide nicht. Eine korrekte Information über den Ursprung steht den Artikellesern aber zu.
Mäcki 09:09, 29. Aug 2006 (CEST)

Drittes Reich

Letzter Kommentar: vor 17 Jahren 2 Kommentare2 Personen sind an der Diskussion beteiligt

Habe ich im Diskussionsforum der StudiVZ-Muggenbörse gelesen:

Der Begriff Mugge ist zu Hitlers Zeiten entstanden und bedeutet: Musikalisches Gelegenheits Geschäft. Daher wird dieses Wort auch mit gg geschrieben. Das hat nichts abwertendes! Zu den Zeiten konnte man als Musiker nur nicht leben, also Hauptberuflich machte man etwas anderes. Da kam die Gelegenheit sich musikalisch etwas dazu zu verdienen ganz recht-allerdings geschah dies meist im Dienste Hitlers.

Ist das ernstzunehmen/nachweisbar? --Lorenzo 11:44, 22. Aug. 2007 (CEST) Beantworten

Zur Verkammerung auch der Musik im Dritten Reich passt das eher nicht, daher würde ich das ohne konkrete Belege eher nicht glauben. Bisher bleibe ich bei meiner obigen Anmerkung, dass ich *keinen* Beleg für die gg-Schreibweise von vor 1976/77 kenne. Im Gegensatz zu einer unter (Unterhaltungs-)Musikern vorher durchaus lebenden gesprochenen "ck"-Version wurde die in den Jahren nach 197x nach und nach auftretende "gg"-Variante *immer* mit dem dazu aufgesagten Hinweis, es sei die Abkürzung für usw., benutzt - für mich ein starker Hinweis darauf, dass deren Benutzer sich gegen eine vorherrschende, nun vermeintlich 'irrige' ck-Tradition durchsetzen mussten, und auf die Erleichterungsgefühle, den intuitiv benutzten Begriff durch eine Lektüre wie die obige endlich "erklärt" bekommen zu haben. Daher: --Mäcki 12:47, 22. Aug. 2007 (CEST) Beantworten

Vorschlag Altersangabe

Letzter Kommentar: vor 17 Jahren 1 Kommentar1 Person ist an der Diskussion beteiligt

Um die 'Zeugenaussagen' der Sprachgemeinschaftsmitglieder besser einordnen zu können ('auf welche Gruppe, welche Region, welche Jahrzehnte beziehen sie sich?' oder 'Sind das eher primäre oder eher sekundäre, z.B. nach den Erscheinungszeitraum einschlägiger Erklärungsversuche fallende Kenntnisse'), schlage ich vor, für Belege je die Zeit und das eigene Alter anzugeben. Das wären in meinem Fall Jahrgang 1959, Aktivitäten im entsprechenden Umfeld ab ca. 1976. Mit dem o.g. Zeitschriftentitel des damaligen populären (und von einigen zu ernstgenommenen) Satireartikels könnte ich mich übrigens geirrt haben, d.h. hiermit ergeht die Bitte an damalige Ostberliner Mucker (oder besser noch: Leute aus der Klubleiterszene), ob sie sich an diesen Artikel erinnern (und in welchem der einschlägigen jugendklubrelevanten Hefte er erschienen ist)? Und ihn womöglich beschaffen können?

Für die Diskussion hilfreich wären natürlich auch echte Belege für die gg-Version und deren Gebrauch vor Erscheinen der genannten Satire. Bis zum Beweis des Gegenteils würde ich aber einiges darauf wetten, dass es solche Belege nicht gibt. --Mäcki 12:47, 22. Aug. 2007 (CEST) Beantworten

Duden sagt "Mucke"

Im Duden steht "Mugge" ein Verweis auf Mucke, und dort die Herleitung von engl. "muck" = Dreck, also Drecksarbeit. Also ein Anglizismus wie "gig". Noch Fragen, Kienzle? Sollte eigentlich ein klares Argument für ein komplettes Umhängen des Artikels sein, oder? Ich hab mir zumindest mal erlaubt, den einen Satz wegzunehmen, da, egal was wirklich zuerst da war, man nicht von einer "falschen Schreibweise" reden kann, wenn das Wort so tatsächlich im Sprachgebrauch verwendet wird (also mit hartem "ck"). Da bin ich offensichtlich nicht der einzige.

--Guest 17:30, 20.Okt. 2008 (CEST)

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