Hämatokrit

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zwei Blutproben, rechts frisch abgenommen, links mit sedimentierten zellulären Bestandteilen. Dieser Anteil stellt den Hämatokrit dar

Hämatokrit (Abkürzung: Hct, Hkt oder Hk) bezeichnet den Anteil aller zellulärer Bestandteile am Volumen des Blutes. Da er fast ausschließlich von der Erythrozytenkonzentration abhängig ist, kann man den Hkt auch als Anteil der roten Blutkörperchen am Volumen des Blutes sehen.

Bestimmt wird der Hämatokritwert durch Zentrifugieren einer gerinnungsfreien Blutprobe in einem Röhrchen. Die Gerinnung des Blutes wird dabei durch Zugabe von EDTA (Ethylendiamintetraacetat) verhindert. Die schwereren roten Blutkörperchen setzen sich vom Plasma ab und werden gemessen, wobei der Anteil der weißen Blutkörperchen an den zellulären Bestandteilen vernachlässigt werden kann. Das Verhältnis von Blutkörperchen und Plasma lässt sich in diesem Röhrchen mit bloßem Auge ablesen.

Der Hämatokritwert gibt Aufschluss über den Erythrozytengehalt des Blutes und den Wasserhaushalt des Patienten.

Ein hoher Hämatokrit-Wert zeigt einen hohen Erythrozyten-Anteil (Polyglobulie) oder einen Mangel an Flüssigkeit (siehe Dehydratation und Exsikkose).

Niedrige Hämatokrit-Werte sprechen für eine Überwässerung des Patienten (beispielsweise nach Ersatz von Blutverlusten durch reine Flüssigkeiten) oder einen Verlust bzw. verminderte Bildung von Erythrozyten.

Normale Hämatokrit-Werte liegen bei Männern zwischen 40 und 53 Prozent und bei Frauen zwischen 36 und 48 Prozent.

Maximalwerte können durch lange Aufenthalte in großen Höhen (z. B. beim Höhenbergsteigen) auftreten und reichen bis über 70% Hämatokrit. Die Viskosität des Blutes wird hier auf natürlichem Wege durch eine entsprechende Zunahme von gerinnungshemmenden Enzymen auf erträglichem Niveau gehalten (siehe Blutgerinnung und Antikoagulation). Im Falle von EPO- und Blutdoping bringt jedoch die zunehmende Dickflüssigkeit des Blutes erhebliche gesundheitliche Gefahren mit sich. Daher wurden die Hämatokrit-Grenzwerte bei manchen Sportverbänden (UCI und IAAF) auf 50% für Männer und 47% bei Frauen festgelegt, während im Nordischen Skisport (FIS) etwa 51,5% für Männer und 47% für Frauen erlaubt sind.

Siehe auch

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