Tastaturbelegung
Die Tastaturbelegung (auch Tastaturlayout) beschreibt sowohl die Kodierung der einzelnen Tasten als auch deren Lage und Anzahl auf der Tastatur einer Schreibmaschine oder eines Textverarbeitungssystems oder Computerterminals. Je nach Anwendung und Einsatzzweck gibt es verschiedene Varianten, spezielle Tasten für bestimmte Funktionen als auch besondere Tastaturen an Kassensystemen. Grundsätzlich muss zwischen der physischen Belegung (Verteilung der bedruckten Tasten) und einer variablen, über Software anpassbaren Tastaturbelegung unterschieden werden.
Standard-Tastaturbelegung
Es hat sich ein bestimmtes System der Tastaturbelegung durchgesetzt, im deutschen Sprachraum das so genannte QWERTZ-Tastaturbelegung. Der Name ergibt sich aus den ersten sechs Tasten der obersten Buchstabenreihe.
Diese Belegung geht auf das amerikanische QWERTY-Tastaturbelegung von Christopher Latham Sholes zurück, der diese vermutlich ca. 1868 entwickelte. Ziel der Belegung war, die am häufigsten vorkommenden Buchstabenfolgen räumlich so gut wie möglich getrennt anzuordnen. Der Grund hierfür liegt nicht, wie häufig angenommen, darin dass der Schreibfluss beschleunigt werden sollte. Stattdessen war das Ziel, das Verhaken der Hämmerchen bei der mechanischen Schreibmaschine zu verringern: Wenn häufig als Kombination vorkommende Buchstaben auf der Tastatur nebeneinander liegen, so liegen auch die Hämmerchen dieser Buchstaben im Mechanismus der Schreibmaschine nebeneinander, haben somit eine größere Berührungsfläche und verhaken sich öfter. Diese, weniger auf ergonomischen Überlegungen als auf einer statistischen Untersuchung über die Häufigkeit von Buchstabenfolgen in der englischen Sprache basierende Anordnung führte zur QWERTY- bzw. QWERTZ-Tastaturbelegung, die sich aber erst gegen 1920 herum gegen andere Tastaturbelegungen durchsetzen konnte. Unangenehmer Nebeneffekt dieser Technik ist jedoch eine Verlangsamung des Schreibflusses.
Länderspezifische Standards
Tastaturen folgen, wie alle anderen Bürogeräte auch, Normen.
- In Deutschland und in Österreich wird die deutsche Norm genutzt.
- In der Schweiz wird die für den französischen und deutschen Zeichensatz angepasste Schweizer Tastatur verwendet.
- Liechtenstein hat keine eigene Norm. Die Liechtensteiner benutzen daher die Schweizer Tastatur.
- Luxemburg hat auch keine eigene Norm. In den Schulen wird auf Grund der Mehrsprachigkeit ebenfalls die Schweizer QWERTZ-Tastaturbelegung verwendet (Erstsprache Deutsch), in Firmen ohne Geschäftsbeziehungen zu deutschsprachigen Unternehmen dagegen eher die belgische AZERTY-Tastaturbelegung. Diese wird auch an fremdsprachlichen Schulen im Land verwendet. Im Heimbereich sind beide Tastaturen anzutreffen.
Für handbetriebene Schreibmaschinen:
- DIN 2127, Alphanumerische Tastaturen; Tastenanordnung für elektromechanisch angetriebene Schreibmaschinen. In Belegung anscheinend identisch mit DIN 2112.
- DIN 2137, Alphanumerische Tastaturen;
- Teil 1: mit Schriftzeichen
- Teil 3: Alphanumerische Tastaturen, Internationale Tastaturen für Dateieingabebelegung mit Schriftzeichen
Heutige deutsche Sholes-Rechnertastaturen folgen weitgehend DIN 2137.
Schweiz
Die Schweiz besitzt eine eigene Tastaturbelegung. Die Tastatur wurde so ausgelegt, dass alle Sprachregionen der Schweiz damit arbeiten können. Dies hat vorwiegend historische Gründe, da sonst für jeden Sprachteil eigene Schreibmaschinentastaturen (und somit Schreibmaschinenköpfe) hätten entworfen werden müssen. Außerdem erschwert eine Tastatur, die keine Möglichkeit bietet, Namen und Adressen einer anderen Landessprache zu tippen, den Handel zwischen Sprachregionen.
Aus diesem Grund ist die Schweizer PC-Tastatur in der deutschen wie auch in der französischen und italienischen Schweiz dieselbe; daher unterscheidet sich die Tastaturbelegung zwangsläufig von der deutschen Tastatur. Auch sind alle Bezeichner für die Sondertasten sprachneutral abgelegt; dadurch sind diese Tasten mit den englischen Begriffen versehen, so unter anderem Caps Lock, Del, Ctrl, Insert.
Softwaremäßig gibt es eine deutsch-schweizerische (kurz sg) und französisch-schweizerische (kurz sf) Tastatur, wobei in der italienischen Schweiz ebenfalls die französische Einstellung verwendet wird. Der einzige Unterschied ist allerdings die Handhabung von drei sprachspezifischen Sonderzeichen:
Deutsch-schweizerische | Französisch-schweizerische |
---|---|
ö | é |
ä | à |
ü | è |
Mit der Umschalt/Shift-Taste auf einer Deutschschweizer-Tastatur wird in die französisch-schweizerische Betriebsart umgeschaltet, d. h. ein Shift-ö erzeugt ein é (und umgekehrt).
Auf die Umlaute in Großbuchstaben (Ä, Ö, Ü) sowie auf verschiedene französische diakritische Zeichen kann nicht direkt zugegriffen werden. Dazu sind meist Tottasten nötig, für Ä, À, É, È, Ö und Ü kann man jedoch auch die Feststelltaste verwenden. Für ein Ä müssen Schweizer also zuerst die Tottaste ̈ und anschließend das A oder Caps Lock A Caps Lock drücken. Auf alle deutschen und französischen diakritischen Zeichen kann direkt oder via Tottasten zugegriffen werden (Ausnahme: Ç; möglich mit Alt+128; 128 auf numerischem Tastenblock eingeben. Der Kleinbuchstabe ç ist als Shift+4 verfügbar.).
- Direktzugriff: ö, ä, ü (sg) bzw. é, à, è (sf) sowie die Tottasten ̈ und ^.
- mit Shift: é, à, è (sg) bzw. ä, ö, ü (sf) und ç; dazu die Tottaste `.
- Mit Alt Gr: die Tottasten ~ und ́
- Über den numerischem Tastenblock: Ç (Alt+128), ß (Alt+225)
Auf dem Macintosh können sprachspezifische Ligaturen wie folgt zugegriffen werden:
Da im Großherzogtum Luxemburg wie in der Schweiz deutsch und französisch gesprochen wird, wird diese Tastaturbelegung auch in Luxemburg in der französisch-schweizerischen Belegung eingesetzt.
Auf älteren Schweizer Schreibmaschinen (bis ca. 1980) findet sich auch noch die alte Schweizer Einheitstastatur, auf der die Tasten für ä, ö und ü bzw. à, é und è getrennt und die Satzzeichen anders verteilt sind.
Vielseitige Tastaturen
Herkömmliche tschechische Tastaturen erlauben einem, tschechische, slowakische, ungarische, polnische und nicht zuletzt deutsche Texte einzugeben. Dazu dienen unter anderem kombinierende Zeichen – man kann beispielsweise die Umlaute aus den Überpunkten der Diärese (Trema) und aouAOU kombinieren. Ebenfalls ist die ungarische Tastatur geeignet, neben dem Ungarischen Texte auf Deutsch, Polnisch, Slowakisch, Tschechisch, Kroatisch, Slowenisch, Albanisch und Rumänisch zu schreiben.
Weiter kann man gehen, wenn man Tastaturbelegungen bastelt, die die direkte Eingabe von unicode-Zeichen ermöglichen. Im unicode-Zeichenvorrat befinden sich auch viele kombinierende Zeichen. Mit einfachen Mitteln kann man sich in X Window Systemen individuelle Tastaturbelegungen zurechtmachen, etwa eine Tastatur auf Grundlage der deutschen Standard-Tastatur, die dennoch die Eingabe von spanischen, französischen, tschechischen, rumänischen, polnischen, ungarischen, slowakischen, norwegischen u. a. Texten ermöglicht und geschützte Bindestriche, Leerzeichen und deutsche Gänsefüßchen sowie mathematische Zeichen bereitstellt.
Reformtastaturen: Ergonomisch überarbeitete Belegungen
Gründe für Tastaturbelegungen?
Die QWERTZ-Tastaturbelegung belastet aufgrund der langen Wege, die die Finger bei einem durchschnittlichen Zehnfingertipper pro Tag zurücklegen müssen, die Muskeln und Sehnenscheiden stark. Zudem sind die (im Englischen und Deutschen) häufiger vorkommenden Buchstaben mit der linken Hand zu tippen, obgleich die meisten Menschen rechtshändig sind. Die erreichbare Geschwindigkeit im Vergleich zu ergonomischen Belegungen ist daher viel langsamer – laut Erfahrungsberichten ungefähr um den Faktor zwei. Zwei Ansätze zur Lösung diese Problems ergaben sich: nur eine neue Belegung der Tasten (welche die Buchstaben neu anordnet, um kürzere Wege beim Tippen und weniger Verrenkungen zu erreichen) oder ganz neu designte Tastaturen. Beide Lösungen haben sich bisher aus mangelndem Interesse kaum durchgesetzt.
Ältere Arbeiten
Eine alternative Belegung wurde erstmals von August Dvorak in den 1930er Jahren, mit dem später nach ihm benannten Dvorak-Tastaturbelegung entwickelt. Dabei sind die Tasten so angeordnet, dass möglichst flüssiges Schreiben möglich ist; näheres dazu findet sich (unter anderem) bei Introducing the Dvorak Keyboard (englisch, mit Bild der Belegung und vielen Hintergrundinformationen).
Die Dvorak-Tastatur – und ergonomisch überarbeitete Belegungen im allgemeinen – wurden in einem Artikel von Stan Liebowitz und Stephen E. Margolis 1996 in einem Artikel im „Reason Magazine" scharf kritisiert „TYPING ERRORS"; dieser Artikel bekam, nach Aussage eines Dvorak-Typisten, „in den letzten Jahren mehr Presse als die Dvorak-Tastatur selbst".
Jedoch sind Liebowitz und Margolis keine Arbeitswissenschaftler, sondern Wirtschaftler. Außerdem kann ihr Artikel weniger als Kritik an der Dvorak-Tastatur gelten, sondern eher als Kritik an verschiedenen Seiten, die bemängelten, dass ein absolut freier Markt nicht immer zur Durchsetzung optimaler Produkte führe (siehe Wirtschaftsliberalismus).
Randy Cassingham, Autor eines Buches über die Dvorak-Tastatur, beantwortete den Artikel in einem Leserbrief. Auch ansonsten liegen mehrere Untersuchungen der Sprachstruktur der englischen Sprache vor, aus denen klar hervorgeht, dass die Dvorak-Tastatur ergonomisch sinnvoll ist alleine durch die Anordnung häufig benutzter Tasten in die Grundreihe – Untersuchungen, die Sholes bei seiner Tastatur nicht durchführte.
In den 60er Jahren entstand vom Erfinder der Computermaus, Douglas C. Engelbart, ebenfalls eine neuartige Tastatur. Diese bestand aus nur fünf unbeschrifteten Tasten und konnte mit einer Hand bedient werden, wobei für die meisten Zeichen mehrere Tasten zugleich gedrückt werden müssen. Der Vorteil ist, dass die Finger auf den Tasten ruhen. Seine Untersuchungen ergaben, dass sich die Bedienung einer solchen Tastatur schneller erlernen lassen als bei einer normalen Tastatur. Im Zusammenwirken mit der Maus hätte der Benutzer damit jeweils ein Eingabegerät für jede Hand gehabt.
Weitere internationale Ansätze
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit gibt es folgende Ansätze, das Tastenfeld zu reformieren:
- Portugiesische Nationaltastatur, 1939
- Türkische Tastatur mit „F-Anordnung" oder „F-Tastatur", 1960er Jahre
- August Dvorak, 1930er Jahre, US-amerikanisch
- Karl Levasseur, 1920er Jahre, deutsch
- Helmut Meier, 1964, deutsch
- Claude Marsan, 1979, französisch
- Malt, 1977, US-amerikanisch
Neuere englischsprachige Ansätze
Die von Lilian Malt und Stephen Hobday in den 1970ern entwickelte Maltron-Belegung ist für die spezielle ergonomische Maltron-Tastatur ausgelegt. Bei dieser Tastatur sind die Tastenblöcke für linke und rechte Hand getrennt angeordnet mit je einem zusätzlichen Tastenblock für die beiden Daumen.
Mit Velotype wurde ein völlig anderer Ansatz gewählt: Statt mit einzelnen Tasten Buchstaben einzugeben, werden hier mit Hilfe von Tastenkombinationen ganze Silben geschrieben. Das System, das heute unter der Bezeichnung „Veyboard" vermarktet wird, erlaubt eine mehrfach höhere Eingabegeschwindigkeit als jede andere Tastaturbelegung. Daher hat es sich in einigen Nischenmärkten wie der Live-Untertitelung durchgesetzt.
Eine der jüngsten Tastaturbelegungen ist die 2006 vorgestellte Colemak-Belegung. Sie basiert auf dem älteren Asetion-Layout und ist in der Public Domain frei verfügbar. Der Entwickler Shai Coleman verspricht bessere Geschwindigkeit und Ergonomie als bei der Dvorak-Belegung bei deutlich geringerem Umlernbedarf.
Neuere deutschsprachige Ansätze
Auch in Deutschland gibt es Bestrebungen, die Tastatur ergonomischer zu gestalten und insbesondere die Belastung der Hände gleichmäßiger und der Finger verstärkt auf die starken Zeige- und Mittelfinger zu legen.
In einem Auszug aus Walter Rohmert: Forschungsbericht zur ergonomischen Gestaltung von Schreibmaschinentastaturen (Eggenstein-Leopoldshafen, 1982) werden neben der Dvorak-Belegung auch Tastaturen von Meier (1967) und dem MARSAN-Institut (1979) sowie eine englische Alternativtastatur nach Malt (1977) vorgestellt und anhand der Finger- und Handbelastung bei Beispieltexten verschiedener Sprachen mit der Sholes-Belegung (QWERTY-Tastaturbelegung) verglichen. [1]
Für die deutsche Tastatur gibt es einen praktischen Ansatz, eine leicht angepasste Meier-Belegung von Hartmut Goebel als de-ergo-Belegung zur Verfügung zu stellen; bisher gibt es dafür Implementationen für Linux, X11 und AmigaOS. [2]
Eine modernere deutsche Entwicklung ist die NEO-Tastaturbelegung (2004) von Hanno Behrens, die auf früheren Tastaturlayouts aufbaut. Sie ist auf die deutsche Sprache sowie ihre Anglizismen optimiert und verfolgt den Ansatz, Schnelligkeit mit Ergonomie zu verbinden. Die Buchstaben sind nach Häufigkeit der Verwendung angeordnet; Mittelinie und Zeigefinger/Mittelfinger nutzen die häufigsten Buchstaben, häufige Buchstabenfolgen sind leicht zu tippen. Daraus ergeben sich kurze Wege, die nicht nur schneller zu tippen sind, sondern Finger und Sehnen entlasten. Ein (einfach zu erklärender) Indikator ist die Anzahl der Worte, die auf der Grundlinie geschrieben werden können (kurze Wege!). Auf der QWERTZ-Tastatur sind das nur 75 Worte, auf Dvorak 1400, auf de_ergo (eMeier) rund 1600 und auf der NEO über 3600. Es gibt unter anderem Tastaturtreiber für Linux, Windows XP, und MacOS X, außerdem existiert ein Zehnfingerlernprogramm für Linux und Windows.
Einen anderen Ansatz verfolgt die ENTI-Key++-Belegung [1] (2007) von Ruben Barkow. Ähnlich dem Dvorak-Links-Layout ist sie für die Bedienung der Tastatur mit nur einer Hand entwickelt worden. Allerdings ist das Dvorak-Links-Layout für Menschen, die wirklich nur einen Arm benutzen können, entworfen worden. Die ENTI-Key++-Belegung dagegen ermöglicht ein- und zweihändiges Tippen, da die 4 häufigsten Buchstaben E, N, T und I (Buchstabenhäufigkeit) im Deutschen und Englischen auf der rechten Tastaturhälfte der Mittelreihe wiederholt liegen. Außerdem ist sie für Benutzer sehr vieler Sonderzeichen optimiert: Diese sind direkt ohne die Shift- und Alt-Taste erreichbar, zusätzlich sind alle Sonderzeichen über die Zweitbelegung mit der AltGr-Taste in der linken Tastaturhälfte erreichbar. Die Zahlen sind über den Nummernblock erreichbar. Die Taste Alt-Option (Fenster-Taste) ist zu einer zweiten AltGr-Taste umfunktioniert, wodurch es möglich ist nur mit der linken Hand auch Sonderzeichen und Zahlen zu schreiben.
Beim Wettbewerb Jugend forscht gewann 2005 die ergonomische RISTOME-Tastaturbelegung den ersten Preis. Der Vorteil dieser Tastaturbelegung soll sich daraus ergeben, dass die am häufigsten verwendeten Buchstaben ergonomisch mit Zeige- und Mittelfingern getippt werden können.
Versuche mit vereinfachten Belegungen durch weniger Tasten, zusätzlich farblich gekennzeichnet, von der Firma „New Standard Keyboards" gehen einen anderen Weg der Optimierung. Die Skeptik gegenüber bisherigen Ergonomieuntersuchungen führte hierbei zu einer grundsätzlich anderen Lösung: der alphabetischen Anordnung der Zeichen auf den Tasten.[3]
Ein weiterer Ansatz wäre, jeder Taste ein beliebig programmierbares Zeichen zuzuordnen. Zum Beispiel hat das russische Design-Studio Art.Lebedev ein Tastatur-Konzept entwickelt, bei dem jede Taste auf einer Tastatur über ein Farb-Display verfügt. Die Belegung der sogenannten Optimus-Maximus-Tastatur [2] kann so nicht nur leicht verändert, sondern auch optisch entsprechend umgesetzt werden. Jede Taste zeigt dabei ihre aktuelle Belegung über ihr farbiges Display. So lässt sich leicht zwischen verschiedenen Tasten-Belegungen umschalten, etwa von QWERTY zu einer kyrillischen, griechischen oder arabischen Aufteilung. Auch spezielle Tastatur-Belegungen für Spiele sollen sich mit der Optimus umsetzen lassen, wobei Piktogramme auf den Tasten beispielsweise die unterschiedlichen Waffen in einem Ego-Shooter zeigen. Zudem verfügt die Optimus-Tastatur über einen zusätzlichen Block mit Funktionstasten an der linken Seite, um darüber beispielsweise Applikationen bequem aufzurufen. Auch hier erscheinen dann die entsprechenden Icons.
Ergonomisch geformte Tastaturen
Bei einer ergonomischen Tastatur ist die Tastenanordnung in der Mitte des Tastenfeldes geteilt, und die Tastatur erscheint leicht gebogen. Auf diese Weise ist sie besser einer natürlichen Körperhaltung angepasst. Sie eignet sich besonders, wenn man zweihändig schreibt. Sie beugt Gesundheitschäden durch falsche Belastung vor.
Beschreibung der Tasten
Die PC-Tastatur zeichnet sich durch einige Tasten aus, die auf anderen Tastaturen nicht vorhanden sind oder anders funktionieren. Über „Style-Guides" wird normalerweise festgelegt, wie Anwendungsprogramme die Tasten und auch Tastenkombinationen interpretieren sollten. Im folgenden werden kurz einige Tasten mit ihren Besonderheiten in allgemein üblichen Betriebssystemen und Anwendungsprogrammen angesprochen:
Umschalttasten
Diese Tasten dienen dazu, den „normalen" Tasten eine andere Bedeutung zu geben.
Siehe auch: Shift, Shift-Lock-Taste, Strg, Alt (Taste), Alt Gr, Tastenkombination
Funktion | PC (Deutschland und Österreich) |
PC (Schweiz) |
Macintosh (Deutschland und Österreich) |
---|---|---|---|
Großbuchstaben wie bei einer Schreibmaschine | Umschalttaste | Shift | Umschalttaste |
Wenn aktiviert, werden alle Buchstaben automatisch großgeschrieben | Feststelltaste | Caps Lock | Feststelltaste |
Schaltet den Ziffernblock um zwischen Eingabe von Ziffern und Bewegen der Schreibmarke. Ein Relikt aus der Zeit, als der mittlere Block heutiger PC-Tastaturen, mit den eigenständigen Cursortasten, noch nicht existierte. |
Num Lock | Num Lock | Num. (nur auf Notebooks und neueren Tastaturen ohne Ziffernblock vorhanden; bei Tastaturen mit Ziffernblock existiert anstelle dieser Taste eine Anzeige löschen-Taste) |
Eine weitere Schicht von Zeichen, z. B. auf der Taste „E" das „€", oder auf der deutschen via „Q" (schweizerisch „2", deutsch Macintosh „L") das „@" erreichen. | Alt Gr | Alt Gr | Wahltaste (alias alt-Taste) |
Eingaben sogenannter „Steuerzeichen" oder Befehlssequenzen (Short-Cuts) | Strg-Taste Steuerungstaste |
Ctrl-Taste Controltaste |
Befehlstaste (vulgo „Apfel"-Taste) |
Eingabe von Befehlssequenzen bzw. Menüaufrufe1 | Alt-Taste | Alt-Taste | ctrl und F2 (aktiviert die Menüzeile bei aktiver Tastatursteuerung) |
Zum Wechsel zwischen Eingabemethoden auf japanischen Tastaturen | Henkan und Muhenkan |
1 auch als Meta-Taste, Hyper-Taste, Super-Taste bezeichnet
Bearbeitungstasten
- Rücktaste bzw. backspace: Eine Position rückwärts löscht das Zeichen links von der Schreibmarke.
- Entf = Entfernen = Del = Delete oder Löschtaste: Diese löscht das Zeichen rechts von der Schreibmarke.
Tasten zur Steuerung der Schreibmarke (englisch cursor)
Diese Tasten befinden sich typischerweise zwischen dem Haupttastenblock und dem Nummernblock. Die Funktion mancher dieser Tasten kann je nach Anwendung stark variieren. Sie sind meist aufgeteilt in
- Pfeil-Tasten (aufwärts, abwärts, links, rechts): ↑, ↓, ←, →
- Bild ↑ = Page up (meist mit einem Pfeil nach oben) meist zum Blättern um einen Bildschirminhalt nach oben
- Bild ↓ = Page down (meist mit einem Pfeil nach unten) meist zum Blättern um einen Bildschirminhalt nach unten
- Pos 1 = Home Sprung zum Zeilenanfang oder in einem Browser auch zum Seitenanfang
- Ende = End Sprung zum Zeilenende oder in einem Browser auch zum Seitenende
Funktionstasten
Dies sind meist 12 Tasten, beschriftet mit F1 bis F12. Macintosh-Tastaturen reichen teilweise auch bis F16. Typischerweise befinden sie sich oberhalb des Haupttastenblocks. Die genaue Funktion dieser Tasten bleibt dem Anwendungsprogramm überlassen. In der Windows-Welt haben sich folgende Konventionen herausgebildet, die teilweise auch von anderen Systemen übernommen wurden:
- F1: Hilfe
- F2: Umbenennen/Editieren
- F3: Suchen
- F5: Aktualisieren
- F10: Aufruf des Menüs
Auf dem Macintosh sind die Tasten F9 bis F12 i. a. durch das Betriebssystem vorbelegt. Dabei werden F9 bis F11 für Exposé verwendet und F12 für das Dashboard bzw. den Auswurf optischer Medien.
Unter Linux werden die Funktionstasten zusammen mit der Meta-Taste (Alt) zum Wechsel der virtuellen Konsole verwendet, manchmal auch mit Strg+Alt+Fx.
Daneben gibt es bei PC-Tastaturen (siehe unten) Tasten mit der folgenden Aufschrift (typischerweise zwischen Haupttastenblock und Nummernblock oben):
- Druck bzw. Print Screen, siehe Bildschirmfoto
- S-Abf = Systemabfrage = SysRq (Alt+Druck)
- Rollen = Scroll-Lock (heute kaum noch verwendet), siehe Rollen-Taste
- Pause
- Untbr = Unterbrechung = Break (Strg + Pause)
Die Macintosh-Tastatur hat noch die Hilfe-Taste, das Pendant zur F1-Taste beim PC
Entf/Del
Die Entf-Taste (engl./schweiz. Del) ist in PC-Tastaturen zweimal zu finden, in der untersten Tastenreihe im Zifferfeld (zusammen mit dem Punkt oder Komma des Ziffernblocks) sowie im Steuerungsblock oberhalb der Pfeiltasten.
In der Regel entfernt diese Taste einen Buchstaben oder eine Zahl die rechts von der Schreibmarke steht; ist eine Markierung vorhanden, wird das Markierte entfernt.
Durch die Tastenkombination Strg+Alt+Entf (auch Affengriff, engl./schweiz. Ctrl+Alt+Del) wird in der Regel eine administrative Funktion des Betriebssystems oder der grafischen Oberfläche aufgerufen:
- Unter DOS wird diese Tastenkombination vom BIOS erkannt, welches eine Funktion anspringt, die den Rechner neu startet. Es ist möglich, diese Tastenkombination abzufangen, was von einigen Festplattencache-Programmen (z. B. SmartDrive) getan wurde, um den Schreibcache zu schreiben, bevor der Rechner gestartet wird.
- Unter Windows 95, Windows 98 und Windows ME wird ein einfacher Task-Manager aufgerufen, bei erneutem Betätigen erfolgt ein Neustart.
- Unter Windows NT und Windows 2000 wird die Dialogbox „Sicherheit" angezeigt.
- Unter Windows XP wird der Taskmanager angezeigt, sofern die Willkommensseite aktiviert ist, ansonsten wird die Dialogbox „Windows-Sicherheit" angezeigt.
- Unter Linux wird ein Signal an den init-Prozess gesendet, der dann ein konfiguriertes Kommando ausführt (z. B. Rechner neu starten). Ein lokaler X-Server fängt diese Tastenkombination jedoch ab und erlaubt es, eigene Funktionen aufzurufen. Dies wird von Umgebungen wie KDE oder GNOME genutzt, um eine konfigurierbare Dialogbox darzustellen, die so dem „Look and Feel" von MS Windows recht ähnlich ist und teilweise darüberhinausgehende Funktionen bietet.
Sondertasten
- Esc = Escape-Taste
- „Windows"-Taste: Sonderfunktionen unter Windows
- „Befehl- oder Apfeltaste"-Taste: Tastatur-Kurzbefehle und Sonderfunktionen unter Mac OS
- „Kontextmenü"-Taste: Sonderfunktionen unter Windows (Bild)
- Compose-Taste : dient zur einfachen Eingabe zusammengesetzter Zeichen (von engl. compose = zusammensetzen) durch Eingeben der Komponenten, etwa „ø" (z. B. als Compose+o+/), „ý" oder „Æ". Die Compose-Taste wird auch Multi-Key genannt und ist nur in selten Fällen physisch vorhanden.
- Fn-Taste: Dient auf mobilen Computern in Zusammenhang mit den Funktionstasten zum Schalten von Geräteeigenschaften (Display-Helligkeit, Lautstärke etc.).
- Tabulatortaste
- Leertaste
- Zeilenschalter („Return") Zeilenumbruch, Eingabe. Bei Host-Systemen beendet sie die Eingabemaske und wird Datenfreigabetaste genannt.
- Eingabetaste („Enter") Eingabe. Befindet sich im Ziffernblock. (In vielen Fällen sind „Enter" und „Return" äquivalent.)
- Tottasten sind auf der deutschen Tastatur die Tasten zum Erstellen französischer Akzente.
Tastenfelder
Eine heutige PC-Standardtastatur ist in drei Tastenfelder oder -blöcke unterteilt:
- Der Hauptblock enthält die Buchstaben, Ziffern und sonstige druckbare Zeichen, sowie die wichtigsten Steuertasten (Umschalttaste, Tab, Alt, Hochstelltaste, Strg).
- Der Cursorblock enthält die Cursortasten, dabei die vier Pfeiltasten in einer umgekehrten T-Anordnung, wie sie zuerst beim Terminal VT100 von DEC eingeführt wurde, sowie in einem Sechserblock die Pos1-, Ende-, Bild-auf- und Bild-ab-Tasten, plus der Entf- und der der Einfg-Taste.
- Der Ziffernblock enthält Duplikate der Zifferntasten plus diverser Rechensymbole. Die Zifferntasten sind wie auf einem Taschenrechner angeordnet, also anderherum als auf einer Telefontastatur, und waren ursprünglich für die schnelle Eingabe von reinen Zahlenkolonnen von Hand gedacht. Gleichzeitig wurden die Tasten in einer Doppelbelegung auch schon als Cursortasten umschaltbar gemacht, in einer Zeit, als der Cursorblock der Tastatur bei PCs noch nicht üblich war. Heute wird die Eingabe von Zahlenkolonnen eher selten von Hand vorgenommen, sodass der Ziffernblock in dieser Form vielleicht auch nicht mehr lange überleben wird.
Oberhalb dieser Tasten sind heutzutage in einer eigenen Zeile die (heute) zwölf Funktionstasten sowie Esc-Taste und drei weitere Steuertasten angeordnet.
Auf Rechnern mit kompakterer Tastatur – wie bei Notebooks oder diversen älteren Rechnern – wird der Ziffernblock ganz weggelassen oder durch Mehrfachbelegung in den Hauptblock mit integriert. Auch der Cursorblock wird hier und früher bei manchen Rechnerfabrikaten – z. B. von Commodore – in den Hauptblock integriert.
Die Funktionstasten kamen beim ersten AT von IBM noch zu zehnt und waren als ×ばつ5 Tasten als Spalte links neben dem Hauptblock angeordnet. Bei IBM-Großrechnerterminals gab es schon in früheren Jahren Funktionstastenfelder oberhalb des Hauptblocks, aber mit bis zu 20 Tasten.
Solche Details sind heute noch z. B. bei Apple-Rechnern anders ausgeführt, in den Anfängen der Computertechnik gab es hier noch viel mehr Variationsbreite, sodass Benutzer sich häufig bei Wechseln der Rechnergeneration oder des Fabrikats total umgewöhnen mussten.
Siehe auch
Quellen
- ↑ http://www.goebel-consult.de/de-ergo/rohmert/Rohmert.html
- ↑ http://www.goebel-consult.de/de-ergo/
- ↑ http://www.newstandardkeyboards.com/
Weblinks
Internationale Tastaturbelegungen
- Commons: Tastatur-Belegungen verschiedener Länder – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Tastatur-Belegungen diverser west- und osteuropäischer Sprachen
- Sonderzeichenliste für Mac OS X als PDF-Download
Ergonomie und ergonomische Tastaturbelegungen
- engl. Beschreibung der Dvorak-Tastatur
- Leserbrief von Randy Cassingham, Reaktion auf die Dvorak-kritischen Artikel
- Rohmert. PDF-Auszug aus der Forschung zur Ergonomie von Tastaturen
- Die NEO-Tastaturbelegung (2004) von Hanno Behrens sowie die Überlegungen und Arbeiten, die zu ihrer Entwicklung beigetragen haben.
- Ristome-Tastatur, erster Preis von Jugend Forscht 2005
- XPeRT Keyboard – englische Tastaturbelegung, optimiert für schnellste Tippgeschwindigkeit
- ENTI-Key++-Belegung – Tastaturbelegung optimiert für Programmierer und optionale einhändige Bedienung
Tastatur-Belegungs-Software
- Microsoft Keyboard Layout Creator – erlaubt das Erstellen beliebiger Tastaturbelegungen für Windows (benötigt das .NET Framework)
- Keyboard Layout Manager – ein viel schlankeres Programm für denselben Zweck, für Windows
- Ukelele – ein ähnliches Programm für Mac OS X (gratis)
- Europatastatur – erweitertes deutsches Standardtastatur-Layout für Microsoft Windows XP und 2000 (Freeware)
- Mehrsprachige Win2k/XP-Tastaturlayouts auf Grundlage der deutschen Standardtastatur zur direkten Eingabe lateinischer, kyrillischer und phonetischer (IPA) Unicode-Zeichen (Freeware)
- Linux/X11 Konfigurationsanleitung, zum Beispiel, um deutsche Umlaute auf ASCII-Tastatur zu bringen
- beliebig modifizierte Tastaturlayouts zur direkten Eingabe von Unicode-Zeichen (in X Window Systemen)