O sacrum convivium
O sacrum convivium (lat.: O heiliges Gastmahl) ist eine Antiphon vom Geheimnis der Eucharistie.
Ursprünglich diente O sacrum convivium als Antiphon zum Magnificat der (zweiten) Vesper an Fronleichnam. Wie alle Teile dieses Fest-Offiziums wird es auf Thomas von Aquin zurückgeführt.
Es ist häufig als Motette vertont worden, so etwa von Tomas Luis de Victoria, Andrea Gabrieli, Giovanni Battista Pergolesi, Jacobus Gallus, Jan Pieterszoon Sweelinck, und im 20. Jahrhundert von Olivier Messiaen und Rolande Falcinelli.
Vor der Zeit von Pietismus und Aufklärung war es, ähnlich wie andere mittelalterliche Texte (z.B. Membra Jesu Nostri oder Anima Christi), auch im Luthertum weit verbreitet und wurde vom Chor während der Austeilung des Abendmahls als musica sub communione oder als Motette am Gründonnerstag gesungen.
Der Text lautet:
bei dem Christus verzehrt wird,
das Gedächtnis seines Leidens erneuert wird:
Der Geist wird erfüllt mit Dankbarkeit
und uns wird ein Pfand der zukünftigen Herrlichkeit gegeben.
Halleluja. O sacrum convivium,
in quo Christus sumitur,
recolitur memoria passionis eius:
mens impletur gratia
et futurae gloriae nobis pignus datur.
Alleluia.
Literatur
- Adolf Adam: Te Deum laudamus. Große Gebete der Kirche Lateinisch-Deutsch. Freiburg: Herder 1987, S. 76f.
Weblinks
- Text und Noten zu Andrea Gabrieli: O sacrum convivium