Jean-Bédel Bokassa
Jean Bedel Bokassa (* 22. Februar 1921 in Bangui; † 3. November 1996 in Bangui) war Präsident und später Kaiser der Zentralafrikanischen Republik bzw. des Zentralafrikanischen Kaiserreichs.
Leben
Bokassa wird Armeechef der 1960 unabhängig gewordenen Zentralafrikanischen Republik. Am 1. Januar 1966 übernimmt er in einem militärischen Staatsstreich die Macht. Zu ihrer Sicherung ruft er im November 1967 französische Truppen ins Land und lässt seine Gegner durch Haft und Mord beseitigen. Im März 1972 lässt er sich als Präsident auf Lebenszeit und am 4. Dezember 1976 als Kaiser Bokassa I. ausrufen. Zu seiner Krönung finden sich auch zahlreiche europäische Staatsoberhäupter ein, die dem neuen Kaiser ihre Ehre erweisen. Er gibt für die Krönungsfeier mehr als 30 Millionen US-Dollar aus.
Im Januar 1979 entladen sich heftige Schüler- und Studentenunruhen, die mit Hilfe von Truppen aus Zaire niedergeschlagen werden. Zahlreiche Jugendliche werden in den Gefängnissen gefoltert und ermordet, wobei Bokassa eine direkte Mitbeteiligung angelastet wird. Seine despotische Herrschaft ist gekennzeichnet durch Willkür, Gigantomanie und maßlose Exzesse, u.a. auch Kannibalismus.
Am 21. September 1979 nutzt David Dacko (von 1960-1965 erster Präsident des Landes) die Abwesenheit von Kaiser Bokassa (dieser befindet sich zu einem Besuch in Libyen) und übernimmt die Macht. Das Kaiserreich wird abgeschafft und die Republik wieder hergestellt.
Am 23. Oktober 1986 kehrt der abgesetzte Bokassa wieder in seine Heimat zurück, wird verhaftet und am 12. Juni 1987 zum Tode verurteilt. Das Urteil wird am 29. Februar 1988 in lebenslange Zwangsarbeit umgewandelt. Am 1. September 1993 kommt Bokassa in den Genuss einer Generalamnestie und wird freigelassen. Er stirbt im Alter von 75 Jahren am 3. November 1996 in Bangui.