Aldi

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Aldi, Kurzwort aus Albrecht-Discount, ist ein Unternehmen, das 1946 von Karl und Theo Paul Albrecht in Mülheim an der Ruhr gegründet wurde. Die Brüder führten damit die Discount-Idee in Deutschland ein.

Moderne Aldi Nord Filiale

Weil sie sich nicht über die Aufnahme von Tabakwaren in das Sortiment einigen konnten, teilten die Brüder Aldi 1961 in die eigenständigen Konzerne Aldi Nord und Aldi Süd auf. Gleichwohl sind die Konzerne freundschaftlich verbunden und treten gelegentlich gemeinsam auf, z. B. mit gemeinsamen Handelsmarken oder gegenüber Lieferanten.

Aldi (Süd) Einkaufstüte

Die Grenze zwischen Aldi Nord und Aldi Süd, manchmal scherzhaft auch Aldi-Äquator genannt, verläuft vom Niederrhein über Mülheim, Remscheid, Marburg, Gießen gegen Osten bis hinter Fulda. Das Gebiet der Neuen Bundesländer ist vollständig Aldi-Nord-Gebiet.

Beide Aldi sind auch im Ausland vertreten. Aldi Nord ist zuständig für Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Spanien, Portugal und Dänemark. Aldi Süd kümmert sich um die Märkte in Österreich (unter dem Namen Hofer), USA, Großbritannien, Irland und Australien. Aktuell ist die Erschließung der Schweiz im Gange.

Bis Anfang der 1980er Jahre hatte Aldi den Ruf eines Billigheimers, bei dem vorwiegend soziale Randgruppen und einkommensschwache Schichten einkaufen. Aldi-Produkte galten als minderwertig. Das Schmuddel-Image haftet Aldi mittlerweile nicht mehr an. Dazu trug auch die wirtschaftliche Lage in Deutschland nach der Wiedervereinigung bei, aufgrund derer breite Bevölkerungsschichten inzwischen bemüht sind, Konsumgüter des täglichen Bedarfs kostengünstig zu erwerben.

Die günstigen Preise bei Aldi sind auf eine effiziente Struktur, basierend auf rigoroser Mitarbeiterführung (bei allerdings deutlich überdurchschnittlicher Bezahlung), straffer Logistik und spartanischer Darbietung der Waren zurückzuführen. Die Qualität der Artikel von Aldi gilt als gut, was auch viele Tests, z. B. von Stiftung Warentest, bestätigen.

Umsätze und Erträge der Gruppe wurden bis zum Jahr 2000 nicht veröffentlicht. Ab dem Jahr 2001 werden die Zahlen zumindest für die Gesellschaften Nord im Bundesanzeiger veröffentlicht. Der Umsatz im Jahr 2003 wird für die Gruppe in Deutschland von Experten auf ca. 23,5 Mrd. € taxiert, die Umsatzrendite auf ca. 3,0 % bis 4,0 %. Aldi Nord und Süd befinden sich vollständig in Familienbesitz. Die Kapitalausstattung wird als sehr solide bezeichnet; es wird vermutet, dass Nord und Süd auf Bankenkredite und andere langfristige Verbindlichkeiten verzichten können.

Die Aldi-Gruppe ist der neuntgrößte Textilvermarkter in Deutschland; in diesem Segment wird der Umsatz auf über 960 Mio. EUR/Jahr geschätzt (2002). Sehr erfolgreich sind Nord und Süd im Kaffeegeschäft: Der gesamte Röstkaffee wird in eigenen Röstereien hergestellt. Zusätzlich hat Aldi auch den größten Weinabsatz in Deutschland und ist in vielen anderen Warengruppen ebenfalls Marktführer.

Aldi Süd stellte zur Euro-Bargeldeinführung komplett auf Scannerkassen um, da bis zu diesem Zeitpunkt an den Kassen die Preise eingetippt wurden (statt Artikelnummern) und ein Umlernen sämtlicher DM-Preise in Euro-Preise zu aufwändig war. Bei Aldi Nord hat jeder Artikel eine dreistellige Nummer. Mitlerweile sind aber auch dort Scannerkassen im überwiegenden Einsatz.

Aldi Nord verkauft seit 2004 loses Obst und Gemüse, das an der Kasse abgewogen wird, und hat daher auch Scannerkassen eingeführt.

Das neue Schwarzbuch Markenfirmen kreidet Aldi an, dass eine gewerkschaftliche Organisierung weitgehend vermieden werde [1], so gebe es keinen Gesamtbetriebsrat; auch übe Aldi einen extremen Preisdruck auf seine Zulieferer aus; weiter wird Aldi wegen seines unökologischen Angebots billiger Garnelen auf Kosten der Mangrovenwälder kritisiert (Robin Wood 97/1).

Seit 2003/2004 bietet nun auch Aldi (Süd) in Deutschland Tabakwaren an.

In Österreich firmiert der Aldi Konzern unter dem Namen Hofer und ist in der Gruppe in Aldi-Süd integriert. Sieben Zentralen versorgen die über 300 Filialen, die über das ganze Bundesgebiet verteilt sind.

Siehe auch

Discounter, Lidl, Netto, Norma, Penny, Plus, REWE, Tengelmann, Wal-Mart, Schwarzbuch

Literatur

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