Diskussion:Epigenetik
Das Thema ist für alle, die sich mit somatischem oder genetischem Lernen beschäftigen geradezu zentral. Kann mir jemand sagen, welche Bedeutung die wissenschaftlichen Diskussionen und Forschungen im Vergleich/Gegensatz beispielsweise zur Hirnforschung oder Entschlüsselung des Genoms haben? Danke!
kleine Anmerkung: "Im engeren Sinne beschäftigt sich die Epigenetik heute ...". Bitte schreib doch dazu, welches Jahr "heute" ist, also zB. ...heute (2004)... / "Seit längerem kennt man.." Seit wann denn genau? / "Neueren Datums ist die Erkenntnis...", "Die letzten Jahre ..", das könnte man präzisieren, damit man in 10 Jahren noch weiß, welche Jahre gemeint sind. gruß, --Gluon 06:46, 21. Jan 2005 (CET) 06:41, 21. Jan 2005 (CET)
Toll, wieder mal ein wichtiges Thema welches in anderen Enzyklopädien nicht behandeln wird. Meines Wissens löst die Epigenetik die Wiedersprüche der Darwinschen Evolutionstheorie, die zum Beispiel den Unterschied zwischen Maulesel und Maultier nicht erklären kann. Einmal ist der Esel die Mutter, und einmal der Vater. Die ersten Beweise gab es wohl bei der Fruchtfliege, die bei einer bestimmten Temperatur, bei unveränderte Genen die Augenfarbe veränderte, und diese Generationen vererbt wurde. Vereinfacht gesagt geht es hier um die Verknotung der Gene, welches Gen mit welchem Gen komuniziert, oder so.Es wäre schön wenn die Bedeutung dieses Themas auch für den Laien ersichtlich wäre. Ich hoffe ich habe nichts Falsches geschrieben. Kritik auf jedenfall erwünscht. Meines Wissens hatte Hoimar von Ditfurth erste Anzeichen mitte der Achtziger in einem Buch schon erwähnt, wo er bei Ratten ein Genetisches Gedächniss beschrieben hat. Wenn jemand mir das bestätigen kann, würde ich mich freuen. Gruß:,--Reiner König 14:39, 27. Jan 2005 (CET)
Ich wuerde gerne 3 Dinge zu Reiner klar stellen:
Es wird tatsaechlich vermutet, dass die Unterschiede von Maultier und Maulesel auf epigenetische Phaenomene zurueckzufuehren sind. Denn bei Saeugetieren werden bestimmte Gene, die zum Teil auch massgeblich die Koerpergroesse bestimmen, ausschliessslich von der Kopie der muetterlichen oder vaeterlichen Chromosomen abgelesen (exprimiert). Dieser epigenetische Prozess heisst "Imprinting" oder auch Praegung.
Imprinting steht nicht im Gegensatz zur Darwinschen Evolutionstheorie, sondern die "gepraegten" Gene werden scheinbar nicht nach den Mendelschen Gesetzen der Genetik vererbt. Denn ein Merkmal wird abhaengig vom vererbenden Elternteil im "Phaenotyp" ausgepraegt (oder nicht). Wenn zum Bsp das Merkmal "Sommersprossen" dominant vererbt und vaeterlich gepraegt waere, wuerde eine Mutter mit Sommersprossen nie ein Kind mit Sommersprossen haben, sondern nur ein Vater mit Sommersprossen.
Chromatin:Gene sind natuerlich nicht wirklich verknotet, sondern der DNA Strang ist in ein dynamisches Polymer mit bestimmten Proteinen (Histonen) verpackt, das man Chromatin nennt. Die DNA ist wie eine Schnur auf Spulen aufgewickelt, diese Spulen heissen Nukleosomen und werden aus 4 Paaren von Histonproteinen gebildet. Chromatin kennt prinzipiell zwei Zustandsformen,
Euchromatin: eine eher lockere und offene Konfiguration mit wenigen Nukleosomen, die das ablesen von Genen zulaesst und
Heterochromatin: Eine dichte Packung von DNA mit vielen Nukleosomen, die das transkribieren von Genen eher behindert.
Der Chromatin Zustand kann somit bestimmen, ob ein Gen exprimiert wird oder nicht. Chromatin wird ueber chemische Markierungen auf der DNA (Methylierung) und den Histonen (Methylierung, Acetylierung, Phosphorylierung ua) reguliert und kontrolliert. Diese Markierungen stellen vielleicht so etwas wie ein "zellulaeres Gedaechtnis" dar, denn Zellen koennen zumindest Teile des Markierungsmusters an ihre Tochterzellen nach der Zellteilung weitergeben. Man spekuliert deshalb, dass das ein Mechanismus sein koennte, der dafuer verantwortlich ist, eine Leberzelle als Leberzelle zu erhalten. Es ist moeglich, dass das Markierungsmuster auf dem Chromatin nur die Expression bestimmter Gene zulaesst. Die Idee eines "zellulaeren Gedaechtnis" stammt von Waddington aus den 50ern, der auch den modernen Begriff der Epigenetik gepraegt hat. Waddington hat ausgeschlosen, dass Zellen waehrend ihrer Reifung von einem Vorlaeufer zur differenzierten Zelle Gene verlieren. Jede Zelle behaelt ja ihren gesamten Satz an genetischer Information. Waddington hat erkannt, dass Zellen sich daran erinnern muessen, welche Gene aus ihrem kompletten Satz sie jeweils transkribieren muessen und welche nicht. Schliesslich bleibt das Signal eine Leberzelle aus einer Vorlaeuferzelle (Stammzelle) zu bilden nur kurz da und verschwindet dann wieder. Die Leberzelle bleibt aber natuerlich trotzdem als solche ausgebidet.
Moderne Epigenetische Forschung verwendet hauptsaechlich die klassischen genetischen Versuchstiere, wie Hefe, Fliege und Maus. Imprinting wurde zum Beispiel an der Maus entdeckt, an der Farbe von Fliegen-Augen wurde jahrelang der Einfluss von Heterochromatin auf die Genexpression studiert und bei Hefe werden viele grundlegenden Mechanismen der Chromosomenstruktur untersucht.
Stefan Grunert, Epigenome NoE, www.epigenome-noe.net
- na da kennt sich doch jemand aus. Das wäre toll, könntest Du dein Wissen in den Artikel einfliessen lassen! gruß, --Gluon 20:50, 7. Feb 2005 (CET)
Bitte
Könnt ihr mir mal Epigenetik in einem wort oder einem gaaanz einfachen satz erklären =) das wäre sehr nett
- Vielleicht hilft das neue Mäusebild beim Verständnis? -- Ayacop 10:53, 15. Nov. 2006 (CET) Beantworten
Epigenese vs. Epigenetik
"Epigenetik unterscheidet sich von der Epigenese,..." So heißt es im Text. Dumm nur, dass das Lemma Epigenese auf diesen Artikel hier weiterleitet. Besteht also ein Unterschied, oder ist dieser Halbsatz schlicht falsch? 85.179.172.200 20:28, 29. Jan. 2007 (CET) Beantworten
Noch gibt es keine seperate Epigenese Seite. Das Lemma dient dazu. Bis dahin ist dies ein Redirekt, solange es keine eigene Epigenese Seite gibt. TraumB 00:39, 30. Jan. 2007 (CET) Beantworten
Es gibt den Artikel Epigenesis, der mit diesem hier ja vermutlich inhaltlich "irgendwie" in Beziehung steht; zur Zeit verweist aber keiner der beiden Artikel auf den jeweils anderen. Könnte sich einer, der Ahnung hat, da einmal ganz kurz dransetzen? (Vermutlich ja nur etwas über "Vorläufer von..." oder "nahm aber eine andere Richtung, ..." o.ä.) Danke, Ibn Battuta 01:13, 5. Feb. 2007 (CET) Beantworten
Schon geschehen. Danke. TraumB 11:33, 5. Feb. 2007 (CET) Beantworten
Weismann
Ich vermisse die Weismann-Barriere. Und die wird brüchig, siehe .--straktur 23:14, 20. Feb. 2007 (CET) Beantworten
- Kannst du dich etwas klarer ausdrücken? --Nina 23:39, 20. Feb. 2007 (CET) Beantworten
Juergen Bode
Der letzte Absatz lautet: "Die letzten Jahre haben zu einigem Verständnis dieser Grundprinzipien geführt, jedoch ist das derzeitige Bild, das nachfolgend tabellarisch dargestellt werden soll, längst noch nicht komplett. Zusammen mit den anderen oben genannten Veränderungen (DNA-Methylierung) ergibt sich der epigenetische Code".
Ich würde vorschlagen, die Tabelle, welche ursprünglich den Kern dieses Aufsatzes darstellte, wieder aufzunehmen, oder aber sie in den Abschnitt "Histon Code" zu transferieren.