Gold(III)-chlorid

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Strukturformel
Allgemeines
Name Gold(III)-chlorid
Andere Namen

Goldtrichlorid

Summenformel AuCl3 (Au2Cl6)
Kurzbeschreibung

roter, kristalliner Feststoff

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13453-07-1[1]
ECHA-InfoCard 100.033.280
Eigenschaften
Molare Masse ?
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,9 g/cm3[1]

Schmelzpunkt

254 °C[1] (Zersetzung)

Siedepunkt

-

Dampfdruck

-

Löslichkeit

gut löslich in Wasser (680 g/l), Ethanol[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung {{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
MAK

-

Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

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Gold(III)-chlorid ist eine der wichtigsten Goldverbindungen mit der Verhältnisformel AuCl3. In dieser Verbindung besitzt Gold mit der Oxidationsstufe +3 die stabilste Oxidationsstufe Gold in Verbindungen und Komplexen. Andere Goldchloride sind AuCl und AuCl2, AuCl2 ist allerdings keine Gold(II)-Verbindung, sondern eine gemischtvalente Au(I)-, Au(III)-Verbindung. Gold(III)-chlorid ist sehr hygroskopisch und gut in Wasser und Ethanol löslich. In Salzsäure löst sich AuCl3 unter Bildung von Tetrachlorogoldsäure.

Gewinnung und Darstellung

Gold(III)-chlorid wird durch Überleiten von Chlorgas über feinverteiltes Gold bei 180°C hergestellt.

2 Au + 3 Cl2 → 2 AuCl3

Struktur

Goldchlorid-Dimer

AuCl3 liegt sowohl im Festkörper als auch in der Dampfphase als Dimer Au2Cl6 vor. Gleiches gilt auch für das Goldbromid AuBr3. Im Gegensatz zum ebenfalls dimeren Aluminiumtrichlorid sind die Gold(III)-chlorid-Dimere eben angeordnet, die AuCl4-Einheit ist quadratisch-planar. Bei (AlCl33)2 ist sie tetraedrisch aufgebaut und die Brückenatome liegen ober- und unterhalb der Ebene. Die Au-Cl-Bindung ist stark kovalent aufgebaut, dies ist durch die (vergleichsweise) hohe Elektronegativität des Goldes und die hohe Oxidationsstufe bedingt.

Chemische Eigenschaften

Bei Temperaturen über 250°C zerfällt AuCl3 in AuCl und Cl2.

AuCl3 ist eine Lewis-Säure und bildet viele Komplexe der Form M+AuCl4- (Tetrochloroaurate). M kann beispielsweise Kalium sein. Dieses AuCl4--Ion ist aber in wässriger Lösung nicht sehr stabil.

In wässriger Lösung reagiert AuCl3 mit Alkalihydroxiden (beispielsweise Natriumhydroxid) zu Au(OH)3. Dieses reagiert beim Erhitzen an der Luft zu Gold(III)-oxid Au2O3 und weiter zu metallischem Gold.

Verwendung

Gold(III)-chlorid wird häufig als Ausgangssubstanz zur Herstellung von anderen Goldverbindungen und Komplexen verwendet. Ein Beispiel ist die Herstellung des Cyanid-Komplexes KAu(CN)4

AuCl3 + 4 KCN → KAu(CN)4 + 3 KCl

Anwendungen in der organischen Chemie:

Gold(III)-Salze, v.a. NaAuCl4 (aus AuCl3 und Natriumchlorid)) können in der organischen Synthese als Katalysator in Reaktionen mit Alkinen eingesetzt werden. Sie dienen dort als ungiftiger Ersatz für Quecksilber(II)-Salze. Ein wichtiges Beispiel ist die Hydratation von terminalen Alkinen, um mit hoher Ausbeute Methylketone zu erhalten. Auch Amine kann man auf ähnliche Weise herstellen. [2]

Datei:AuCl3 alkyne hydration.gif

Gold(III)-chlorid kann als milder Katalysator für die Alkylierung von aromatischen und heteroaromatischen Verbindungen genutzt werden. Ein Beispiel ist die Alkylierung von 2-Methylfuran mit Methylvinylketon. [3]

Datei:AuCl3 furan alkylation.gif

Aus Furanderivaten und Alkinen kann in einer Umlagerung unter Katalyse von Gold(III)-chlorid ein Phenol gebildet werden. [4]

Quellen

  1. a b c d e f http://www.alfa-chemcat.com/daten_msds/D/43360_-_Gold_(III)_chloride_(D).pdf Sicherheitsdatenblatt (alfa-aesar)]
  2. Y. Fukuda, K. Utimoto, J. Org. Chem. 56, 3729-3731 (1991)
  3. G. Dyker, An Eldorado for Homogeneous Catalysis?, in Organic Synthesis Highlights V, H.-G. Schmaltz, T. Wirth (eds.), pp 48-55, Wiley-VCH, Weinheim, 2003)
  4. A. S. K. Hashmi, T. M. Frost, J. W. Bats, J. Am. Chem. Soc. 122, 11553-11554 (2000)

Literatur

  • Holleman-Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, Verlag de Gruyter, Berlin, 101. Auflage (1995) ISBN 3-11-012641-9
  • N. N. Greenwood, A. Earnshaw, Chemistry of the Elements, 2nd ed., Butterworth-Heinemann, Oxford, UK, 1997 (engl.)
  • Handbook of Chemistry and Physics, 71st edition, CRC Press, Ann Arbor, Michigan, 1990 (engl.)
  • The Merck Index, 7th edition, Merck & Co, Rahway, New Jersey, USA, 1960. (engl.)
  • H. Nechamkin, The Chemistry of the Elements, McGraw-Hill, New York, 1968. (engl.)
  • A. F. Wells, 'Structural Inorganic Chemistry, 5th ed., Oxford University Press, Oxford, UK, 1984. (engl.)
  • G. Dyker, An Eldorado for Homogeneous Catalysis?, in Organic Synthesis Highlights V, H.-G. Schmaltz, T. Wirth (eds.), pp 48-55, Wiley-VCH, Weinheim, 2003. (engl.)
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