Schneeglöckchen

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Schneeglöckchen
Kleines Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Divisio: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Vorlage:Ordo: Spargelartige (Asparagales)
Vorlage:Genus: Schneeglöckchen
Wissenschaftlicher Name
Galanthus
L.

Die Schneeglöckchen (Galanthus) bilden eine aus etwa 20 Arten kleiner Zwiebelpflanzen bestehende Gattung der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae).

Der botanische Name ist abgeleitet aus dem Griechischem: gála, Milch und ánthos, Blüte. Andere deutsche Namen sind: Milchblume, Hübsches Februar-Mädchen, Lichtmess-Glöckchen, Lichtmess-Glocken, Marienkerzen, Schnee-Durchstecher, Weiße Jungfrau.

Aussehen

Im Frühjahr beginnen die Schneeglöckchen auszutreiben. Anfangs umgibt ein Hochblatt die Blüte und schützt diese vor strenger Witterung. Zudem produziert diese Zwiebelpflanze auch eine so genannte Biowärme (etwa 8-10 °C), die den (leichten) Schnee um den Stängel und Blätter schmelzen lässt. Bei günstigen Bedingungen durchbricht die Blüte die Scheide. Da der Stiel schwach gebaut ist, senkt sich das „Köpfchen" und die Blüte nickt.

Die Blüte besteht (wie bei Einkeimblättrigen üblich aus dreizähligen Blütenblattkreisen) aus drei weißen freien Kelchblättern, drei verwachsenen grünlichweißen Kronblättern, zwei mal drei Staubgefäßen und einem Stempel, der aus drei Fruchtblättern gebildet wird. Das Schneeglöckchen besitzt einen unterständigen Fruchtknoten. Die drei inneren Blütenhüllblätter sind viel kleiner als die drei äußeren und normalerweise grün gezeichnet. Sie sind das Charakteristikum dieser Gattung.

P C {\displaystyle *P^{C}} {\displaystyle *P^{C}} 3+3 A 3+3 G(3)

Gilt für Galanthus nivalis, andere Galanthus-Arten sind ähnlich oder gar gleich.

Lebensraum

Sie kommen in Waldwiesen, Auen und Laubwäldern vor und bevorzugen feuchte und schattige Standorte. Sie werden häufig als erste Frühlingsboten betrachtet und deshalb auch gerne in Ziergärten gepflanzt.

Fortpflanzung

Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Aus der Blüte entwickelt sich eine Fruchtkapsel, an deren Samen ein großer fleischiger Nährkörper angewachsen ist. Da der Stängel nach der Fruchtbildung schlaff auf den Boden fällt, können Ameisen an die Samen kommen. Sie haben eine Vorliebe für den am Samen festgewachsenen Nährkörper und tragen daher die Samen zu ihrem Bau. Unterwegs fressen sie den Nährkörper häufig auf und lassen den eigentlichen Samen unbeachtet liegen. So tragen sie zur weiten Ausbreitung des Schneeglöckchens bei.

Zur Vermehrung der Pflanzen tragen außerdem auch Brutzwiebel bei, so dass sich häufig dichte Horste bilden. Die Horste können nach der Blüte geteilt werden, während die Pflanzen noch grün sind.

Heilwirkung

Galantamin wird als Mittel gegen Demenz genutzt, und um das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit zu bremsen.

Giftige Pflanzenteile: Alle Pflanzenteile, besonders die Zwiebeln, sind giftig.

Giftig durch: Alkaloide. In der Zwiebel befindet sich vorwiegend das Amaryllidaceen-Alkaloid, in anderen Pflanzenteilen Tazettin, Galanthamin und Lycorin.

Kritische Dosis: Nicht bekannt. Der Verzehr von bis zu 3 Zwiebeln wird in der Regel problemlos vertragen.

Mögliche Symptome: Es kommt zu vermehrtem Speichelfluß, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Gelegentlicht werden Kreislaufstörungen mit Schweißausbruch und Benommenheit beobachtet.

Arten

  • Schneeglöckchen (Galanthus)
    Das in der Türkei und im Balkan beheimatete G. elwesii wird etwa 25 cm hoch und hat auffällig graublaue Blätter.
    Nur 10 cm hoch wird das in Bulgarien, Griechenland und der Türkei in Wäldern vorkommende G. gracilis .
    Die in Mitteleuropa beheimatete Art ist das Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis). Seit der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts ist es für den deutschen Raum als Gartenpflanze beschrieben worden, in manchen Regionen sogar erst für das 18. Jahrhundert. Manche Autoren - wie etwa Krausch - nehmen dies als Hinweis, dass es sich beim Schneeglöckchen um eine eingeführte Art handelt und alle natürlichen Vorkommen nördlich der Alpen alte Verwilderungen und Einbürgerungen sind.
    Das aus Osteuropa stammende Krim-Schneeglöckchen (Galanthus plicatus), auch Gefaltetes Schneeglöckchen genannt, zeichnet sich durch breite, bandförmige Blätter aus.
    • G. alpinus
    • G. angustifolius
    • G. artjuschenkoae
    • G. caucasicus
    • G. cilicicus
    • G. fosteri
    • G. ikariae
    • G. kemulariae
    • G. koenenianus
    • G. krasnovii
    • G. lagodechianus
    • G. peshmenii
    • G. platyphyllus
    • G. reginae-olgae
    • G. rizehensis
    • G. transcaucasicus
    • G. trojanus
    • Kaukasisches Schneeglöckchen (G. woronowii) (Syn. ikariae ssp. latifolius)

Literatur

  • Aaron P. Davis: The Genus Galanthus, A Botanical Magazine Monograph, The Royal Botanical Garden Kew 1999; ISBN 0881924318 - führende Systematik
  • Dijk, Hanneke van / Gert-Jan van der Kolk: Schneeglöckchen, Landwirtschaftsverlag, Münster 2004
  • Heinz-Dieter Krausch: Kaiserkron und Päonien rot .... Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen, Hamburg 2003
Commons: Schneeglöckchen  – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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