UKW-Rundfunk

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UKW-Rundfunk ist Rundfunk auf Ultrakurzwelle. Im Folgenden sind Frequenzbänder aufgeführt, auf denen Fernsehen und frequenzmodulierter Hörfunk (kurz auch FM genannt), im UKW-Bereich ausgestrahlt werden. In Europa wird der UKW-Rundfunk im VHF-Bereich im VHF-Band II betrieben.

Technische Details

Der in Europa verwendete Frequenzbereich im VHF-Band II ist von 87,5 MHz bis 108,0 MHz. Als Modulationsart wird die Frequenzmodulation (FM) benutzt. Diese ermöglicht eine weniger störungsanfällige Übertragung von Rundfunksignalen, da sie im Vergleich zu der im Lang-, Mittel-, und Kurzwellenbereich verwendeten Amplitudenmodulation (AM) recht unempfindlich gegenüber atmosphärischen Störungen ist. Der im Band II verfügbare Frequenzbereich ist mit 20,5 MHz darüberhinaus zwanzigmal so groß wie derjenige im Mittelwellen-Band. Dieser Bereich ist in Kanäle von jeweils 300 kHz Breite aufgeteilt (Kanalraster). In der Praxis haben diese Kanäle heutzutage aber keine Bedeutung mehr. Der Abstand zwischen den einzelnen Frequenzen beträgt nur noch 100 kHz (in Italien sogar 50 kHz). Allerdings wird versucht, bei den relevanten Sendern einer Region wenigstens 200 bis 300 kHz Abstand einzuhalten. Dennoch steht den einzelnen Rundfunksendern eine gegenüber dem Rundfunk in den AM-Bändern wesentlich größere Bandbreite zur Verfügung, die es erlaubt, eine qualitativ hochwertige Tonqualität (Hi-Fi) sowie zweikanalige Stereo-Übertragung zu realisieren. Darüberhinaus ermöglicht dieses Raster die Übertragung von weiteren Zusatzdiensten wie Verkehrsfunk-Durchsagen mit Hilfe der ARI-Kennung sowie die Zusatzdienste des Radio Data System (RDS). In der englischsprachigen Fachliteratur wird für Rundfunk auf UKW häufig auch der Ausdruck FM-Rundfunk verwendet. Die im europäischen UKW-Rundfunk verwendete Emphasis (Höhenanhebung) beim Senden hat eine Zeitkonstante von 50 μs, woraus sich eine Grenzfrequenz von 3,2 kHz ergibt. In USA hat "FM radio" dagegen eine Zeitkonstante von 75 μs.

Die Reichweite der UKW-Radiowellen ist durch den Horizont der elektromagnetischen Wellenausbreitung beschränkt. Dieser entspricht nicht dem optischen Horizont für das sichtbare Licht, da die Brechzahl der Erdatmosphäre für den UKW-Frequenzbereich nicht ca. 1,0 wie für sichtbares Licht, sondern etwa 1,33 ist. Daher erscheint die Erdkrümmung für die Ultrakurzwellen flacher als für das sichtbare Licht, der Horizont ist somit weiter entfernt. Anders als beim Lang-, Mittel- und Kurzwellenrundfunk werden UKW-Radiowellen, abgesehen von den im Sommer sporadisch auftretenden Überreichweiten "Sporadic-E" (Überreichweite), nicht an der Ionosphäre reflektiert, sodass ihre Reichweite deutlich geringer ist. Abhängig vom Sender- wie auch vom Empfängerstandort, der Sendeleistung und der Empfangsausrüstung liegt die Reichweite eines UKW-Senders zwischen einigen 10 und ca. 200 km. Daher besteht ein UKW-Sendernetz aus recht vielen Sendern, die in geringen Abständen, meist auf Anhöhen, aufgebaut sind. In gebirgigen Gebieten setzt man häufig UKW-Füllsender ein.

Geschichte

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auf der Internationen Rundfunkkonferenz in Atlantic City die Frequenzen für europäische Rundfunksender neu vergeben. Nach dem Kopenhagener Wellenplan erhielten die Verlierer-Staaten nur sehr wenige, ungünstige Frequenzen im Mittelwellenbereich zugeteilt. Daher wurde insbesondere in diesen Staaten der Einsatz von UKW-Sendern geplant. Der erste europäische UKW-Sender wurde 1948 vom Bayerischen Rundfunk in Betrieb genommen.

Die Ausstrahlung von Stereo-Sendungen über UKW begann in den 1960er-Jahren.

Seit 2006 ist in Deutschland und in der Schweiz der Betrieb von UKW-Sendern mit kurzer Reichweite von einigen Metern (bis zu 50 nW ERP) z.B. zur Übertragung von Signalen eines MP3-Players oder eines Apple iPod zum Autoradio erlaubt.

Der digitale Nachfolger für UKW-Hörfunk ist DAB (siehe auch Analoger „switch-off").

UKW-Rundfunk in Großbritannien und Irland

In Großbritannien und Irland wird der Bereich von 88,0 MHz bis 97,6 MHz verwendet.

UKW-Rundfunk in den Ländern Osteuropas

In den ehemals sozialistischen Ländern Osteuropas (mit Ausnahme der ehemaligen DDR), der Sowjetunion und der Mongolei wurde der Frequenzbereich von 65,9 bis 73,1 MHz, das so genannte OIRT-Band, für UKW-Rundfunk festgelegt. Erst nach der Wende 1989/90 wechselten diese Länder schrittweise auf das Band II, das in den westeuropäischen Ländern verwendet wurde. Heute sind vielfach noch beide Frequenzbereiche aktiv – in Russland unterscheidet man beispielsweise zwischen FM (87,5 MHz bis 108,0 MHz) und UKW (65,9 bis 73,1 MHz).

UKW-Rundfunk in Japan

In Japan wird für den UKW-Rundfunk der Frequenzbereich 76-90 MHz verwendet.

UKW-Rundfunkfrequenzen

Frequenzband Frequenzbereich Kanäle Verwendung
VHF-Band I 47–68 MHz K2–K4 Terrestrisch (auslaufend), Kabel
OIRT-Band 65,9–73,1 MHz   Terrestrisch in Osteuropa (auslaufend)
VHF-Band II (UKW-Hörfunk) 87,5–108 MHz   Terrestrisch, Kabel
Unterer Sonderkanalbereich 104–174 MHz S1–S10 (S1 nicht mehr genutzt) Kabel
Band III 174–230 MHz K5–K12 Terrestrisch, Kabel
Oberer Sonderkanalbereich 230–300 MHz S11–S20 Kabel

Emphasis beim UKW-Rundfunk

Die im europäischen UKW-Rundfunk verwendete Emphasis (Höhenanhebung) beim Senden hat eine Zeitkonstante von 50 μs, woraus sich eine Grenzfrequenz von 3,2 kHz ergibt.
In USA hat das "FM radio" dagegen eine Zeitkonstante von τ = 75 μs.


Die Zukunft des UKW-Rundfunk

Der bisherige analoge UKW-Rundfunk soll durch DAB im VHF-Band III ersetzt werden.

Siehe auch

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