Gauchach

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Gauchach
In der 4 Kilometer langen Gauchachschlucht

In der 4 Kilometer langen Gauchachschlucht

Daten
Abfluss über Wutach → Rhein → Nordsee
Quelle Östlich Kleineisenbach, Gemeinde Friedenweiler
47° 56′ 23′′ N, 8° 15′ 53′′ O 47.9397222222228.2647222222222995
Quellhöhe 995 m ü. NHN [1]
Mündung in die Wutach oberhalb der Wutachmühle nördlich von Ewattingen 47.8538888888898.4391666666667570.4Koordinaten: 47° 51′ 14′′ N, 8° 26′ 21′′ O
47° 51′ 14′′ N, 8° 26′ 21′′ O 47.8538888888898.4391666666667570.4
Mündungshöhe ca. 570,4 m ü. NHN [1]
Höhenunterschied ca. 424,6 m
Sohlgefälle ca. 19 ‰
Länge 22,7 km[2]  
(Mit Quellbach Krähenbach)
Einzugsgebiet 76,74 km2[3]
Abfluss an der Mündung (Werte um ca. 0,1 m3/s zu hoch)[4]
AEo: 76,74 km2 MNQ
MQ
Mq
MHQ
HHQ 216 l/s
945 l/s
12,3 l/(s km2)
17,48dep1
96 m3/s
Linke Nebenflüsse Schwarzlachenbächle, Balgenbächle
Rechte Nebenflüsse Mauchach, Tränkebach
Einwohner im Einzugsgebiet ca. 8000

Die Gauchach ist der größte linke Nebenbach der Wutach, der im Bereich der Wutachschluchten einmündet. Sie entwässert ein Gebiet im Übergang von der waldreichen Ostabdachung des Südschwarzwalds zur landwirtschaftlich geprägten Hochfläche der Baar. Auf ihrem fast siedlungsfreien Lauf folgt sie zunächst flachen bewaldeten Mulden, wird dann von schmalen Talwiesen gesäumt und bildet zuletzt in der überregional bekannten Gauchachschlucht zahlreiche stufige Katarakte.

Geographie

Verlauf und Tallandschaft

Das Quellgebiet der Gauchach und ihrer ersten Nebenbäche sind die weiten, sanft mit etwa zweiprozentigem Gefälle ostwärts abdachenden Nadelwaldgebiete zwischen Titisee-Neustadt und Donaueschingen. Die Quelle des hier Krähenbach genannten Oberlaufes ist durch Hangkanäle in das natürliche Einzugsgebiet des Klausbachs und damit des Rötenbachs hinein verlängert worden. Das Einzugsgebiet der Gauchach wurde so um 0,68 km2 vergrößert und umfasst seitdem eine Fläche von 76,74 km2.[5]

Im weiteren Verlauf münden von rechts fünf in Abständen von je etwa einem halben Kilometer parallel zueinander fließende Waldbäche. An der Mündung des von links kommenden Schwarzlachenbächles schwenkt der Krähenbach auf dessen Fließrichtung ein, wechselt die namengebende Vogelart und führt fortan den Namen Gauchach (alem. Gugger, Gugauch: Kuckuck).[6] Hinter der Wiesenmulde des Hofs Nachtweid folgen erste Kerbtalstrecken, in denen die Gauchach den Höhensprung hinab zum hier auch im Relief erkennbaren Bonndorfer Graben durch Tiefenerosion ausgleicht. Kurz davor, an der Eulenmühle, fällt ein doppelter, sehr scharfer Richtungswechsel des Tals auf, den so auch zwei Täler weiter westlich bei Dittishausen nahe der gleichen querenden Verwerfungsgruppe zeigen. Die Talhänge bestehen hier aus Gesteinen des Oberen und Mittleren Muschelkalks. Bald nach der Talbrücke der Höllentalbahn und mit dem Eintritt in die weicheren Gesteine des Keupers weitet sich das Tal.

An der Mündung des von Westen her fast geradlinig verlaufenden Mauchachtals quert die Bundesstraße 31 auf der Talbrücke Döggingen die Gauchach. Unter der hohen Brücke verläuft noch die alte steile Talquerung, Postloch genannt. Von 1779 bis 2018 bestand dort das Alte Posthaus mit Gaststätte.[7] Weiter westlich, am Mauchachtal-Viadukt der Höllentalbahn, erschließt ein Uferpfad einen Mauchachschlucht genannten Talabschnitt mit felsigen Prallhängen. Vor allem aber kann von hier aus die Gauchachschlucht erwandert werden, die rund zweieinhalb Kilometer talwärts beginnt. Auf dem Weg liegt an der letzten Talweitung die Guggenmühle.

Gauchachschlucht

Hauptartikel: Wutachschlucht

Auf den letzten 4 Kilometern rücken die von Schluchtwäldern bewachsenen Hänge dicht an die Gauchach heran. Die Schlucht ist im oberen Abschnitt zwischen der von Hochwässern zerstörten Lochmühle und der als Gasthaus betriebenen Burgmühle besonders eng und felsig. Jeweils oberhalb dieser Mühlen liegen die Reste der Grünburg und der Neuenburg. Das Bachbett ist durch viele kleine Felsstufen bis zu einer Höhe von 1,5 Metern Höhe besonders pittoresk. Die Gesteine der schluchtbildenden steilen unteren Hangpartien sind Dolomite des Oberen Muschelkalks. Die zur Schluchtsohle hin zunehmenden Lagen aus Tonmergel machen die mitunter engen Pfade bei nassem Wetter schlammig und schwer passierbar.

Oberhalb der Burgmühle mündet von Westen der Tränkebach ein. Dieser wichtigste Nebenbach der Gauchach fällt bei Niedrigwasser trocken, da das Wasser abkürzend durch Klüfte im Hauptmuschelkalk die Wutach erreicht. Die Schlucht des Tränkebachs, die Enge, ist ebenso lang wie bis hierher die der Gauchach, jedoch rauher, dunkler und bei Wasserlosigkeit still. Der Tränkebach mündet mit zwei kleinen Kaskaden in die Gauchach.

Unterhalb der Burgmühle bilden weichere Kalksteine des Mittleren Muschelkalks die nun weniger steilen Hänge. Karbonatreiches Hangquellwasser hat stellenweise Kalktuffbildungen hervorgebracht. Bemerkenswert sind hier große Bestände des Riesen-Schachtelhalms. Mit einer mittleren Wasserführung von rund 0,9 m3/s mündet die Gauchach in die hier gut 5-fach größere Wutach.[3]

Zuflüsse

(Aufgeführt sind größere Zuflüsse vom Quellgebiet zur Mündung: Gewässerlänge[2] , Einzugsgebiet[8] und Höhe[1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW)

Die Quelle der Gauchach, d.h. ihres Oberlaufes Krähenbach, ist in den meisten Karten am Beginn des Floßgrabens am sogenannten Brandkreuz auf 963 m ü. NHN Höhe eingetragen, in der TK 25 jedoch am Beginn einer anderen Folge von Grabenstrecken, deren Beginn auf 995 m ü. NHN liegt. Bis zum Zufluss des Schwarzlachenbächles hat dieser oberste Quellbach eine Länge von 7,59 km und ein Einzugsgebiet von 6,28 km2.[8]

  • Schwarzlachenbächle, von links und Nordwesten auf etwa 1055 m ü. NHN nördlich von Dittishausen:
    4,9 km; ca. 2,9 km2. Quellgebiet auf etwa 940 m ü. NHN im Hochmoos südlich von Oberbränd
  • Mauchach von rechts und Westen auf 675,9 m ü. NHN nordöstlich von Unadingen:
    10,4 km; ca. 14,3 km2. Quellgebiet auf etwa 875 m ü. NHN am Steinbühl nördlich von Rötenbach
  • Balgenbächle, von links und Osten auf 635,5 m ü. NHN gegenüber der Lochmühle (Gemarkungen Döggingen und Mundelfingen):
    2,8 km; ca. 3,1 km2. Quellgebiet auf etwa 755 m ü. NHN im Südhang des Auenbergs (771 m ü. NHN).
  • Tränkebach, von rechts und Westen auf 610,6 m ü. NHN nahe der Burgmühle (Gemarkungen Bachheim und Unadingen):
    13,4 km; ca. 23,6 km2. Quellgebiet südöstlich von Rötenbach auf etwa 840 m ü. NHN.

An der Einmündung der Gauchach von links in die Wutach auf ca. 570,4 m ü. NHN[1] nördlich von Ewattingen (Gemeinde Wutach) endet der Lauf des kleinen Flusses nach 22,7 Kilometern.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise), Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte
  2. a b Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise), Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN)
  3. a b Abfluss-BW – ein Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (Hinweise)
  4. Geoportal Baden-Württemberg: LUBW-Dienst Fließgewässer – Abfluss-Kennwerte , abgerufen am 15. Februar 2025. Anm.: Die berechneten Abflusswerte berücksichtigen nicht den unterirdischen Abfluss des Tränkebach-Unterlaufs zur Wutach, der nahe den Niedrigwasserwerten von ca. 0,1 m3/s liegen dürfte.
  5. Anm.: Die Flächenangabe des Einzugsgebietes im Datanbestand des Portals BW-Abfluss der LUBW ist korrigiert um zwei in den Karten augenfällige größere Fehler im Norden von Döggingen und vor allem im Südosten von Rötenbach (-0,21 km2)
  6. Anm.: Der oberste Teil des Schwarzlachenbächles wird auch Gauchenbächle genannt. Möglicherweise hat diese namentliche Klammer dazu beigetragen, dass die LUBW die Fließlinie der Gauchach über das kleinere Schwarzlachenbächle legt, was eine kürzere Längenangabe für die Gauchach zur Folge hat.
  7. Badische Zeitung: Gasthaus Posthaus in Löffingen schließt zum Monatsende , Freiburg 2018, abgerufen am 15. Februar 2025
  8. a b Geoportal Baden-Württemberg: LUBW-Dienst Fließgewässer – Abfluss-Kennwerte , abgerufen am 11. Mai 2020

Literatur

  • Geographisch-Kartographisches Institut Meyer [Hrsg.]: Meyers Naturführer – Südschwarzwald Mannheim, 1989, ISBN 3-411-02775-4.
  • Landesanstalt für Umweltschutz (Hrsg.): Die Wutach – Naturkundliche Monographie einer Flusslandschaft. = Natur- u. Landsch.-Schutzgeb. Baden-Württ., Bd. 6, Karlsruhe, 1988, ISBN 3-88251-135-4.
Commons: Gauchach  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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