Wolfram Petri

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Wolfram Petri (* 10. Februar 1925 in Klötze, Altmark; † 25. April 1985 in Berlin) war ein deutscher Maler und Grafiker.[1]

Leben

Wolfram Petri wurde 1925 als Sohn eines Försters und einer Bankkauffrau geboren. Er verbrachte seine Jugend in Osterwieck (Harz) und entwickelte früh ein Interesse für Natur, Landschaft, Biologie, Geologie und Heimatgeschichte. Bereits als Jugendlicher war er ehrenamtlich als Bodendenkmalpfleger tätig.[2]

1941 begann Petri eine Forstlehre. Ab 1942 diente er als Soldat im Zweiten Weltkrieg und wurde schwer verwundet. Während seiner Rekonvaleszenz studierte er in Prag Zeichnen und Malen. Nach einem weiteren Fronteinsatz geriet er bis 1947 in sowjetische Kriegsgefangenschaft und arbeitete in Gorki in einer Künstlerbrigade.[3]

Nach seiner Rückkehr nach Osterwieck 1947 arbeitete er als freischaffender Maler und heiratete 1948. 1949 zog er nach Berlin, wo er zunächst als Junglehrer tätig war. Von 1951 bis 1953 lehrte er an der Pädagogischen Fachschule in Berlin und unterrichtete zudem an der Volkshochschule.

1953 wurde Petri Redakteur der Zeitschrift „Kunsterziehung" und war später als geschäftsführender Redakteur tätig. 1959 begann er seine freischaffende Tätigkeit als Leiter der Werkausstellungen für Grafik am Institut für Bildende Kunst Berlin.[4]

Er war Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR (VBK), was durch einen Mitgliedsausweis und eine persönliche Glückwunschkarte des damaligen Präsidenten Willi Sitte belegt ist.[5]

Künstlerisches Schaffen

Petri fertigte zahlreiche Radierungen, vor allem Aquatinta, und stellte seine Werke in 12 Städten der DDR aus. Von 1962 an arbeitete er für die Kupferdruckerei und den Kunstverlag Wilhelm Lindner, wo er historische Städteansichten und Schiffsdarstellungen als Radierungen anfertigte.[6]

Von 1964 bis 1983 leitete er die AG Email im Pionierpark Ernst Thälmann und war als Autor und Illustrator für verschiedene Verlage tätig. Zwischen 1962 und 1969 war er nebenamtlicher Dozent an der Fachschule für Angewandte Kunst in Schneeberg. Ab 1970 unterrichtete er an der Medizinischen Bezirksakademie Arbeitstherapeuten.

Zu seinen Lehrern gehörten unter anderem Arno Mohr, Günter Glombitza, Fritz Dähn und Herbert Tucholski.[7]

Von 1973 bis zu seinem Tod 1985 leitete Petri die Druckwerkstatt im Studio „Otto Nagel" und arbeitete weiterhin als freischaffender Künstler.[8]

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1961: Güstrow
  • 1961, 1969: Köpenick
  • 1973, 1975, 1979: „Kleine Volkskunstgalerie", Studio „Otto Nagel"
  • 1984: „15 Jahre Druckwerkstatt im Studio Otto Nagel"
  • 1985 (posthum): Radierungen, Studio Otto Nagel
  • 1965–1985: Ausstellungsgestaltung der „Galerie der Freundschaft" im Kunstgewerbemuseum Schloss Köpenick
  • Teilnahme an 22 internationalen Ausstellungen in Ländern wie Kambodscha und Ghana

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1970: Artur-Becker-Medaille in Silber (FDJ)
  • 1972–1979: Titel „Ausgezeichnete AG" des Pionierparks Ernst Thälmann
  • 1979: Titel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv"
  • 1973: Sonderpreis der FDJ-Bezirksleitung und der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF)
  • 1974, 1978: Sonderpreis der Bezirksschulrätin H. Otto
  • 1979: Preis der SED-Kreisleitung

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • 1958: Artikel über Fritz Cremer, Otto Nagel und Gustav Seitz
  • 1970: Artikel in der Zeitschrift „Kunsterziehung", Nr. 12
  • 1974: Artikel in der Zeitschrift „Bildnerisches Volksschaffen", Nr. 5
  • 1974, 1975: Artikel mit Bild und Text in der „Berliner Zeitung"
  • 1961: „Emailarbeiten – Praktische Anleitung" (VEB E.A. Seemannverlag, LSV-Nr. 8109 Lizenz Nr. 460.350/20/80)
  • 1971: „Metalltreibarbeiten – Praktische Anleitung" (VEB E.A. Seemannverlag, LSV-Nr. 8109 Lizenz Nr. 460.350/2,40/78)
  • 1977: „Metall- und Emailarbeiten in der Arbeitstherapie" (VEB E.A. Seemannverlag)
  • 1968: „Schöne Dinge selbst gestaltet" (Urania Verlag Leipzig, Jena, Berlin, 3. Auflage, VLN 212-475/37/68)
  • 1982, 1983: Grafikserie in der Zeitschrift „Für Dich"

Einzelnachweise

  1. Wolfram Petri (Maler) – Biografische Daten. Abgerufen am 15. Februar 2025. 
  2. Wolfram Petri: Metalltreibarbeiten – Eine praktische Anleitung. VEB E.A. Seemann Verlag, 1971. 
  3. Radierungen von Wolfram Petri in Köpenick, 15. März 1961 
  4. Wolfram Petri: Kunsterziehung in der Schule. Volk und Wissen Verlag, 1953. 
  5. Künstler der DDR. Urania Verlag Leipzig, 1980. 
  6. Wolfram Petri: Emailarbeiten – Eine Praktische Anleitung. VEB E.A. Seemann Verlag, 1970. 
  7. Schöne Dinge selbst gestaltet. Urania Verlag Leipzig, 1968. 
  8. 15 Jahre Druckwerkstatt im Studio Otto Nagel. Kulturzentrum Friedrichshain, 1984. 
Personendaten
NAME Petri, Wolfram
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Grafiker
GEBURTSDATUM 10. Februar 1925
GEBURTSORT Klötze, Altmark
STERBEDATUM 25. April 1985
STERBEORT Berlin
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