Erkki-Sven Tüür

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Erkki-Sven Tüür (2013)

Erkki-Sven Tüür (* 16. Oktober 1959 in Kärdla, Insel Hiiumaa, Estnische SSR) ist ein estnischer Komponist.

Tüürs Vater war Pfarrer, seine Mutter arbeitete als Bankangestellte. Nach autodidaktischen Anfängen studierte Tüür von 1976 bis 1980 zunächst Flöte und Perkussion an der Musikschule Tallinn und besuchte dort von 1979 bis 1980 den Kompositionsunterricht bei Anti Marguste. Von 1980 bis 1984 studierte er Komposition bei Jaan Rääts an der Estnischen Musikakademie in Tallinn sowie von 1984 bis 1985 privat bei Lepo Sumera.

Von 1979 bis 1984 war er Komponist, Flötist, Keyboarder und Sänger des von ihm gegründeten kammermusikalischen Rockensembles In Spe, das schnell zu einer der beliebtesten Rockgruppen in Estland avancierte. Charakteristisch für deren Klanggestus sind die barocken Einflüsse und der Gebrauch von Improvisation.

Von 1989 bis 1992 unterrichtete er Komposition an der Estnischen Musikakademie. Erkki-Sven Tüür ist Mitbegründer des Festivals für Gegenwartsmusik Nyyd (auf Deutsch „Jetzt"').

Zu Tüürs bedeutendsten Werken zählen Zeitraum, Action, Passion und Illusion. Tüür kombiniert moderne Elemente wie Cluster, Polyrhythmik, Atonalität und Klangflächenkomposition mit traditionellen Elementen wie Diatonik, Modalität und Dreiklangsharmonik, wobei ein Kernfaktor die Versöhnung zwischen musikalischen Welten durch die Kontrastierung scheinbar gegensätzlicher Stile ist: Pseudobarock, Minimal Music, Spätromantik, Rockmusik oder Avantgarde treffen in den Stücken an verschiedenen Stellen aufeinander.

2002 komponierte er „Magma", ein Werk für Schlagzeug und Orchester mit Anklängen an Rockmusik. Diese Komposition widmete er der schottischen Schlagzeugerin Evelyn Glennie.

Zu Tüürs Œuvre gehört außerdem Musik zu diversen Filmen und Theaterstücken. Er komponierte Auftragswerke für das Philharmonische Orchester Helsinki sowie für verschiedene Kammermusikgruppierungen in Tallinn, Los Angeles, New York City und Toronto.

Filmografie (Auswahl)

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Auszeichnungen und Ehrungen

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Einzelnachweise

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  1. Erkki-Sven Tüür Received The Lepo Sumera Composition Award. 20. Juli 2024, abgerufen am 20. Juli 2024 (amerikanisches Englisch). 

Hans Peter Haller (1989) | Pierre Boulez (1990) | Steffen Schleiermacher (1991) | György Ligeti (1992) | André Richard (1994) | Robyn Schulkowsky (1995) | Wolfgang Rihm (1996) | Mario Davidovsky (1997) | Hans-Jürgen von Bose (1998) | Gottfried Michael Koenig (1999) | Péter Eötvös (2000) | Kaija Saariaho (2001) | Christoph Poppen (2002) | Aleksandra Gryka und Mateusz Bien (2004) | Márton Illés (2005) | Mark Andre (2006) | Jörg Widmann (2007) | Minas Borboudakis und Konstantia Gourzi (2008) | Enno Poppe (2009) | Wilhelm Killmayer (2010) | Adriana Hölszky (2011) | Josef Anton Riedl, Nico Sauer und Luis Codera Puzo (2013) | Isabel Mundry (2014) | Erkki-Sven Tüür (2015) | Georges Aperghis (2016) | Anna Korsun (2017) | Mikis Theodorakis (2018) | Olga Neuwirth (2019) | Peter Michael Hamel (2020) | Elena Mendoza (2022) | Wladimir Tarnopolski (2023)

Personendaten
NAME Tüür, Erkki-Sven
KURZBESCHREIBUNG estnischer Komponist
GEBURTSDATUM 16. Oktober 1959
GEBURTSORT Kärdla, Insel Hiiumaa, Estnische SSR
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