Hans Huber (Kapellmeister)
Hans Huber (* 18. Mai 1927 in Regensburg; † 22. November 2023 ebenda[1] ) war ein deutscher Diplom-Kapellmeister, Komponist und Jazz-Pianist.
Leben und Werk
Hans Huber wurde als unehelicher Sohn von Ernst Pollini und einer Chorsängerin des Regensburger Stadttheaters geboren. Pollini war von 1925 bis 1930 Kapellmeister des Stadttheaters Regensburg. Von den Nationalsozialisten als Jude verfolgt, starb er später in einem Konzentrationslager.
Hans Huber wurde von seinem Onkel Alois aufgezogen, da seine Mutter und sein Vater nach Wien gingen, und erfuhr zunächst nichts von seiner Herkunft. Seine musikalische Begabung zeigte sich früh: Mit neun Jahren konnte er bereits Partituren lesen. Als Elfjähriger sang er als Knabensopran bei den Regensburger Domspatzen unter Theobald Schrems. Er war auch dabei, als der Chor im Oktober 1933 auf dem Berghof in Obersalzberg vor Adolf Hitler sang.[2] Huber kehrte 1948 aus der Kriegsgefangenschaft zurück. In den Wirren der Nachkriegszeit setzte er seine musikalische Ausbildung fort und studierte von 1949 bis 1952 an der Musikhochschule in München Kapellmeisterei, Komposition und Klavier. Bis in die 1960er Jahre tourte er als Jazzpianist mit verschiedenen Formationen durch Europa. Später gehörte er als Pianist, als Leiter einer Big Band und als Arrangeur, darunter auch für Singer Pur, zu den führenden Persönlichkeiten der Regensburger Musikszene.[2] Sein meistgespieltes Werk, die Bärenmarke-Melodie, schuf er als Student in der Nachkriegszeit, quasi für ein paar warme Mahlzeiten.[3] [4] Die Ur-Melodie, ursprünglich für den Rundfunk konzipiert, die stets zum Schluss der Werbesequenz erklingt, wurde in der Folgezeit viele Male adaptiert. Später komponierte er auch eine Regensburg-Hymne und genoss sein musikalisches Schaffen bis ins hohe Alter.[2]
Weblinks
- Juan Martin Koch: Unerschütterliche Musikalität – zum Tod des Komponisten, Pianisten und Dirigenten Hans Huber. In: nmz.de. Neue Musikzeitung, 6. Dezember 2023; abgerufen am 7. Dezember 2023.
Einzelnachweise
- ↑ Traueranzeige Hans Huber. In: MZ-Traueranzeigen. mittelbayerische-trauer.de, 25. November 2023, abgerufen am 2. Januar 2024.
- ↑ a b c Nachruf in der Mittelbayerischen Zeitung: Sein musikalisches Erbe bleibt vom 6. Dezember 2023, Jg. 79, Nr. 286, S. 24.
- ↑ „Nichts geht über ..."– Werbung aus Regensburg. 6. März 2015, abgerufen am 7. Dezember 2023.
- ↑ Bärenmarke-Melodie auf YouTube
Personendaten | |
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NAME | Huber, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kapellmeister, Komponist und Jazz-Pianist |
GEBURTSDATUM | 18. Mai 1927 |
GEBURTSORT | Regensburg |
STERBEDATUM | 22. November 2023 |
STERBEORT | Regensburg |