Julie Schlemm
Julie Schlemm (27. August 1850 in Berlin – 1944) war eine deutsche Archäologin und Ethnologin.
Leben und Wirken
Schlemm wurde 1850 als Tochter des Mediziners Theodor Friedrich Wilhelm Schlemm geboren. Schon ihr Vater war Mitglied der Berliner Gesellschaft für Ethnologie, Anthropologie und Urgeschichte.[1] Sie war, wie viele Archäologinnen im 19. Jahrhundert, eine Autodidaktin.[2] Einen bedeutenden Beitrag leiste sie im Jahr 1908 mit der Erstellung des ersten Wörterbuchs zur Vorgeschichte.[2] Ihr Wörterbuch gilt als umfassende Veröffentlichung und enthält mehr als 2000 von ihr gezeichnete Abbildungen.[2] Schlemm war stets davon motiviert, anderen Menschen, welchen wie ihr selbst der Zugang zur universitären Bildung noch verschlossen war, einen solchen Zugang zur Archäologie zu ermöglichen.[2] Trotz ihrer wichtigen Arbeit geriet ihre Bedeutung mit der Zeit in den Hintergrund, da sie keine formale Rolle an einer Universität oder einem Museum bekleidete und so im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen keinen Schülerkreis um sich versammeln konnte, der ihr Andenken bewahrt hätte.[3]
Schiften
- Wörterbuch zur Vorgeschichte. Reimer, Berlin 1908.
Einzelnachweise
- ↑ Schlemm, Julie (1850-1944), Propylaeum vitae, Universität Heidelberg, abgerufen am 18. Dezember 2023
- ↑ a b c d Petra Schellen: Historikerin über Archäologinnen-Leben: „Die Quellenlage ist oft dürftig". In: taz.de. 17. Dezember 2023, abgerufen am 18. Dezember 2023.
- ↑ Redaktionsteam Geistes-, Sozialwissenschaften: Endlich sichtbar: Innovative Frauen und ihre Forschungsleistungen in der Archäologie – Geistes- & Sozialwissenschaften. In: geistes-und-sozialwissenschaften-bmbf.de. 23. Oktober 2023, abgerufen am 18. Dezember 2023.
Personendaten | |
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NAME | Schlemm, Julie |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Archäologin |
GEBURTSDATUM | 27. August 1850 |
STERBEDATUM | 1944 |