Christian Quadflieg

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Christian Quadflieg (2012)

Christian Quadflieg (* 11. April 1945 in Växjö, Schweden; † 16. Juli 2023 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Rezitator. Einem breiten Publikum wurde er durch die Serie Der Landarzt bekannt, in der er fünf Jahre die Hauptrolle spielte.

Leben

Herkunft und Familie

Christian Quadflieg wurde 1945 im schwedischen Växjö geboren. Seine Eltern waren der Schauspieler Will Quadflieg (1914–2003) und Benita von Vegesack (1917–2011). Er hatte vier Geschwister, darunter die Schriftstellerin Roswitha Quadflieg.

Schulzeit und Ausbildung

Quadflieg verbrachte seine Schulzeit in Hamburg, besuchte dort die Rudolf-Steiner-Schule.[1] Anschließend absolvierte er von 1965 bis 1968 eine dreijährige Ausbildung an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum (heute Schauspielschule Bochum).[2]

Erste Bühnenengagements

Von 1969 bis 1973 war er an den Bühnen von Oberhausen, Wuppertal und Basel engagiert. Es folgten Auftritte an den Theatern in Berlin (Volksbühne), Hamburg (Thalia-Theater, Staatsoper), München (Staatsoper), Wien (Theater in der Josefstadt) und Zürich (Schauspielhaus) wie auch bei den Salzburger Festspielen.

Tätigkeit als Fernsehschauspieler

Im Fernsehen hatte Quadflieg Auftritte in zahlreichen Filmen und Serien (zum Beispiel Der Alte , Derrick , Das Traumschiff , Siska ). 1975 spielte er die männliche Hauptrolle in der in London und in englischer Sprache produzierten Science-Fiction-Fernsehserie Die Mädchen aus dem Weltraum (Originaltitel: „Starmaidens"). Eine bekannte Rolle hatte er in der berühmten Tatort -Episode Reifezeugnis , in der er einen jungen Lehrer spielt, der eine Liebesaffäre mit einer Schülerin hat, gespielt von Nastassja Kinski. [3]

Ab Februar 1987 verkörperte Quadflieg in 40 Folgen der Serie Der Landarzt die Titelrolle. In 16 Episoden führte er auch die Regie. Er ließ seine Serienfigur des Dr. Karsten Mattiesen im Januar 1992 den Serientod sterben, da er nicht auf diese Rolle festgelegt werden wollte.[4]

In der ARD-Serie Vater wider Willen spielte Quadflieg von 1995 bis 2002 die Hauptrolle, den Dirigenten Max Oldendorf.

Seine ab dem Jahr 2000 stark gesunkene Präsenz auf den Fernsehbildschirmen erklärte er einst damit, dass er in der Auswahl seiner Film- und Fernsehrollen wählerischer geworden sei und nur selten Drehbücher erhalte, deren Qualität über ein seichtes Niveau hinausgehe.[5] [6] Seine letzte Rolle spielte er im Jahr 2007 in einer Folge der Krimiserie Der Alte.

Tätigkeit als Sprecher und Rezitator

In seinen letzten Lebensjahren trat Quadflieg hauptsächlich in Dichterlesungen auf, etwa im Wiener Burgtheater, dem Zürcher Schauspielhaus und der Komödie in Berlin sowie beim Schleswig-Holstein-Musik-Festival. Er entwickelte mehr als 20 verschiedene Programme und las darin unter anderem aus Werken von Friedrich Schiller, Heinrich Heine, Eduard Mörike oder Erich Kästner.[7] Im Jahr 2008 gründete Quadflieg sein eigenes CD-Label c.q.orpheu. Von den zahlreichen CD-Einspielungen gewann Väter und Söhne – Briefwechsel Thomas Mann und Klaus Mann den Preis der deutschen Schallplattenkritik.

In den 1970er- und 1980er-Jahren arbeitete Quadflieg öfter als Synchronsprecher. Er lieh unter anderem Dean Stockwell (in Paris, Texas ) und Jon Finch (in Doktor Faustus ) seine Stimme.[8]

Ehe und Wohnorte

Quadflieg war seit 1974 mit der Schauspielerin Renate Reger-Voelckel[9] verheiratet, die von der 2. bis zur 4. Staffel der Serie Der Landarzt die Rolle der Ina Eckholm spielte.

Seit 1991 lebte er wieder in Hamburg, ab 1992 im Stadtteil Sasel.[10] [11]

Quadflieg war Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg.

Lebensabend und Tod

Christian Quadflieg starb am 16. Juli 2023 im Alter von 78 Jahren nach langer, schwerer Krankheit in Hamburg.[12]

Christian Quadflieg, 2004

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

  • 1987: INTHEGA Preis für die beste Tournee-Inszenierung der Spielzeit
  • 1996: Preis der deutschen Schallplattenkritik für die CD-Einspielung von Väter und Söhne mit Will Quadflieg

Literatur

Einzelnachweise

  1. Christian Quadflieg - Munzinger Biographie. Abgerufen am 19. Juli 2023. 
  2. Christian Quadflieg im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar), abgerufen am 18. November 2021
  3. Promi-Geburtstag vom 11. April 2020: Christian Quadflieg. Abgerufen am 1. November 2021. 
  4. Der Landarzt - 38. Episode. Abgerufen am 1. November 2021. 
  5. https://christianquadflieg.de/. Abgerufen am 1. November 2021. 
  6. Carola Große-Wilde: "Die Zeit ist zu kostbar für seichten Quark". In: DIE WELT. 10. April 2010 (welt.de [abgerufen am 1. November 2021]). 
  7. Promi-Geburtstag vom 11. April 2020: Christian Quadflieg. Abgerufen am 1. November 2021. 
  8. Deutsche Synchronkartei | Synchronsprecher | Christian Quadflieg. Abgerufen am 1. November 2021. 
  9. Anne Klesse: Vorleser aus Leidenschaft. 8. April 2005, abgerufen am 19. Juli 2023 (deutsch). 
  10. Carola Große-Wilde: "Die Zeit ist zu kostbar für seichten Quark". In: DIE WELT. 10. April 2010 (welt.de [abgerufen am 1. November 2021]). 
  11. Yvonne Weiß: Christian Quadflieg: Der Ehrendoktor von Sasel. 11. April 2015, abgerufen am 19. Juli 2023 (deutsch). 
  12. Im Alter von 78 Jahren: „Landarzt" und „Tatort"-Legende – Schauspieler Christian Quadflieg verstorben – WELT. 19. Juli 2023, abgerufen am 19. Juli 2023. 
Personendaten
NAME Quadflieg, Christian
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler, Regisseur, Rezitator
GEBURTSDATUM 11. April 1945
GEBURTSORT Växjö, Schweden
STERBEDATUM 16. Juli 2023
STERBEORT Hamburg
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