Constanze Ruhm
Constanze Ruhm (* 1965 in Wien, Österreich) ist eine österreichische zeitgenössische Künstlerin und Filmemacherin.
Leben und Werk
Constanze Ruhm wollte ursprünglich Film studieren und bewarb sich an der Filmakademie Wien für Drehbuch und Regie. Das sie jedoch nicht aufgenommen wurde, begann sie 1987 visuelle Mediengestaltung bei Peter Weibel an der Hochschule für Angewandte Kunst Wien zu studieren.[1] Anfang der 1990er Jahre wechselte sie mit Peter Weibel an die Städelschule in Frankfurt und kam dort verstärkt mit film- und medientheoretischen Diskursen in Deutschland und Frankreich in Kontakt. Während dieser Zeit arbeitete sie als Studienassistentin von Künstlerinnen und Künstlern wie etwa Dara Birnbaum und Matt Mullican. 1996/97 hatte sie eine Gastprofessur für Visuelle Medien an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main. 2005/2006 übernahm sie eine Professur für Film und Video an der Merz Akademie in Stuttgart. Seit 2006 hat sie eine Professur an der Akademie der bildenden Künste Wien im Fachbereich Kunst und Digitale Medien inne.[2]
Constanze Ruhm lebt und arbeitet in Wien.
Auszeichnungen
- 1993 Österreichisches Staatstipendium für Bildende Kunst
- 1993 Prix Ars Electronica Anerkennung für Computergraphik
- 1996 Anerkennungspreis für Medienkunst des Landes Niederösterreich
- 1998 MAK-Schindler-Stipendium Los Angeles, MAK Center for Art and Architecture, Los Angeles
- 2000 Frauen-Medienkunstpreis der Frauenministerin, Ministerium für Kultur, Wien
- 2002 Wilfried Skreiner-Preis des Landes Steiermark * 2002 Forschungsstipendium am Institut für Visuelle Medien, ZKM Karlsruhe
- 2004 Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst
- 2004 Stipendium des Kunstfonds Bonn
- 2009 Niederösterreichischer Kulturpreis für Medienkunst
- 2009 Österreichischer Kunstpreis für Bildende Kunst
- 2020 Diagonale-Preis für Innovatives Kino für Gli appunti di Anna Azzori / Uno specchio che viaggia nel tempo[3]
- 2021 Outstanding Artist Award für Film (Spiel- und Dokumentarfilm)[4]
Werke
Ruhms jüngste Arbeit Renewal of perspective besteht aus einer Serie von 24 Fotografien der Pariser Originalschauplätze des Films Vivre sa vie von Jean-Luc Godard. Die Fotografien lehnen sich an der ursprünglichen Handlung des Filmes an, durch das fotografische Standbild aber, werden Einstellungen gezeigt, die im Film ähnlich vorkommen, aber nicht völlig identisch erscheinen. Dieser Effekt wird erzielt, indem sie der ursprünglichen Godardschen Einstellung aus dem Film jeweils den Blickpunkt der Figur gegenüberstellt. So wird eine Perspektive sichtbar, die der Film bisher nicht gezeigt hat – nämlich die Perspektive der Filmfigur.
Ausstellungen (Auswahl)
- Constanze Ruhm Re: Rehearsals (No Such Thing as Repetition), Zeit Kunst Niederösterreich, Museum Niederösterreich, St. Pölten, 2015[5]
- Constanze Ruhm & Christine Lang and First Office, MAK Center for Art and Architecture, Mackey Garage Top, Los Angeles, 2013[5]
- X Love Scenes/Pearls Without a String, The UAG / Room Gallery, University of California, Irvine, 2010[5]
- System Mensch. Werke aus der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg, MdM Salzburg, 2008
- X Love Scenes / Engholm Engelhorn Galerie, Wien, 2007
- X NaNa / Subroutine (The Difficulty of Being), Engholm Engelhorn Galerie, Wien, 2005
- X Subroutines, Kunsthalle Bern, 2004
- blindstorey / silencetracks, commission for the Contemporary Art Collection of Stift Admont Austria, 2003
- A Memory of the Players in a Mirror at Midnight, Entwistle Gallery London, 2001
- A Memory of the Players in a Mirror at Midnight, Engholm Engelhorn Galerie, Wien, 2001
- Art Statements, Basel Art Fair, 2000
- apartment, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck, 1999
- OFF, Engholm Engelhorn Galerie, Wien, 1999
- ...time and not the end of desire ... . eine projektion im kinosaal / 20er Haus, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 20er Haus, Wien, 1998[1]
Gruppenausstellungen
- 2009 „Empfindung", Augarten Contemporary, Wien / „Fragility of Being. Works from the Collection of the Museum der Moderne Salzburg", National Museum of Contemporary Art (MNAC), Bukarest, Rumänien
- 2008 Museo Nacional Centro di Arte Reina Sofia, Madrid (Screening) / Paraflows, MAK-Gegenwartskunstdepot Gefechtsturm Arenbergpark / Femmes ‘R’ Us. Feminismus in Popmusik Kunst Film Heute, Berlin
- 2007 57. Berlinale / Forum Expanded: X Love Scenes / Kino wie noch nie, Akademie der Künste Berlin / 12e Biennale de l'Image en Mouvement, Genf
- 2006 Demolition, Engholm Engelhorn Galerie, Wien / Cinepolis Film und Architektur, Metropolis Kino Hamburg
- 2005 Postmediale Kondition, Neue Galerie Graz / Nach Rokytnik – The EVN Collection MUMOK Wien
- 2004 Busan Biennale, Korea / 3rd berlin biennale for contemporary art
Kuratorische Projekte
2008 Mimétisme. Filmprogramm Hebbel am Ufer (HAU), Berlin; gemeinsam mit Anselm Franke. / 2006 Cinema Is Not A Bad School / series of presentations in the framework of a lecture series in Merz Academy Stuttgart (with Elfi Mikesch, Christa Blümlinger, Babette Mangolte, Thomas Tode) / 2004 Fate of Alien Modes / film program, ZKM Karlsruhe / 2003 Fate of Alien Modes, Secession, Wien / How We Got Into Pictures: film retrospective Noël Burch, ZKM Karlsruhe and haus.0program / Künstlerhaus Stuttgart
2017 gründete sie gemeinsam mit dem Musiker Florian Paul Ebner den queerfeministischen Konzeptchor MALA SIRENA[6] .
Filmografie (Auswahl)
- 2020: Gli appunti di Anna Azzori / Uno specchio che viaggia nel tempo
Weblinks
- Constanze Ruhm bei Galerie Engholm Engelhorn, Wien
- Homepage von Constanze Ruhm
- Vorlage:Kunstaspekte
- Constanze Ruhm bei artfacts.net
- Constanze Ruhm bei Basis Wien
- Constanze Ruhm bei IMDb
- https://www.mala-sirena.net
Einzelnachweise
- ↑ a b Alexandra Schantl (Hrsg.): Constanze Ruhm. Re: Rehearsals (No Such Thing as Repetition). Zeit Kunst Niederösterreich. Kerber Verlag, Bielefeld / Berlin 2015, S. 7.
- ↑ Neubesetzungen ab SS 2006 Akademie der bildenden Künste Wien, abgerufen am 18. September 2013
- ↑ Diagonale fest in weiblicher Hand. In: ORF.at. 30. Juni 2020, abgerufen am 30. Juni 2020.
- ↑ BMKÖS: Preisträgerinnen und Preisträger der Outstanding Artist Awards 2021 stehen fest. In: ots.at. 23. September 2021, abgerufen am 24. September 2021.
- ↑ a b c Alexandra Schantl (Hrsg.): Constanze Ruhm. Re: Rehearsals (No Such Thing as Repetition). Zeit Kunst Niederösterreich. Kerber Verlag, Bielefeld / Berlin 2015, S. 292.
- ↑ Mala Sirena. In: mala-sirena.net. Abgerufen am 14. März 2023.
Personendaten | |
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NAME | Ruhm, Constanze |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische zeitgenössische Videokünstlerin |
GEBURTSDATUM | 1965 |
GEBURTSORT | Wien, Österreich |