Anneliese Born

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. September 2022 um 16:36 Uhr durch 88.76.129.106 (Diskussion) (Literatur: bibliografische Angaben formal korrigiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Eine gesichtete Version dieser Seite, die am 21. September 2022 freigegeben wurde, basiert auf dieser Version.

Anneliese Born (geb. 17. Januar 1901 in Heidelberg; gest. 29. Juli 1989 in Baden-Baden) war eine deutsche Schauspielerin bei Bühne, Film und Fernsehen.

Leben und Wirken

Anneliese Born wollte ursprünglich Tänzerin werden, ging aber 1923 nach Berlin, um eine Schauspielkarriere zu starten und wurde von Leopold Jessner für die Rolle des Mariechens in Joseph von Eichendorffs Komödie Die Freier besetzt. 1924 trat Born ihr erstes Festengagement in Bremen an. Im darauf folgenden Jahr ging sie ans Schauspielhaus Hamburg, wo ihr der Durchbruch gelang. Die folgenden Bühnenstationen waren Mannheim, Darmstadt, Augsburg und München, wo die Mimin Ende der 1920er Jahre Arbeit an den Kammerspielen fand. Von 1929 bis 1935 wirkte sie an den Kammerspielen und am Thalia-Theater in Hamburg, wo man sie vor allem im Fach der Salondame besetzte. Zu diesem Zeitpunkt begann ihr Ehemann Albrecht Schoenhals Karriere als Filmstar zu machen, während Anneliese Born aufgrund „ungeklärter rassischen Herkunft" mehr und mehr mit Schwierigkeiten seitens der nationalsozialistischen Machthaber zu kämpfen hatte.

Born folgte Schoenhals nach Berlin, doch nach einer kurzzeitigen Verpflichtung an das Theater in der Behrenstraße begann das Überprüfungsverfahren der Reichstheaterkammer (RTK) bezüglich der "rassischen Herkunft" der Künstlerin. Zwar wurde Anneliese Born nicht aus der RTK ausgeschlossen, sie konnte aber nur noch mit Ausnahmegenehmigung auftreten. Nach Schoenhals’ Weigerung, 1940 den Jud Süß in dem gleichnamigen antisemitischen Hetzfilm zu spielen, geriet der Filmstar auf Goebbels’ Boykottliste, und das Ehepaar entschied sich dazu, 1941 Berlin vorübergehend zu verlassen. Beide ließen sich auf einem Bauernhof im Schwarzwald nieder. Gelegentlich unternahm das Paar Tourneen, ab 1943 auch im Rahmen von Truppenbetreuungen. Nach Kriegsende 1945 band sich Anneliese Born an kein Theater mehr, sondern setzte die Gastspielarbeit an der Seite ihres Gatten fort, zuletzt 1967/68 in Noel Cowards Duett im Zwielicht an Bühnen in Baden-Baden, Stuttgart und Köln. Sporadisch trat Anneliese Born auch vor Film- und Fernsehkameras, ohne dort größeren Eindruck zu hinterlassen. Beider Schauspielerleben stand 1970 im Mittelpunkt von Schoenhals’ und Borns Autobiografie „Immer zu zweit".

Filmografie

Autobiografie

  • Albrecht Schoenhals, Anneliese Born: Immer zu zweit. Erinnerungen. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1970.
    Das 284 Seiten umfassende Buch erzählt von der Theaterarbeit ab 1924 in Bremen, Hamburg und München, ab 1936 in Berlin, von Verfolgung und Wehrmachtstourneen, nach 1945 von Gastspielen und Tourneen.

Literatur

  • Frithjof Trapp, Werner Mittenzwei, Henning Rischbieter, Hansjörg Schneider: Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933–1945. Band 2, K. G. Saur, München 1999, ISBN 3-598-11375-7, S. 107 f.
Normdaten (Person): GND: 1012784541 (lobid, OGND , AKS ) | VIAF: 172087115 | Wikipedia-Personensuche  | | Anmerkung: Dublette GND 118513605.
Personendaten
NAME Born, Anneliese
ALTERNATIVNAMEN Schoenhals, Anneliese
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin
GEBURTSDATUM 17. Januar 1901
GEBURTSORT Heidelberg
STERBEDATUM 29. Juli 1989
STERBEORT Baden-Baden
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anneliese_Born&oldid=226294477"