Ivonne Mädel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. August 2022 um 16:21 Uhr durch 87.162.171.188 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ivonne Mädel als Rednerin auf einer Neonazi-Kundgebung am 18. Oktober 2003 in Erfurt.

Ivonne Mädel (* 1982 in Meiningen) ist eine ehemalige Aktivistin der Freien Kameradschafts-Szene und galt in den 2000er-Jahren als eine der aktivsten weiblichen Neonazi-Reisekader.

Aktivitäten

Ivonne Mädel stammt aus Mellrichstadt in Franken, lebte später im 20 km davon entfernten Meiningen [1] und ist gelernte Fleischereifachverkäuferin. Sie war seit etwa 1998 in der Neonazi-Szene aktiv und trat seit 2002 öffentlich in Erscheinung. Sie engagierte sich zunächst im „Freien Nationalen Widerstand" ihrer Heimatstadt Meiningen. Einen ihrer ersten Auftritte als Rednerin absolvierte sie auf dem „Zweiten Thüringentag der nationalen Jugend" am 31. Mai 2003 in Gotha,[2] einen weiteren bei einer von Christian Worch angemeldeten Demonstration am Tag der Deutschen Einheit in Leipzig. Seitdem gehörte sie zum engeren Umfeld von Worch und von Axel Reitz. Sie wurde von ihnen gezielt protegiert und trat zusammen mit diesen und zusammen mit dem verurteilten Rechtsextremisten Manfred Roeder auf Neonazi-Veranstaltungen auf, so zum Beispiel auf einem Gedenkmarsch zu Ehren von Rudolf Heß unter dem Titel Rudolf-Heß – 17 Jahre tot! Noch immer ungeklärt.[3] Auf zahlreichen Veranstaltungen der NPD in Thüringen trat Mädel ebenfalls auf, etwa auf dem „Dritten Thüringentag der nationalen Jugend" in Saalfeld am 29. Mai 2004.

Sie unterhielt außerdem Verbindungen zur „Mädelgruppe" der Berliner Kameradschaft Tor, die seit März 2005 wegen Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus verboten ist.

Seit Christian Worchs Wechsel zur Deutschen Volksunion (DVU) und der späteren Gründung der Splitterpartei Die Rechte ist es um Mädel still geworden. Das letzte Mal trat sie beim Trauermarsch für Jürgen Rieger 2009 in Wunsiedel in Erscheinung, allerdings nur als einfache Teilnehmerin.[4]

Literatur

  • Andrea Röpke, Andreas Speit: „Nicht mehr nur die Freundin eines Nazis". In: dieselben (Hrsg.): Braune Kameradschaften. Die militanten Neonazis im Schatten der NPD. 2. Auflage, Ch. Links Verlag, Berlin 2005, ISBN 978-3-86153-365-8, S. 87–106.
  • Andrea Röpke, Andreas Speit: Mädelsache! Frauen in der Neonazi-Szene. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2011, ISBN 978-3-8389-0146-6.

Einzelnachweise

  1. Andrea Röpke, Andreas Speit: Mädelsache! Frauen in der Neonazi-Szene. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2011, S. 124.
  2. Ivonne Mädel im Lexikon Rechtsextremismus von Netz gegen Nazis
  3. Verfassungsschutzbericht Freistaat Thüringen 2004. Thüringen 2005, S. 34 (zs.thulb.uni-jena.de [PDF]). 
  4. Andreas Speit, Andrea Röpke: Mädelssache – Frauen in der Neonazi-Szene. Bundeszentrale für politische Bildung (Lizenzausgabe), Bonn 2011, ISBN 978-3-8389-0146-6, S. 125 (bpb.de PDF).
Normdaten (Person): Wikipedia-Personensuche  | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 27. September 2021.
Personendaten
NAME Mädel, Ivonne
KURZBESCHREIBUNG deutsche Aktivistin der Freien Kameradschaftsszene
GEBURTSDATUM 1982
GEBURTSORT Meiningen
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ivonne_Mädel&oldid=225488665"